Es war Frühling für mich – Kolumne

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Jede Reise existiert durch die Anmut ihrer Haltestellen. So auch die erste „Fast-Frühlings-Reise“. Meine Lief kam unter ihren Bärenfellen aus dem Beiwagen hervor, meine einzigartigen Husky-Winteroveralls wurden in der Ecke bewacht und wir gingen glücklich auf die gasbefeuerte Terrasse. Nach einer Fahrt durch die flämische Ebene war es Zeit für etwas Warmes und die Tafel rief laut, dass der Küchenchef seine lokal weltberühmte Zwiebelsuppe mit Baguette und Käse kreiert hatte.

Da es in Flandern keine so große Sache ist, bestellten wir zum Aufwärmen zwei Gläser warmes Bier als Vorspeise. Dan ist eine lustige lokale Unvollkommenheit, die einen halben Liter Bier, sechs Eigelb und einen viertel Liter Rum enthält. Plus eine Unze oder so Zucker. Es war jetzt kurz vor eins, und die Hütte war voller dicker Flamen. Wir waren ganz unter den Eingeborenen. Ein einzigartiges 'Erlebnis'. Jedes Bodystyle-Magazin würde es lieben. Dann kam die Zwiebelsuppe. Jeder erhielt einen großen Behälter mit einer Menge goldbrauner Substanz, die gerade feucht genug war, um sich träge zu bewegen, wenn der Behälter geschüttelt wurde.

Auf dieser Schönheit schwamm, nein, es gab noch eine großzügige Scheibe Weißbrot. Alles war üppig mit Käsespänen bestreut und dann eine ganze Weile in einem anscheinend sehr heißen Nuklearofen aufbewahrt worden, um den Käse zu schmelzen. Meine Liebe empfing ihren Trog anmutig. Der Kellner stellte meine Portion säuberlich vor mich hin auf die authentische Neo-Brabant-Karotischdecke aus Plastik, die tapfer und steif gestärkt über die Tischkante hinausragte. Das an sich recht steife Tuch brach unter dem Behälter mit Zwiebellava zusammen. Die Kiste kippte um und das regionale Spitzengericht landete voll auf meinem Schoß. Die Idee der ‚Hot Pants‘ nahm neue Dimensionen an.

Ich schrie vor Schmerz auf und wusste genug über Verbrennungen, um mir Sorgen um meinen Familienschmuck zu machen. Ich sprang auf, stieß zwei Tische um und rannte in die Damentoilette. Das war am nächsten. Inzwischen hatte ich meine Hose schon aufgeknöpft und am Waschbecken zog ich die noch dampfende Jeans und meinen Slip herunter, um mit beiden Händen kaltes Wasser in meinen Schritt zu schaufeln.

Hinter mir ertönte ein Schrei eines unschuldigen Flamen, der mit einem haarigen Gesicht mit zwei Pausbäckchen, aber ohne Nase konfrontiert wurde. Es ist immer wieder komisch zu sehen, wie unbefangen lächelnde Flamen auf Katastrophen reagieren. Und es hilft mehr als nur wenig, wenn das Opfer ein Ollander ist. Aber es ist alles aus Freundlichkeit.

Die Damentoilette war mit der eigentlichen Zielgruppe gefüllt. Ein entschlossen gebleichter Lockenkopf packte mich an der Schulter und drehte mich – sagen wir mal Gesicht – zum Publikum. Sie waren entsprechend beeindruckt. Mit dem süßesten Lächeln der Welt sagte die Dame, die mich gerade ihren Dorfbewohnern vorgestellt hatte: „Wow, sieht aus, als hätte sich der Kleine da drüben den Kopf verbrannt. Erblicken! Alles rot! Ich gebe ihm einen Kuss für den Schmerz! 'AU!'“

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2 Kommentare

  1. Schöne Geschichte!
    Ich hoffe sehr, dass die ‚Kronjuwelen‘ das traumatische Erlebnis mit der fast ‚sterilisierenden Hitze‘ zufriedenstellend überstanden haben 😉

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