VW Polo – vom Audi-Klon zur Kompakt-Ikone

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Den VW Polo gibt es mittlerweile seit 50 Jahren und er ist zu einer wahren Ikone in der Welt der Kompaktwagen geworden. Was einst als bescheidenes Stadtauto begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem beliebten Klassiker entwickelt.

Die Geschichte: vom Audi 50 zum Volkswagen Polo

In den späten 127er Jahren begann Volkswagen, über einen modernen Kompaktwagen mit Frontantrieb nachzudenken. Als luftgekühlte Modelle – wie etwa der legendäre Käfer – gegenüber Konkurrenten wie dem Fiat 5, dem Renault XNUMX und dem Austin Mini an Boden verloren, wurde klar, dass ein neuer Ansatz erforderlich war. Eine neue Richtung wurde durch die Übernahmen der Auto Union und NSU eingeschlagen, die Volkswagen wertvolles Know-how bei Frontantriebs- und wassergekühlten Motoren einbrachten.

1972 begann Audi mit der Entwicklung eines frontgetriebenen Nachfolgers des NSU Prinz. Unter der Leitung von Ludwig Kraus und mit innovativem Design von Marcello Gandini von Bertone entstand der Audi 50. Dieser 3,49 Meter lange Fließheckwagen, ausgestattet mit einem 1.1-Liter-Motor mit 50 oder 60 PS und Scheibenbremsen an der Vorderachse, wurde 1974 auf dem Pariser Autosalon als kompaktes Premiumauto präsentiert.

Volkswagen erkannte schnell das Potenzial dieses Konzepts und präsentierte auf dem Genfer Autosalon im März 1975 die günstigere Variante: den Volkswagen Polo – intern als Typ 86 bezeichnet. Mit einem 0,9-Liter-Motor mit 40 PS und einer minimal ausgestatteten Basisversion (Polo N) oder einer etwas luxuriöseren Version (Polo L) erfreute sich der VW Polo schnell bei einem breiten Publikum großer Beliebtheit. Das Auto wurde in auffälligen Farben wie Marinogelb, Florida Blau und Korallrot angeboten, die perfekt zum lebendigen Look der 70er Jahre passten.

Technische Merkmale und Entwicklung in den klassischen Jahren

Der Polo der ersten Generation (1975–1981) wurde für seine Einfachheit und Zuverlässigkeit gelobt. Das Auto war praktisch und funktional und hatte einen sachlichen Ansatz, der damals typisch für Volkswagen war. Einige bemerkenswerte technische Aspekte waren:

  • Frontantrieb und wassergekühlter Motor: Der VW Polo war eines der ersten Volkswagen-Modelle, das vom Know-how profitierte, das Volkswagen durch die Übernahmen von NSU und Auto Union erworben hatte.
  • Minimalistische Ausstattung: Schon die Einstiegsversion Polo N war sehr schlicht ausgestattet. So gab es beispielsweise keine Tankanzeige, sondern nur eine einfache Warnleuchte, die anzeigte, wenn der 36 Liter fassende Tank fast leer war. Auch Luxusartikel wie Teppich, ein abschließbarer Tankdeckel und Chromzierrat waren in der Basisausstattung nicht enthalten.
  • Facelift 1979: Um dem Auto ein moderneres Aussehen zu verleihen, erhielt der Polo 1979 ein Facelift mit dickeren Stoßfängern und einem neuen Kühlergrill. Im gleichen Zeitraum wurde auch die Limousinenversion – in einigen Märkten als Derby bekannt – eingeführt, obwohl die Fließhecklimousine beim breiten Publikum stets beliebt blieb.

In den Jahren seit seiner Einführung hat sich der VW Polo subtil weiterentwickelt, wobei er seinen ursprünglichen Charakter als erschwingliches und praktisches Stadtauto bewahrt hat. Kleinere Änderungen führten zu einer besseren Verarbeitung der Karosserie und einem effizienteren Motor, das Wesentliche blieb jedoch unverändert.

erfrischendes Stadtauto

In der deutschen Zeitschrift Auto Motor Sport wurde der VW Polo Typ 86 als erfrischendes und effizientes Stadtauto vorgestellt. Trotz seiner schlichten, fast minimalistischen Ausstattung – bei der Komfort und Luxus aus Kosten- und Gewichtsgründen bewusst eingeschränkt wurden – überraschte der Wagen mit seiner leichten Karosserie und ausgeklügelten Mechanik. Die Tester lobten insbesondere die Agilität und die präzise Lenkung des Polo, Eigenschaften, die ihn ideal für enge Stadtstraßen und dichten Verkehr machten.

Der 0,9-Liter-Motor war zwar nicht so leistungsstark wie ein großer Sportwagen, lieferte aber für den Alltagsgebrauch mehr als ausreichende Leistung. Der geringe Hubraum in Kombination mit einer robusten Konstruktion gewährleistet einen zuverlässigen Betrieb und begrenzte Wartungskosten. Zwar wurde der Mangel an modernen Annehmlichkeiten kritisiert – eine bewusste Entscheidung, die das charakteristische, sachliche Erscheinungsbild des Polo betonte –, doch wurde gerade dieses schlanke, funktionale Design als frischer Wind in einer Ära gelobt, in der unnötiger Luxus oft die Norm war.

Kurz gesagt stellte der Polo der ersten Generation diesem Fahreindruck zufolge eine intelligente Balance zwischen Einfachheit, Funktionalität und überraschender Fahrleistung dar. Das Auto wurde als effiziente Lösung für die städtische Umgebung angesehen, wobei der Schwerpunkt auf Zuverlässigkeit und einem effizienten, direkten Fahrerlebnis lag.

klassische Ikone

In den 70er und 80er Jahren war der Volkswagen Polo nicht nur bei jungen Fahrern und Stadtbewohnern beliebt, sondern wurde auch zu einem festen Bestandteil im Fuhrpark vieler europäischer Familien. Das Auto war erschwinglich, sparsam und leicht zu warten – Eigenschaften, die es damals besonders attraktiv machten.

Einige beeindruckende Fakten, die den Status des Polo als klassische Ikone unterstreichen:
  • Produktion und Popularität: Zwischen 1975 und 1981 wurden vom Polo der ersten Generation mehr als eine halbe Million Exemplare produziert. Diese Erfolgsgeschichte machte den Polo zu einem der bekanntesten Kompaktwagen seiner Zeit.
  • Vielfalt im Design: Während die Basisversion für Schlichtheit stand, bot die Präsenz einer luxuriöseren Variante (VW Polo L) den Käufern die Möglichkeit für ein bisschen mehr Komfort. Die weniger beliebte Limousinenversion – in einigen Märkten Derby genannt – ist ebenfalls ein interessanter Teil der Polo-Geschichte.
  • Langlebigkeit und Charakter: Auch wenn einige frühe Modelle unter Rostproblemen leiden, sind noch immer viele Exemplare zu finden, die ein authentisches Bild der klassischen 70er und 80er Jahre vermitteln. Für Oldtimer-Enthusiasten bleibt der Original-Polo ein interessantes Sammlerstück.
Interessante Fakten und historische Momente
  • Copy-Paste mal anders: Obwohl der ursprüngliche VW Polo im Wesentlichen ein Derivat des Audi 50 war, gelang es Volkswagen mit einigen geschickten Anpassungen, ein Modell zu schaffen, das den Bedürfnissen eines breiteren Publikums perfekt entsprach. Die schlichte Ausstattung und die auffällige Farbgebung verleihen dem Polo sofort eine eigenständige Identität.
  • Farbenfrohe 70er: Die Wahl leuchtender Farben wie Marinogelb, Floridablau und Korallenrot war typisch für die 70er Jahre und machte den Polo zu einem echten Hingucker auf der Straße. Diese Farbtöne spiegeln die optimistische Atmosphäre dieser Zeit wider.
  • Ein Auto für alle: Mit einem Preis, der mit dem anderer beliebter Kompaktmodelle der Anfangsjahre vergleichbar war, gelang es dem Polo, ein breites Publikum anzusprechen. Seine Zweckmäßigkeit im städtischen Umfeld und seine zuverlässige Leistung machten den Polo in vielen Haushalten zum Favoriten.

Volkswagen Polo

Was als bescheidener, minimalistisch gestalteter Nachfolger des Audi 50 begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einer wahren klassischen Ikone in der Welt der Kompaktwagen entwickelt. Der VW Polo und der Volkswagen Polo haben in den 70er und 80er Jahren bewiesen, dass Einfachheit, Zuverlässigkeit und Funktionalität Hand in Hand gehen können. Trotz subtiler Verbesserungen im Laufe der Zeit ist die Essenz des VW Polo – ein für jedermann zugängliches Auto – nie verloren gegangen.

Der Volkswagen Polo ist nicht nur irgendein Auto, sondern ein wesentlicher Teil der Automobilgeschichte. Seine Erfolgsgeschichte, vom Audi-Klon zur kompakten Ikone, inspiriert uns noch immer und erinnert uns an eine Ära, in der Einfachheit und Funktionalität im Mittelpunkt standen.

(Der Artikel wird unter den Fotos fortgesetzt.)

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50 Jahre Volkswagen Polo: Vom Audi-Klon zur kompakten Ikone
50 Jahre Volkswagen Polo: Vom Audi-Klon zur kompakten Ikone
Der Innenraum strahlte Einfachheit aus
50 Jahre Volkswagen Polo: Vom Audi-Klon zur kompakten Ikone
Den Polo gab es in allen möglichen fröhlichen Farben, aber das galt für die meisten Autos aus den siebziger Jahren
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Die Limousinenversion hieß Polo Derby
50 Jahre Volkswagen Polo: Vom Audi-Klon zur kompakten Ikone
Und das Polo Derby gab es auch in anderen Farben

9 Kommentare

  1. Mein Polo (1980) war ein 0,9 „Mandarinorange“.
    Ein fantastisches Auto (habe es gerade erst bemerkt), unverwüstlich und bei 100 km/h auf der Autobahn war ein Verbrauch von 1 zu 20 locker möglich.

  2. Unser (Ibiza 6L) Polo von 2008 ist ausgestattet
    mit Klima, CC, Elektro. Fenster und Spiegel, 6 Lautsprecher, Airbags, Knautschzonen, kein Zahnriemen, 105 PS-Motor und LPG.
    Rostfrei nach 17 Jahren.
    Schönes Auto, aber sicherlich nicht ohne Mängel.
    Ersatzteile sind günstig und in jeder Werkstatt bekannt.
    In 35 Jahren (1973-2008) hat sich also viel verändert.

  3. Nun, sie waren nicht schnell, aber sie haben es immer getan.
    Der 1.1 war als Ölschlürfer bekannt, der 1.3 und der 0.9 nicht.
    Ich fuhr einen Audi 50 (Baujahr 77, glaube ich) und baute schnell einen 1.3er ein.
    Eigentlich sollte ein Satz Doppelvergaser aus einem 1307 eingebaut werden, aber das Ding wurde (schließlich mit Benzinmotor) verkauft, bevor ich so weit war.
    Allerdings hätte ich als Golf GTI Doppelscheinwerfer eingebaut.
    Die Lichter eines Honda Accord 8-Ventiler hatten die richtige Größe.
    Darin sind 120W Halogenbirnen und eine 100A Lichtmaschine aus einem Audi 100 verbaut.
    Da kam ein Berg an Licht heraus, ich konnte das zusätzliche Abblendlicht mit den anderen Lichtern laufen lassen und 4x 120W Fernlicht funktionierte auch.
    Ein weiterer breiter Strahl an der hinteren Stoßstange mit dem Rückfahrlicht zum Abbiegen in die pechschwarzen Polder, in denen diese Dame fuhr, und fertig.
    Wunderbares Auto, das ich 4 oder 5 Jahre lang gefahren bin.
    Danach habe ich angefangen, Diesel zu verwenden…

  4. Mein erstes Auto war ein marinegelber Polo von Dezember 1975. Ganz kahl, aber mit Schiebedach ab Werk! Ich habe das Auto 7, als er 1982 Jahre alt war, von einer Großtante für 1200 Gulden übernommen. Mit verrotteten vorderen Kotflügeln im Bereich der Scheinwerfer und zahlreichen weiteren Roststellen unter der Karosserie. Aber die Strukturteile waren ok. Mit frisch lackierten Kotflügeln, viel Polyester und etwas schwarzem Tectyl würde es jahrelang halten. Ich bin damit 4 Jahre lang herumgefahren, oft mit 4 Freunden unterwegs und 90 km auf der Autobahn, um Benzin zu sparen. Arme Studenten, was? 40 PS sind nicht viel, aber dank der guten Straßenlage ließ sich ein gutes Tempo halten und bei Vollgas standen schon mal 150 auf dem Tacho. Ich musste den Polo loswerden, als das MOT-Gespenst eingeführt wurde. Ich ließ ihn bei Auto Domstad in Utrecht überprüfen und die Liste der Beanstandungspunkte/Kommentare war lang … mit aufrichtigem Schmerz im Herzen brachte ich den Polo zu Akkie Stomphorst.

  5. Irgendwo auf dem Weg ist etwas schiefgelaufen.
    „Das Auto war erschwinglich“, las ich, diese Beschreibung ist heutzutage bei VW schwer zu finden.
    Ein VW wird bereits als Premiumauto angepriesen.

    Dieser rote Derby ist ein LS.
    Neben dem N („naked“) gab es das L (Luxury) und damit auch ein LS (SuperLuxury)?

    Ansonsten ein schönes Stück, das leider viele Wiederholungen enthält.

  6. Diese Polos waren tolle Autos. Die Behauptung, dass man mit dem 0,9L Motor wirklich ausreichend Leistung für den Alltagsgebrauch liefern würde, kann ich getrost ignorieren. Diese 40-PS-Versionen waren in jeder Hinsicht einfach träge. Kein dürftiges Drehmoment und keine zu geringe Leistung. Das Ford-Pendant, der 1.0 mit 40 PS, wurde aus dem gleichen Holz gefertigt.
    Der fehlende Bremskraftverstärker in diesem Polo ermöglichte zwar ein kräftiges Treten, wodurch zumindest der Eindruck entstand, bei höherer Geschwindigkeit bremsen zu müssen. Nun, das stimmt.
    Das Motorkonzept mit nach vorn geneigter Antriebsquelle und seiner „Querströmung“ schuf bereits bei der Konstruktion die Voraussetzungen für ein Tuning. Bei Drehzahlen von über 8000 U/min konnten sie sogar mit bis zu 100 PS angetrieben werden. Im deutschen Buch „Die kleinen heißen Audi’s“ wird genau beschrieben, wie man sie tut. Die Eingriffe am Motor waren erheblich.

    In den nüchtern ausgestatteten und mit einem N gekennzeichneten Versionen fehlte nicht nur die Tankanzeige, sondern auch der rechte Türlichtschalter, der auf Wunsch gegen einen saftigen Aufpreis ab Werk eingebaut werden konnte. Während jemand mit Geschick und einer Spannfeder es buchstäblich für zwei Dollar einbauen könnte. Und wenn ich mich nicht irre, fehlte sogar die Scheibenwaschanlage. Das lenkt zumindest vom Golf N ab, bei dem der rechte Türlichtschalter fehlte, ebenso die Scheibenwaschanlage. Auch eine Klappe für das Handschuhfach war nicht vorhanden. Aufgrund dieser Knauserigkeit wurden die „Polootjes“ und „Golfjes“ angesichts ihrer hohen deutschen Preise schnell als „minimale Ausstattung“ bezeichnet. Schade, denn es waren und sind sehr schöne und zuverlässige Autos.

    • Hans und M, unser „Polo“ ist nach 3 Jahren durch Rost auseinander gefallen, neu gekauft, und alle 500 km 1 Liter Öl nachgefüllt; NADA NOPE-Garantie; ALSO; nie wieder ein Polo oder VW oder was auch immer!!

      • Der Polo meines Bruders, mit dem er Ende der 70er Jahre zur Arbeit fuhr, ist gut zu erkennen und ein wahrer Ölfresser: Bei jedem Tanken verbrauchte er einen Liter Öl. Später hatte mein Vater den ersten Passat mit dem 1.3-Motor und oh wie überraschend, auch dieser erwies sich vom ersten Tag an als Ölfresser, 1 Jahr Garantie, aber jegliche Nachsorge oder Reparaturen vom Händler und Pon, vergessen Sie es. Nach Ablauf der Garantie kam die Werkstatt auf den Plan, etwas dagegen zu unternehmen, doch Vater musste die Kosten selbst tragen. Selten habe ich einen Mann erlebt, der so teuflisch wütend wurde und gleichzeitig den letzten VW für sich und die Familie hatte. Es gab übrigens im Bekannten- und Familienkreis mehrere Passats 1 die das gleiche Problem hatten, also sicher nicht vorbildlich. Die Truppe in Leusden war damals schon nicht mehr zu Hause, um Garantie zu bekommen, und für viele ist das immer noch eine schwierige Sache. Ich verstehe die Verehrung für VW und die selbsternannte Qualität nicht, weder damals noch heute.

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