Garagentage sind Gold wert

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Automatische Konzepte

Vor ein paar Wochen war ich mit meinen Oldtimerfreunden Peter, Thomas und Arnold in Schalsum. In dem kleinen Dorf in der Nähe von Franeker passiert derzeit etwas Schönes. Thomas‘ neueste Errungenschaft – das VW 1303 LS Cabriolet – durchläuft eine Metamorphose und ist auf dem Weg, eines der schönsten Exemplare in den Niederlanden zu werden. Ich habe dies kürzlich während eines wunderbaren Garagentages erlebt.

Verbringen Sie einen Tag oder Nachmittag damit, in einer Werkstatt herumzulaufen und bei einer Reparatur oder Restaurierung mitzuhelfen, egal wie klein sie ist. Schon als Kind habe ich dies als eine sehr angenehme Beschäftigung empfunden, so wie ich auch gern auf Schrottplätzen herumgelaufen bin. Die Demontagebetriebe der damaligen Zeit boten die ideale Möglichkeit, eine Zeit lang im Auto zu sitzen. Für eine Rückkehr in den Verkehr waren die Abbrucharbeiter schon lange keine Kandidaten mehr. Für mich war das endgültige Verlassen der Straße immer der Beginn des Traums, eines Tages ein eigenes Auto zu besitzen. Die Autos waren gebraucht und befanden sich am Ende ihres Lebenszyklus. Aber noch mehr als die neuen Autos in den Schaufenstern – sie standen am Anfang ihrer Karriere – sprachen sie mich an. Sie hatten eine Lebensgeschichte hinter sich und erfüllten die Funktion, für die sie gebaut wurden.

Ich bin immer gern zwischen den Autos umhergegangen und fand es wunderbar zu sehen, wie sie gewartet wurden. In Wieringerwerf verbrachte ich manchmal einen Nachmittag in Jan Hoogendijks Garage. In der Werkstatt vor dem alten Schuppen habe ich gelernt, wie man einen Ölwechsel durchführt, Flüssigkeiten austauscht und eine Glühbirne auswechselt. Und dann habe ich beispielsweise auch noch – während die Kempe-Brüder mit geradezu unkomplizierter Selbstsicherheit die eigentliche Schlüsselarbeit erledigten – beim Entlüften der Bremsanlage geholfen. Scheinbar einfache Dinge. Aber als ich den von mir gewaschenen Taunus TC2, den dreitürigen Passat aus den Siebzigern oder den Peugeot 305 GRD durch das Dorf fahren sah, war ich stolz. „Daran habe ich auch gearbeitet“, dachte ich. Es waren schöne Nachmittage, die immer mit einem kleinen Geldbetrag und leckerem Gebäck von Buwalda aus Wieringerwerf belohnt wurden.

Dieses Gefühl hatte ich schon immer und in Schalsum kam es regelmäßig zum Vorschein. Peter und ich hatten einmal einen tollen Tag in der Garage, als wir am Jetta arbeiteten. Ich kann einen Zahnriemen nicht anfassen, ich traue mich einfach nicht. Aber trotzdem: Die Vorstellung, gemeinsam an einem Auto zu arbeiten, das sich nach so einem Tag wieder frisch anfühlt, ist wunderbar. Dasselbe hatten wir mit dem Saab 96. Peter ist kein Mensch, der Arbeit schnell abgibt, aber gemeinsam Defizite zu entdecken und die richtigen Schlüsse zu ziehen, bleibt eine tolle Erfahrung. Auch weil diese Erkenntnisse zu einem besseren technischen Zustand führen.

Im Vorfeld der Weihnachtszeit 2024 tauchte eine Liste mit Ersatzteilen auf und die Aufregung, diese zu bestellen, war spürbar. Auf dem Weg zur Perfektion. Auch kosmetisch wird der Saab im kommenden Frühjahr überarbeitet. Das UV-Licht in der Werkstatt in Schalsum deckte einige potenzielle Rostgefahren auf. Das ist keine große Sache, das passiert bei einem Klassiker aus dem Jahr 1978 ja bekanntlich. Gerade als der Dynamo den Geist aufgegeben hat. Und während ich dies schreibe, kann ich es kaum erwarten, den gutmütigen Sound des Ford 1.5 V4 wieder zu erleben.

Und vor kurzem hatte ich wieder einen solchen Tag, an dem Peter und Thomas die Hauptarbeiten am Volkswagen 1303 LS Cabriolet durchführten und Arnold und ich assistierten. Die Elektrik wurde in Ordnung gebracht, der Anlasser eingebaut, der Motorraum des offenen Käfers neu gepolstert und der 1592 ccm-Motor fand seinen Platz im Heck der Karosserie, die zuvor mit einer schönen neuen Lackierung in Signalorange vereint war. Damit ist der VW seiner Rückkehr auf die niederländischen Straßen einen Schritt näher gekommen.

Tage wie diese sind Gold wert. Denn man arbeitet in einem freundschaftlichen Rahmen an einer gemeinsamen Leidenschaft und spürt dabei, dass man lebt. Dass du tolle Menschen um dich hast, mit denen du viel Spaß hast. Und dass man nie zu alt zum Lernen ist.

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2 Kommentare

  1. Der Mann auf dem Bild erhitzt die Kupplungsscheibe, um sie zu trocknen. Durch leichtes Erhitzen verdunstet das Öl auf der Kupplungsscheibe und Sie können diese wieder verwenden.
    Ich habe das selbst oft in der Garage gemacht, in der ich damals gearbeitet habe.

  2. Tatsächlich ist es immer schön, einen Blick in eine Werkstatt werfen zu können. Letzten Freitag war ich beim Beiwagenbauer LBS in Gemmert, wo ein Freund seinen neuen Moto Guzzi Beiwagen abgeholt hat und ich mir gleich vor Ort einen speziellen Winkelschlüssel zum Einstellen des Stoßdämpfers anfertigen durfte.
    Sehr freundlicher Besitzer, dass er das einfach in seiner Werkstatt erlaubt.
    Mich würde aber auch interessieren, was der Mann auf dem Bild mit der Kupplungsscheibe macht?

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