Der Opel Calibra von Paul Verkade ist einzigartig, aber nicht ganz

ER Classics Route 66-Auktion

„Lange nach einem Original gesucht“

Warum sollten Sie die schlanken Linien des Opel Calibra mit Spoilern und anderem Schnickschnack verderben? Das fragte sich auch Paul Verkade und machte sich auf die fast unmögliche Suche nach einem unberührten Exemplar, für die er Jahre brauchte. Sein völlig authentischer 2.0i Automatic in der Einführungsfarbe Magmarot kann fast schon als einzigartig bezeichnet werden. 

Text & Fotografie: Aart van der Haagen

Rotterdam, wo eine ältere Dame 1992 einen brandneuen Opel Calibra 2.0i mit der Option auf Leichtmetallfelgen, einem elektrisch betriebenen Schiebe-Ausstelldach und einem Automatikgetriebe bestellte. „Sehen Sie“, betont Verkade, die vierte Besitzerin, „sie hat sogar bei den verschiedenen Artikeln in der Bedienungsanleitung vermerkt, dass es da ist oder nicht.“ Ganz besonders, oder?“ Das Handbuch fügt sich nahezu nahtlos in eine umfangreiche Dokumentationssammlung ein, die der Brabanter Enthusiast bereits größtenteils gesammelt hat, bevor er seinen roten Traum wahr werden ließ. „Als Kind war ich vom ersten Moment an vom Opel Calibra völlig fasziniert. Auf jeden Fall war die Marke für mich die Nummer eins, denn mein Vater kaufte für seine Fahrschule immer Opel. Während eines Urlaubs im Jahr 1990 fuhren wir mit dem Wohnwagen an einem Händler in Deutschland vorbei, wo ich einen Blick auf das damals neue Coupé erhaschte. 'Stoppen!' Ich schrie vom Rücksitz aus. Ich musste nachschauen gehen. Davon habe ich noch ein Foto.“

Fahrten umsonst

Das Feuer erlosch nie, aber es dauerte bis 2021, bis sich Verkade ein eigenes Exemplar gönnte. „Auf jeden Fall musste es ein rotes Exemplar sein und natürlich ein schönes Exemplar, das nicht mit Spoilern und großen Rädern verwöhnt werden durfte. Viele Kandidaten wurden im Vorfeld ausgeschieden und die Autos, die ich mir angeschaut habe, haben mich eigentlich alle enttäuscht. Friesland, Nordholland, das waren alles Fahrten umsonst. Neu lackierte hintere Radkästen mit Abdeckkante, verfärbter Lack, kaputte Polsterung, ein zerrissenes Armaturenbrett. Letzteres ist übrigens ein typisches Opel-Calibra-Problem. Mein Cousin Quint van Son war von der Suche ebenso begeistert und ergriff während meines Urlaubs in Absprache mit meinem Vater die Initiative, einen roten 2.0i Automatik mit nur 62.500 Kilometern auf dem Tacho bei einer Privatperson in Brabant zu besichtigen. Sie kannten meine Wünsche und kauften es sofort.“

Export nach Polen

Einen authentischeren und frischeren Opel Calibra als diesen werden Sie wahrlich kaum finden. „Die Dame, die es neu gekauft hatte, vererbte es später an ihren Enkel, der es leider mit allerlei Schnickschnack verzierte“, sagt Verkade. „Große Räder, ein Tieferlegungssatz, eine vordere Domstrebe, ein DTM-Auspuff … Glücklicherweise hat der Vorbesitzer das alles rückgängig gemacht. Ein echter Enthusiast, der das Auto gerade dann vor dem Export nach Polen rettete, als es zum Transport auf einen Anhänger verladen wurde. Glücklicherweise intervenierte er und konnte den Calibra von der Autofirma übernehmen, bei der er ihn gefunden hatte.“ Einige Spuren der Zuhälterneigung des Enkels sind noch immer sichtbar, wie zum Beispiel hellweiße LED-Leuchten in den Rückfahr- und Kennzeichenleuchten. „Die möchte ich ersetzen, genau wie die weißen Zifferblätter durch blaue Beleuchtung. Schrecklich. Außerdem: Sieht der Opel Calibra nicht perfekt aus? Nicht einmal ein Rostfleck an den berüchtigten hinteren Radhauskanten.“ Tatsächlich ein Lottoschein. 

Die ganze Geschichte, inklusive zahlreicher Fotos, finden Sie in der November-Ausgabe. Es ist jetzt in Geschäften in den Niederlanden und Belgien erhältlich.

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Der Opel Calibra von Paul Verkade ist einzigartig, aber nicht ganz

8 Kommentare

  1. Pauls Engagement, dieses Auto ohne unnötige Anbauten zu erhalten, ist wirklich bewundernswert. Der Calibra ist eine Ikone und verdient diesen Respekt

  2. Ein wunderbarer Fund und Respekt vor dem Vorbesitzer, der das Auto vor dem Export nach Polen gerettet hat. Dies ist in der Tat eine Calibra, die es verdient, geschätzt zu werden.

  3. Ich selbst hatte früher eine Calibra und das weckt so viele Erinnerungen. Schön zu sehen, dass es immer noch Leute gibt, die diese Autos in ihrem Originalzustand behalten wollen!

  4. Was für eine fantastische Geschichte! Es ist in der Tat etwas Besonderes, eine Calibra in diesem Originalzustand zu finden. Hut ab vor Pauls Geduld und Leidenschaft!

  5. Schönes Auto,
    Ich hatte einmal einen 16V, aus dem Jahr 1990.
    Nachdem ich neue Hohlkastenträger untergeschweißt hatte, war es leider ein Totalschaden, es bleibt eine Kindheitsliebe.

    • Ich fand die Calibra immer wunderschön, auch wenn ich ein fanatischer VW-Fan bin. Ich erinnere mich, als der Manta meines Vaters ersetzt werden musste, stand der Calibra als Ersatz auf seiner Liste. Dennoch fiel die Wahl auf einen VW Vento Diesel, da dieser praktischer war. Die originalen Calibra-Prospekte von 1990 und 1994 habe ich übrigens noch hier zu Hause, schön konserviert in einer Dokumentenmappe. Im Modell von 1990 wird der Calibra in dieser roten Farbe präsentiert. 😉

  6. Sehr schönes Auto, auch wenn ich der Aussage bezüglich des Schnickschnacks nicht unbedingt zustimme. Das geht natürlich auch ganz geschmackvoll.

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