Auswahl an Bremsbelägen für Oldtimer mit Scheiben- und Trommelsystemen

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Die Liebe zu Oldtimern ist nicht nur ein Hobby. Es ist ein Respekt vor der Geschichte, Ästhetik und Mechanik vergangener Zeiten. Allerdings erfordert der Betrieb solcher Maschinen besondere Aufmerksamkeit, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Auswahl der richtigen Bremsbeläge. Da viele Klassiker sowohl mit Scheiben- als auch mit Trommelbremsen ausgestattet sind, wird diese Aufgabe noch komplizierter. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, welche Bremsbeläge die besten sind und warum es wichtig ist, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Warum eine wohlüberlegte Wahl wichtig ist

Oldtimer unterscheiden sich von modernen Autos nicht nur in Design und Leistung, sondern auch in der Konstruktion. Ihre Bremssysteme funktionieren oft anders und erfordern unterschiedliche technische Lösungen. Laut dem Forschungszentrum ANWB Techniek in den Niederlanden verfügen etwa 60 % der zugelassenen Oldtimer über ein kombiniertes Bremssystem: Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten.

Falsch montierte Bremsbeläge können zu Folgendem führen:

  • 15–25 % längerer Bremsweg;
  • ungleichmäßiges Bremsen, insbesondere bei einer Notbremsung;
  • beschleunigter Verschleiß von Trommeln und Scheiben
  • instabiles Verhalten auf nasser Fahrbahn.

Dabei ist es wichtig, die Art des Systems, das Material, den Hersteller und auch das Klima, in dem das Fahrzeug eingesetzt wird, zu berücksichtigen.

Unterschied zwischen Scheiben- und Trommelbremsen

Um die richtigen Bremsbeläge auszuwählen, müssen Sie verstehen, wie die verschiedenen Bremstypen funktionieren. Scheibenbremsen sind moderner und effizienter, während Trommelbremsen zwar einfach sind, aber zur Überhitzung neigen.

FunktionScheibenbremsenTrommelbremsen
BremsleistungStabil, auch bei ErwärmungVerringert sich bei Überhitzung
WärmeableitungGutSchlecht
Einfache WartungEinfacher AustauschKomplexere Installation
TragenSchnellerer Verschleiß bei sportlicher FahrweiseGleichmäßiger Verschleiß bei normaler Nutzung

Welche Materialien sollten für Bremsbeläge verwendet werden?

Ältere Autos waren oft für Bremsbeläge aus Asbest ausgelegt, die in der EU aufgrund gesundheitlicher Risiken mittlerweile verboten sind. Stattdessen werden heute sichere und zuverlässige Materialien verwendet:

  • Organisch (NAO): weich, geräuschlos, schonend zur Bremsscheibe, gut für den Stadtgebrauch.
  • Halbmetallisch: vielseitig, für dynamischere Fahrstile geeignet, guter Grip, kann aber laut sein.
  • Keramik: nur für Bremsscheiben geeignet, temperatur- und verschleißbeständig, jedoch nicht für Trommelsysteme in Oldtimern empfohlen.

Eine Studie der TU Delft aus dem Jahr 2023 zeigte, dass der Einsatz moderner organischer Bremsbeläge den Bremsweg eines Oldtimers um durchschnittlich 12 % verkürzt im Vergleich zu nicht originalen starren Gegenstücken.

Lebensdauer ist ein wichtiges Kriterium

Bei Oldtimern ist der Verschleiß geringer, da das Auto wenig genutzt wird. Allerdings hat das Material der Bremsbeläge Einfluss auf deren Lebensdauer.

Art der BremsbelägeDurchschnittliche Kilometerleistung bis zum AustauschGeeignet für
Bio15.000 - 20.000 kmTrommelbremsen, Stadtverkehr
Halbmetallisch25.000 - 35.000 kmScheibenbremsen, gemischte Nutzung
KeramischBis zu 50.000 kmNur Scheibenbremsen, Autobahnen

Wichtig: Bei jedem Wechsel lohnt es sich, nicht nur den Zustand der Bremsbeläge, sondern auch der Trommeln bzw. Scheiben selbst zu überprüfen. Oberflächenverschleiß kann die Wirksamkeit neuer Teile verringern.

Wo finde ich hochwertige Bremsbeläge?

Mittlerweile gibt es spezialisierte Online-Shops, die Oldtimerbesitzern bei der Suche nach den passenden Teilen helfen. An auto-onderdelen24.nl So können Sie die Teile beispielsweise nach Baujahr, Marke und Bremssystemtyp filtern. Dies ist insbesondere dann nützlich, wenn das Modell selten ist und die erforderlichen Parameter nicht sofort ersichtlich sind.  

Praktische Tipps

  1. Studieren Sie das Handbuch oder die Originalzeichnungen des Autos – diese helfen Ihnen, die genauen Spezifikationen zu verstehen.
  2. Suchen Sie nach Herstellern, die mit klassischen Modellen arbeiten – bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie modifizierte Versionen von Teilen haben.
  3. Kombinieren Sie die Materialien mit Bedacht – Sie können die hinteren Trommeln nicht mit Keramik bestücken, wenn die Vorderachse organische Materialien verwendet.
  4. Behalten Sie die Bremskraftbalance im Auge – eine Leistungsänderung auf nur einer Achse kann die Stabilität der Maschine beeinträchtigen.

Also…

Bei der Auswahl der Bremsbeläge für einen Oldtimer kommt es auf technische Genauigkeit, historisches Wissen und Sicherheitsbewusstsein an. Angesichts des Alters des Fahrzeugs und der spezifischen Eigenschaften des Bremssystems ist es wichtig, den Kauf sorgfältig anzugehen. Moderne Materialien ermöglichen es Ihnen, Effizienz und Zuverlässigkeit aufrechtzuerhalten, ohne das ursprüngliche Erscheinungsbild des Fahrzeugs zu beeinträchtigen.

Sorgen Sie dafür, dass jeder Bremsweg vorhersehbar ist und jede Bremsung ein vertrauenerweckendes Gefühl vermittelt, selbst in einem Auto, das vor einem halben Jahrhundert gebaut wurde.

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Eine Reaktion

  1. Die Bremsen sind für mich das wichtigste Teil des Fahrzeugs. Ihre Funktion ist entscheidend. Obwohl die Bremsbeläge meiner R1150R ein empfohlener Satz (Material V/A) sind und sie gut bremst, plane ich, hinten Beläge eines weniger guten Typs zu montieren. Sie bremst einfach zu stark, was bedeutet, dass man bei sportlicherer Fahrweise zu viel Aufmerksamkeit auf die Hinterradbremse richten muss. Vor allem, um die Hinterradbremse nur zu streicheln. Schon beim sanften Tritt blockiert sie schnell. Damit möchte ich nichts zu tun haben. Meine R1150R hat kein ABS (Gott sei Dank!!), was es mir erleichtert, das Motorrad mit der Bremse zu lenken. Aber dann muss ich mir besonders Gedanken darüber machen, wie die Bremse ein Blockieren verhindern kann.
    Beim R45 ist es genau umgekehrt. Da kann die Hinterradbremse kräftig durchgetreten werden. Auch hier gilt: Nicht, dass man das möchte, aber dieses tückische, schnelle Blockieren ist genau das, was ich hasse. Egal, was Experten mir über die Qualität ihrer Bremsbeläge sagen.

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