Auto putzen – üben

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Kaufe dort Klassiker

Denn der Frühling kommt wieder. Denn dann können Klassiker wieder glänzen. Auto putzen, welche Polituren gibt es. Sind alle Polituren gleich gut? Lackreiniger, Kratzfüller, Polierpasten, Versiegelungsprodukte, Glanz, Carnaubawachs, Showroom-Finish. Was sollen wir damit machen? So mancher Klassiker-Liebhaber verzweifelt an den Regalen mit Reinigungs- und Pflegeprodukten. Hier kommt ein Wegweiser durch den Warendschungel.

Ist alles wirklich gut?

Ehrlich gesagt hatte ich mir mehr vorgestellt, als ich das Lager von Christian Petzoldt gesehen habe. Zum Beispiel mehr Klarheit. Immerhin ein Hinweis, welche Marke der Profi verwendet. Total falsch. Obwohl Christian sogar eine eigene Marke führt, wirkt sein Lager wie ein kleines Calais für verschiedene Marken von Polierpasten, Reinigern, Wachsen und anderen Autopflegeprodukten. Es gibt also noch viel mehr zu beachten, wenn Sie sich für ein Produkt zur Reinigung Ihres Autos entscheiden.

Mc wachs

Der Handwerker schmunzelt: „Es gibt keine Marke, die auf ganzer Linie so gut ist, dass sie alle anderen in den Schatten stellt, aber es gibt Firmen, die mit ihrer gesamten Linie auf höchstem Niveau sind.“ Aber fast jeder Hersteller hat ein erstklassiges Autopolierprogramm, das sich von allen anderen abhebt. Ich habe fast zwanzig Jahre gebraucht, um meine idealen Mittel zu finden. Und jedes Jahr gibt es verbesserte Rezepturen und ganz neue Produkte. Für einen Bastler ist es unmöglich, in diesem Bereich seinen Kurs zu finden. Aber das Leben ist einfacher für Oldtimer-Enthusiasten. Die Produkte für ihr Hobby haben sich über Jahre herauskristallisiert.

Aber dennoch: Die Kreativität der Marketingstrategen und der Werbetexter machen die Orientierung im Lackpflegesegment gelinde gesagt herausfordernd. Man bietet Poliercreme zum Autopolieren an. Der andere eine Lackversiegelung. Der nächste verkauft Showroom-Glanz. Aber wozu das ganze Zeug?

Schleifende Inhaltsstoffe

Christian erklärt: „Grundsätzlich gibt es Polituren und Konservierungsmittel, die den Glanz nach einer Polier- oder Poliersitzung erhalten und schützen sollen. Dann gibt es natürlich noch eine Vielzahl an Putz- und Hilfsmitteln, aber die ersten beiden Hauptgruppen sind die Basis von und für alles. Die Polierpasten und Reiniger unterscheiden sich in Menge, Körnung und Härte ihrer abrasiven Bestandteile. Je größer und härter die Schleifkörper sind, desto mehr Lack tragen sie ab. Und natürlich braucht man zum Polieren einer leicht angerosteten Chromschicht ein aggressiveres Mittel als zum Polieren einer leicht verwitterten Lackschicht. Daher sind Chrompolituren für den Einsatz auf Lacken beim Polieren des Autos nicht geeignet.“

Auto bürsten

„An zweiter Stelle in Bezug auf die Schleifkorngröße stehen Kratzerentferner und Polierpasten. Da sie mit tiefen Lackschäden zu kämpfen haben, müssen sie ziemlich viel Material aufnehmen. Profis verwenden in solchen Fällen besonders feines Polierpapier mit einer Körnung von 2000-2500. Dabei wird auch ein erheblicher Teil der obersten Farbschicht abgetragen. Deshalb sollten solche Mittel niemals auf sehr alten Lacken verwendet werden. Sie sind durch jahrelanges Polieren ziemlich dünn geworden und bevor man sich versieht, ist man auf dem Basislack. Oh ja; erwarten Sie nicht zu viel von den Wundermitteln, die online angeboten werden.“

Lackreiniger

Im nächsten Regal finden wir die Lackreiniger, deren Name etwas verwirrend ist, weil sie keinen Schmutz entfernen. Aber diese „Reiniger“ liegen charakterlich zwischen den Schleif- und Polierpasten. Und wie hart oder weich diese Arten von Mitteln mit der Farbe umgehen, ist je nach Hersteller unterschiedlich. Die Top-Marken lassen ihren Anwendern oft die Wahl zwischen drei, vier oder sogar fünf Abstufungen bei Reinigungs- und Poliermitteln. Und damit kann jede Lackierung individualisiert werden. Und das macht die Wahrscheinlichkeit falscher Entscheidungen bei der Autoreinigung als Hobby beträchtlich.

Was für eine Politur

Christian Petzoldt: „Eigentlich gilt immer, dass beim Polieren des Autos möglichst wenig Altlack entfernt werden sollte. Dann hält der Lack länger, bis die Grundierung erreicht ist und es muss nicht „nachpoliert“ werden, um den Lack wieder auf Hochglanz zu bringen. Das spart Zeit und auch Farbe.“ Es gibt einen einfachen Trick, um zu sehen, welche Politur am besten ist. „Das Auto waschen und nach dem Trocknen in die Sonne stellen, damit die feinen Kratzer sichtbar werden. Das sind die Spuren früherer Autoreinigungsrunden und Waschstraßenbesuche. Wählen Sie dann ein Produkt aus und polieren Sie damit an einer möglichst unauffälligen Stelle, z. B. auf der Beifahrerseite in Schwellernähe. Werden im Lack kreisförmige Polierspuren sichtbar, die sogenannten Hologramme, dann sollten Sie nicht mehr in Kreisen, sondern in geraden Linien polieren. Sonst sammeln sich die abrasiven Bestandteile in den Kratzern und werden noch tiefer.“

Hologramme zum Polieren von Autos in Lack
Hologramme im Lack

„Die Politur, mit der die Hologramme gerade so weit verschwinden, um die Hologramme wieder abzunehmen, ist das Gute.“ Handelt es sich um Produkte des gleichen Herstellers, kann eine noch höhere Wirksamkeit durch Selbstmischen „maßgeschneidert“ hergestellt werden. Es gibt auch Anbieter, die Kunden die Auswahl ersparen. Glücklicherweise bedeutet dies nicht, dass diese Ressourcen nur sehr eingeschränkt nutzbar sind. Christian erklärt: „Polituren, die alles auf einmal reparieren, wurden ursprünglich für die Automobilindustrie entwickelt. Zeit ist dort Geld und Lackfehler müssen schnell und spurlos verschwinden. Die Schleifkörner dieser Pasten sind so aufgebaut, dass sie zu Beginn der Autopolitur grob genug sind, um Kratzer zu entfernen. Beim Bürsten zerfallen sie, bis sie schließlich fein genug sind, um selbst feinste Bürstenspuren verschwinden zu lassen. Ein geniales Konzept! Um wirklich alles auf einmal zu lösen, wird diesen Produkten oft ein Wachs zugesetzt. Das Wachs füllt dann die letzten Haarkratzer auf und sorgt für einen schönen Glanz.“

Kombiprodukte hin oder her

Aber für die ultimative Qualität bleibt das Patchwork erhalten, weil das Wachs den Glanz verringert, anstatt ihn zu erhöhen. Das beweist Christian mit einem Gerät, das den Reflexionswert der Farbe misst. Der Glanzgrad eines frisch lackierten Autos wird mit 88 % angegeben. Nach einer abschließenden Autopolitur könnten das 91 % werden.

Leider können Sie dieses Ergebnis nicht ungestraft nach außen tragen. Die Wachsschicht dient als Witterungsschutz, geht aber zu Lasten der endgültigen Schärfe im Glanz. Das bedeutet auch, dass Kombiprodukte niemals zu einem Top-Ergebnis führen können. Auch nicht, wenn sie die letzten minimalen Polierspuren mit Lack auffüllen. Es ist gut zu erkennen, wie groß der Wachsanteil ist, den ein Schleier über das Bürstergebnis wirft. Dazu muss das Wachs mit einem in Alkohol getränkten Tuch entfernt werden. Wenn der Lack noch schön glänzt, ist die Glätte des Lacks in Ordnung. Wenn der Glanz weitgehend verschwindet, dann war die Wachsschicht ein Kombinationsprodukt, ein „Blender“. Aber für voreilige Oldtimer-Freunde kann so eine Farbwäsche eine Lösung sein.

Poliermaschine

Fest in der Farbe

An die Perfektion beim Autopolieren kommt daher nur eine Politur mit möglichst feinen Schleifkörnern heran. Allerdings entfernen diese Produkte so wenig Farbe, dass sie eigentlich nur nach einer oder mehreren Polituren mit gröberen Pasten verwendet werden können. Wer also auf ein glänzendes Endergebnis setzen möchte, sollte sich auf einen Tag Putzen inklusive Muskelschmerzen einstellen. Und obwohl die meisten Produkte auch mit der Maschine verwendet werden können, rät Christian davon ab. „Polierer sind sehr schnell und effektiv, aber sie können genauso schnell und effektiv Schaden anrichten.“

Für Bastler, die dennoch größere Flächen mit der Maschine bearbeiten wollen, empfiehlt er Exzenterpolierer mit Reinigungsschwamm. Diese Geräte erzeugen mit geringerer Wahrscheinlichkeit Hologramme und sind für Bastler einfacher zu handhaben.

Er hat noch einen weiteren Tipp für uns: „So wie man durch Mischen von Produkten Zwischenschritte machen kann, kann man auch mit den Tüchern und Schwämmen spielen. Ein härterer Schwamm unterstützt die abrasive Wirkung der Pasten. Und den schönsten Glanz erreicht man nur mit den weichsten Polierschwämmen.“ Die altbewährte Putzwatte gehört für die Profis der Vergangenheit an. Wie bei ihren Polierern verwenden sie Schwämme, um die Polituren aufzutragen. Es gibt auch Möglichkeiten, Dinge zu reinigen. Die erste ist die Verwendung von handtuchgroßen Baumwolltüchern. Aber Mikrofasertücher sind noch besser.

Aber Achtung: Die speziellen Mikrofasern zum Polieren von Lacken sind weicher als die Mikrofasern der Tücher, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt. „Sie können es verwenden, wenn Sie zum Beispiel alte Wachsschichten mit Geschirrspülmittel vom Lack entfernen wollen. Dann sind die scharfen Mikrofasern praktisch.“ Zum Polieren wird die weiche Qualität benötigt, die daran zu erkennen ist, dass die Kanten nicht gesäumt sind. Denn das Nähen dieser Nähte verursacht auch Kratzer im Lack. Sicherheitshalber sollten die weichen Tücher aber immer so gefaltet werden, dass ihre Ränder den Lack nicht berühren können.

Auto reinigen - Schwamm zum Wachsen
Schwamm zum Waschen

Wachsschicht

Profis tragen die konservierende Wachsschicht mit einem Schwamm auf. Auch hier gilt: „less does more“. Mit nur wenig Wachs auf dem Schwamm wird das Wachs mit etwas Druck und kreisenden Bewegungen in die Farbe einmassiert. Danach muss der Druck reduziert werden, um das überschüssige Wachs wieder in den Schwamm zu bekommen. Noch bevor die Wäsche getrocknet ist, muss sie mit einem Mikrofasertuch poliert werden. Das Ausreiben sollte einfach sein. Wenn es steif ist, haben Sie zu lange gewartet und das Wachs ist ausgetrocknet.

Apropos Hartwachs: Carnauba gilt als das härteste Naturwachs und findet sich mittlerweile in unterschiedlichen Dosierungen in den Wachsversiegelungen vieler Hersteller. Als Rohstoff kostet es etwa 13 Euro pro Pfund und muss danach noch aufwendig verarbeitet werden. Nach all dem Mehraufwand von Labortechnikern und Vermarktern kann das Endprodukt in Hochglanzverpackung einen Kilopreis von 1.000 Euro haben. So teuer eine Wäsche auch sein mag, Christian ist sich sicher: „Die Leute polieren zu oft und wachsen zu wenig. Eine Hartwachsschicht übersteht fünf bis sieben Handwäschen, bevor sie erneut aufgetragen werden muss. In diesem Fall ist eine Reinigung nicht erforderlich. Das Sitzen in der Wäsche hat kein Ende. Aber wer die Sache soweit kommen lässt, dass sie wieder gereinigt werden muss, misshandelt seinen Lack.“

Bei Oldtimern, die wenig rauskommen und oft noch drinnen unter einer Autoabdeckung schlafen, kann es sehr lange dauern, bis eine neue Wachsschicht benötigt wird. Aber wenn die Sache auf dem Laufenden gehalten wird, dann ist das ein Garant für ein langes und glückliches Leben der Beschichtung.

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Eine Reaktion

  1. Als treuer Abonnent und auch Anbieter hochwertiger Wasch- und Reinigungsmittel vermisse ich in dieser Story die einzigartigen Möglichkeiten des wasserfreien Waschens, wie zum Beispiel unser Produkt Ekowax Waschen ohne Wasser. Darüber hinaus präsentieren wir unsere Produkte auf vielen Oldtimer-Messen und -Veranstaltungen, auch diverse Leser und Fachbetriebe zählen zu unseren Kunden. Auch Erik van Putten und Peter Ecury kennen dieses Produkt nur allzu gut, aber leider wird darüber nichts geschrieben. Ich möchte die Redaktion einladen, die hohe Qualität und die einzigartigen und großartigen Möglichkeiten unseres Produkts Ekowax Waschen ohne Wasser zu demonstrieren und zu testen.

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