Ford Escort Mexiko. Hommage an einen Monstersieg

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Nennen Sie den Ford Escort Mk1 und viele Oldtimer-Enthusiasten werden ein Lächeln auf den Lippen haben. Ende 1967 brachte Ford den Escort auf den Markt. Er wurde ein riesiger Kassenschlager. In Großbritannien führte der Wagen jahrelang die Verkaufsstatistik an, und auch anderswo auf der Welt machten sich viele Käufer auf den Weg zum Ford-Händler, um den Escort zu kaufen. Das lag nicht zuletzt am hervorragenden Image, das auch den sportlichen Erfolgen geschuldet war. Und diese sportlichen Erfolge brachten auch Sonderversionen hervor. Wie der Ford Escort Mexico, heute ein teurer und gesuchter Klassiker.

Ford hielt jahrelang Rallyes hoch, der Oval wurde oft zum Sieger einer Rallye gekrönt. Wie in den sechziger Jahren, als Ford mit dem Cortina von 1963 bis 1967 viele internationale Rallyes gewann. Der Cortina-Stab wurde ab 1968 zunehmend von (hauptsächlich) der Escort Twin Cam übernommen. Männer wie Hannu Mikkola (eine Legende) und Roger Clark schafften es oft mit den erfahrenen Rallye-Escorts auf das Podium.

Hommage an den illustren Sieg

Die Liste der Erfolge war lang. Ein sehr beeindruckender Sieg war der Sieg von Hannu Mikkola und Gunnar Palm bei der East African Safari Rally von 1972. Ein weiterer illustrer Sieg war der Sieg von Mikkola und Palm bei der Daily Mirror London-Mexico Rally von 1970. Das Duo fuhr den Ford Escort 1850 GT bei dieser über 25.700 Kilometer langen Monster-Rallye auf Platz eins. Ford war so beeindruckt, dass ein spezieller Escort entwickelt wurde, um den Erfolg von 1970 zu ehren: der Ford Escort Mexico.

Twin Cam Karosserie, geteilte Frontstoßstange

Die Marketing- und Rennabteilung von Ford (AVO, Advanced Vehicle Operations) arbeitete bei der Konstruktion des Escort Mexico eng zusammen, wodurch Ford zwischen dem 1300 GT und dem Twin-Cam/1600 RS-Duo positioniert wurde. AVO verwendete die Karosserie der Twin-Cam und den noch frischen 1600 RS (intern Typ 49) für den Escort Mexico. Diese erkennen Sie an den größeren Radhäusern und den breiteren Radhauskanten an den (vorderen) Kotflügeln. Charakteristisch war außerdem die geteilte vordere Stoßstange. Auch beim Escort Mexico montierte AVO Räder mit verbreiterten Felgenhörnern. Im Innenraum montierte Ford eine sportliche Instrumentierung mit sechs Metern und ein Lenkrad mit drei tiefliegenden Speichen.

Streifen und Abziehbilder

Der Ford Escort Mexico hat eine eigene Beklebung bekommen. Dies wurde zum Markenzeichen dieser Version, die im Volksmund auch „1600 GT“ genannt wurde. Der Aufklebertyp auf den vorderen Kotflügeln hing von der Wahl des Käufers ab, ob er den Mexiko mit Streifen ausstatten wollte oder nicht. In Kombination mit den Aufklebern brachte der Erbauer ein 1600 GT-Emblem an. Wollte der Käufer keine Aufkleber am Mexico, bekamen die vorderen Kotflügel ein Mexico-Emblem verpasst. Auf Wunsch des Käufers kann Advanced Vehicle Operations hiervon abweichen. Der Käufer von Escort Mexiko kann auch aus zusätzlichen Paketen wählen, wie dem Custom Pack und dem Rallye Pack. Im letzteren Fall erhielt man unter anderem modifizierte Reifen und Stoßdämpfer sowie Schalensitze. Ford (AVO) stellte auch ein Paket mit individuellen Optionen zur Verfügung. So konnte der Mexico ganz nach dem eigenen Geschmack komponiert werden.

1600 Kent Motor, ansprechende Leistung

Technisch gesehen hat Ford den 1600 Kent Crossflow-Motor (mit im Block montierter Nockenwelle) eingebaut. Sowohl der Block als auch der Zylinderkopf bestanden aus Gusseisen; Der Ansaugkrümmer war aus Aluminium. Die Kraftstoffversorgung erfolgte mittels eines Weber 32/36 Fallstromvergasers. Die Leistung betrug 86 DIN-Pferdestärken, und die wurde bei 5500 U / min vollständig freigesetzt. Der Motor wurde mit dem 2000-E-Getriebe kombiniert. Der Antriebsstrang ermöglichte dem 850 Kilogramm schweren Escort Mexico eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern. Ein Sprint von null auf hundert dauerte elf Sekunden.

Fahrwerk: bewährtes Rezept

Die Vorderradaufhängung war unabhängig (McPherson). Ford hat dort auch einen Stabilisator platziert. Die angetriebenen Hinterräder wurden (unter anderem) durch in Längsrichtung angeordnete halbelliptische Blattfedern an Ort und Stelle gehalten. Die Hinterachse wurde nach dem Starrachsenprinzip konstruiert. Um die Leistung des Mexikos einzudämmen, installierte Ford ein hydraulisch betätigtes vakuumunterstütztes Bremssystem mit vorderen Scheiben und hinteren Trommeln.

Sehr gesuchter Klassiker

Ford (oder besser gesagt: AVO) baute den Escort Mexico vier Jahre lang. Der Mexiko war gut für einen Produktionslauf von 10352 gebauten Exemplaren. Heute ist der Klassiker heiß begehrt. Heutzutage werden für ein schönes Exemplar mehr als vierzigtausend Euro verlangt. Trotzdem ist es nicht einfach, einen Escort Mexiko zu finden. Wem das gelingt, der erhält einen sportlich-dynamisch wirkenden und fahrenden Klassiker, der auch in puncto Handling einen guten Ruf zu wahren hat. Jedenfalls war der Mexico ein legendärer Escort, der wie seine sportlichen Brüder maßgeblich zum jugendlichen Image des Escort Mk1 beitrug.

Ford Escort Mexiko. Hommage an einen Monstersieg
Ein britisches Escort Mexiko, mit voller Geschwindigkeit eingefangen
Ford Escort Mexiko. Hommage an einen Monstersieg
Sportlichkeit betont. Dieser Promotion-Shot lässt kaum Wünsche offen.
Ford Escort Mexiko. Hommage an einen Monstersieg
Hannu Mikkola und Gunnar Palm gewannen mit diesem Escort 1850 GT die Rallye London-Mexiko von 1970. Der Sieg war für Ford der Anlass, gemeinsam mit AVO den Escort Mexico zu entwickeln.
Ford Escort Mexiko. Hommage an einen Monstersieg
Der Escort Mexico bekam den 1600 OHV Kent Motor, also ohne obenliegende Nockenwelle oder DOHC.
Ford Escort Mexiko. Hommage an einen Monstersieg
Der Escort Mexico wurde auch 1600 GT Mexico genannt. Die abgebildeten Felgen waren eine Option für den sportlichen Escort
Ford Escort Mexiko. Hommage an einen Monstersieg
Das Rallye Pack, eine der Erweiterungsoptionen für den Escort Mexico (und auch den 1600 RS)

  
  
  

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5 Kommentare

  1. Eine schöne Form, erschwinglich und zuverlässig, das war es, was die Leute Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre wollten. Technisch war der Escort sehr konservativ und sicherlich kein Fortschritt gegenüber dem 12m. Das Kent-Fahrrad war legendär in Bezug auf Zuverlässigkeit und Laufkultur.

  2. Mein erstes Auto war ein Escort MK1 1100 ccm. Baujahr 1974. Nie Probleme damit gehabt, 208.000 km gefahren ohne nennenswerte Kosten. Dann für 125 Euro verkauft. (5000 Bf) Der neue Besitzer fuhr ihn noch täglich von Tongeren nach Maastricht. Habe es immer bereut, ihn nicht selbst behalten zu haben.

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