Erinnerung an Olloy – Spalte

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Manchmal tauchen Erinnerungen auf. Zum Beispiel bei einem Spaziergang im Steinbruch bei Olloy. Wir waren vor einiger Zeit mit ein paar Männern auf Motorrädern dort.

Dreihundertfünfzig Kilometer ins Innere zu schicken, gibt genau das schöne Gefühl, weg zu sein. Es war zu der Zeit, als die Einheimischen gerade entdeckt hatten, dass man auf niederländische Offroader, die sich schlecht benahmen, schießen konnte. Schließlich hat jeder Belgier mindestens eine Schusswaffe zu Hause? Und in ihrem stockenden Französisch konnten die holländischen Schlingel auch bei der örtlichen Gendarmerie nicht Fuß fassen? Also einfach schießen.

Unsere alten Mopeds parkten beim unwahrscheinlichen Hotel Rolinvaux. Wir machten einen gemütlichen Nachmittagsspaziergang. Eine kleine wallonische Familie ging sonntags gekleidet vor uns her. In der Ferne hörten wir laut bellende Einzylinder auf uns zukommen. Kommt hart auf uns zu. Vier Helden donnerten den Schotterweg durch die knöcheltiefen Pfützen hinunter. Die Sonntagswallonen vor uns sahen plötzlich aus, als wären sie freihändig aus der Maas gefischt worden. Und es war nicht so, dass wir um unser Leben springen mussten, aber unser Rückzug in die Berme war, gelinde gesagt, eilig.

Hinter dem Quartett kam Nummer fünf. Er verpasste die Spur des Unerwarteten. Der wütende Waal hob die Faust. Und wurde wieder matschig. Im Vorbeigehen gab einer von uns dem zähen Ritter im Vorbeigehen einen herzlichen Klaps auf die Schulter. "Gut gemacht! Sei so hart!“ Die Holländer gehen nicht gut mit Komplimenten um. Völlig zermürbt von seinem Schulterklopfen verlor der Offroader seine Ideallinie. Er landete in einem Graben und ließ sein Motorrad mit schlagenden Flügeln zurück. Sein arktischer Verlauf endete wenige Meter tiefer im lockeren Geröll eines urigen Steinbruchs. Seine Landung hat keinen Schönheitspreis verdient. Er war spektakulär.

Ein professionelles Offroad-Outfit bietet offenbar einen fantastischen Schutz. Während der ehemalige Flugreisende einige unkontrollierte Körperfunktionen überprüfte, nahm de Waal die Schlüssel aus dem abgestürzten Einzylinder. Er sah sie missbilligend an und warf sie weg. Wir entschieden, dass das Aufsammeln weggeworfener Dinge nicht in unserer Stellenbeschreibung stand.

Also ließen wir den Motorradfahrer selbst herausfinden, wo er sich verletzt hatte. Wir gingen weiter. Und in der Ferne hörten wir wieder Motorengeräusche. Die vier Musketiere hatten offenbar bemerkt, dass sie einen Nachzügler hatten. Brunnen. Sie müssen ihn gefunden haben.

Am Abend, nach dem reichhaltigen Essen und mit einem stabilen Glas in der Hand, stellten wir fest, dass wir unseren tapferen Landsleuten einen kollektiven Lernmoment geschenkt hatten. Und das sorgfältig gekleidete wallonische Kleinkind? Es hätte tot statt schlammig sein können. Nie wieder davon gehört. Die Trottel müssen zu schlecht Französisch gesprochen haben, um sich von den Gendarmen verständlich zu machen. Sollte jemand nach dem Lesen dieser Geschichte sagen: „Aber das war doch nicht in Olloy!“ Dann hat er recht.

Der Name der Stadt wurde aus Datenschutzgründen geändert. Aber der Schulterklopfer war nicht weniger schön! Du hättest besser fahren sollen, Alter!

Erinnerung an Olloy
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4 Kommentare

  1. Was für eine schöne Geschichte wieder, ich sehe, du hast auch die geliehene Ente mitgebracht.
    Ich bin so froh, dass meine Katarakt-Operation gut verlaufen ist,
    Hallo Dolf.

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