Es gibt wieder einen neuen Ducati Scrambler. Die Vermarktung dieser Maschinen erfolgte auf geradezu perverse Weise. Ducati hat dies getan – auf genau dieselbe Art und Weise wie die Werbeleute, die für Edsel arbeiteten – indem sie über einen langen Zeitraum hinweg immer mehr über ihren neuen Scrambler enthüllten. „Erst necken, dann bitte.“
Es hätte viel einfacher sein können. Nur mit einem Bild einer Ducati Scrambler aus den Siebzigern. Mit der Überschrift: „Die Ducati Scrambler ist zurück.“
Alles für die USA
Natürlich ist auch die neue Ducati Scrambler ein hervorragendes Motorrad und ein Verkaufserfolg. Die Nachfrage nach der neuen Ducati wurde zunächst behutsam geschaffen. Die originalen Scrambler von Ducati? Sie wurden geboren, weil der Markt sie verlangte. Früher drehte sich im Marketing alles um die Frage: Was will der Kunde? Und dieser Markt? Das war Nordamerika für Ducati und die anderen europäischen Marken.
Dort haben sich Motorradfahrer den Spaß und das Herumtollen mit Motorrädern ausgedacht. Sie verließen die öffentliche Straße und tollten durch die Landschaft. Oder es genossen, auf einem Motorrad, das ein guter Tanzpartner war, durch den Stadtverkehr zu tanzen. Die erstklassigen Ducati Scrambler wurden zwischen 1962 und 1974 produziert. Und dass bis 1976 noch einige Neuexemplare verkauft wurden? Nun ja, die Nachfrage in den Staaten hatte sich etwas verändert.
Doch das Vorgehen der Berliner Motor Corporation – eines ebenso rücksichtslosen wie inspirierenden Unternehmens – wäre in Ordnung gewesen. Und diese Berliner Motor Corporation? Das war schon was! Von 1951 bis in die XNUMXer Jahre entwickelte sich das Unternehmen zum größten Importeur und Händler europäischer Motorräder in den USA. Sie importierten und verkauften Ducati, Indian, Moto Guzzi, Sachs, Zündapp, ihre eigene Marke J-Be (Joe Berliner) sowie die Marken von Associated Motor Cycles (Norton, Matchless und AJS). Und sie waren nicht abgeneigt, die Fabriken über die Wünsche ihrer Kunden zu informieren und den Herstellern sogar Aufträge zu erteilen.
Bei Ducati galt Joe Berliner als unbezahlter Direktor mit entscheidender – oder fordernder – Stimme. Die Ducati Scrambler waren eine ganz andere Art als die Scrambler, die Berliner von seinen britischen Zulieferern bauen ließ. Dabei handelte es sich üblicherweise um Stoßstangen-Zweizylinder mit 500–650 ccm und einem hohen „Brüllfaktor“ aus den offenen Rohren. Es waren ziemlich große Dinger. Die Ducs waren lebhaft, wendig und schlank. Und ach so schön.
Die aus den Standard-Ducatis abgeleiteten Ducati-Scrambler von 250 bis (fast) 450 ccm bestanden daher aus einer völlig anderen Legierung. Auch die Ducati musste sich nicht wirklich auf ihre Leistung verlassen. Die Bonuspunkte erhielt es für sein geringes Gewicht sowie seine hervorragende Straßenlage und Lenkeigenschaften. Und darüber hinaus waren und sind diese verspielten Ducatis hinsichtlich Linienführung und Farbgebung einfach wunderschön. Allerdings blieben die Verkäufe in den USA unter den Erwartungen von Berliner Bros. Eine Ducati Scrambler könnte ihre britischen Rivalen überrunden. Aber die Amerikaner mit ihrer Überzeugung, dass „nichts über Kubikzoll geht“, fanden die schnittigen Ducatis einfach nicht beeindruckend genug.
Der Löwenanteil der Ducati Scrambler ging jedoch in die USA. Glücklicherweise wurden ziemlich viele davon in der Heimat verkauft und die Italiener gehen mit ihren Autos und Motorrädern deutlich pfleglicher um, als es die bulligen Amerikaner im Allgemeinen tun.
Auf Websites wie subito wimmelt es natürlich von neueren Ducati Scramblern, aber auch die echten Scrambler aus den siebziger Jahren werden immer noch so regelmäßig angeboten, dass wir davon ausgehen können, dass die lokalen Preise für 250-ccm-Scrambler in 'De Laars' irgendwo zwischen 6.000 und 7.000 Euro liegen. und dass für die 450 ccm Ducatis vor Ort Beträge von bis zu rund 10.000 € verlangt werden.
Als Einkaufsrad?
Nein, nicht. Der Kickstarter befindet sich nicht an der ergonomisch besten Stelle. Und diese Ducs waren nicht die einfachsten Starter. Doch dank der gut abgestimmten Zündung (oder einer elektronischen Zündung) und dem leicht modifizierten Vergaser erwacht die Duc brav zum Leben. Der Auspuffsound ist knackig. Und so ein Ein-Mann-Betrieb atmet auch so frei. Die Schaltung auf der rechten Seite ist noch ausreichend im System, um Missverständnisse zu vermeiden. Allerdings weiß man nie, welche automatische Reaktion man bei einer Notbremsung zeigt. Vermeiden Sie deshalb Notbremsungen!
Und es gibt genügend Fachkräfte und Gerätschaften, um eine solche Maschine zu reparieren und in Schuss zu halten. Für den alltäglichen Gebrauch sind die Scrambler nach wie vor vollkommen geeignet, machen aber selbst im Flur oder Wohnzimmer eine hervorragende Figur. Ganz zu schweigen von Ihrer Männerhöhle.
Von den alten Scramblern ist die 450 natürlich die begehrteste. Durch die Nicht-Desmo-Technologie sind die Scrambler schlüsselfreundlicher als die Desmos. Und eine Ducati 450 Scrambler ist vorerst noch deutlich günstiger als eine BSA Goldstar.
(Der Artikel wird weiter unten mit den Fotos fortgesetzt.)

Sehr schöne Reise zurück in inspirierende Zeiten und zu inspirierenden Motorrädern. Danke, Dolf!
Scheint ein sehr schönes Moped an Bord zu sein, Dolf …
Schönes Fahrrad mit einem schönen Motorblock.
Der Block sieht dem Block meines Condor-Armeemotorrads sehr ähnlich.
Das ist ein 350er und auch schwer zu starten
Auch die Schweizer Condor-Armeemotorräder, oft mit Beiwagen, waren (in Lizenz gebaute?) Ducatis.
Wieder ein schönes Stück, Dolfke, aber natürlich gibt es ein Aber, oder mehr; nicht jeder weiß, was/wer „Edsel“ ist/war. Schöne Motorräder, Ducs, nur wenn man auf einem Platz mit einigen begeisterten hohen Mauern einen Kaffee trinkt und eine Stucati-Trockenscheibenkupplung für einen Moment zum Parken kommt oder, schlimmer noch, weiterfährt, denkt man, wie lange wird diese noch fahren , und ergo, wie lange wird Ducati noch existieren (unter der Kontrolle des VW-Konzerns, d.h. in Richtung der chinesischen „Kultur“, verschwinden?). Leider teures italienisches Spielzeug, und wenn wir schon von Erbe sprechen: Ihr kulturelles Erbe wird von der EU (uns) subventioniert, Standards/Werte, wo sind sie. Findest du übrigens etwas in Italien? Iig keine Alfaoder so ähnlich….von der Qualität der Restauration will ich noch gar nicht reden, obwohl das schade ist, das Können ist da, aber die Einstellung fehlt. Subventionen? ;)
Wie dem auch sei, Ducs sind Motorräder mit eigenem Charakter; weiter so!