Redaktionsschluss für die Januar-Ausgabe -> 18. November
Kawasaki 250 S1 – Rauchzeichen aus Akashi
Die sechziger und siebziger Jahre waren nichts für schwache Nerven. Vor allem nicht in Japan, wo die großen Marken mit kreischenden Zweitaktmotoren um die Wette kämpften. Suzuki hatte seine T20, Yamaha seine YDS-Serie und Kawasaki? Sie hatten etwas entwickelt, das alle ins Schwärmen brachte: den Dreizylinder.
Fotos: Hans Smid
Von Flugzeugen bis zu Nörglern
Kawasaki war damals noch ein ziemliches Raubein. Eine Fabrik, die auch Schiffe, Züge und U-Boote baute, aber plötzlich beschloss, dass Motorräder auch Spaß machten. Anfangs wurde schamlos an britischer BSA-Technologie herumgebastelt (erinnern Sie sich an die W1?), aber bald wurde Vollgas gegeben für unkonventionelle Zweitaktmotoren.
1963 stand die erste echte Kawasaki auf eigenen Beinen: die 125er B8. Der kleine Racker gewann sofort eine ganze Motocross-Meisterschaft. Es war der Beginn von etwas Größerem. Viel Größerem, wie sich mit dem Erscheinen der H1 Mach III im Jahr 1969 zeigte. Ein 500er Dreizylinder, der so schnell fuhr, dass so mancher junge Mann in der Notaufnahme davon sprach.
Der kleine Dreier, der die große Arbeit erledigte
Nach der H1 und der noch wilderen H2 Mach IV war es Zeit für etwas Milderes … zumindest auf dem Papier. 1972 kam die 250 S1 auf den Markt. Der kleinste Dreizylinder von Akashi, aber immer noch ein druckvolles Biest. Drei Mikuni-Vergaser, überschaubare 155 Kilo und ein Sound, der selbst den besonnensten Nachbarn in seinem Garten ins Stocken geraten ließ.
Das Design war fortschrittlich: ein schnittiges Heck mit integriertem Rücklicht, ein vorderer Kotflügel, der direkt an den Gabelholmen hing. Keine Halterungen mehr, das war passé. Und im Cockpit? Alles ordentlich untergebracht in zwei großen Uhren, so wie es sich Anfang der 1970er-Jahre gehörte.
Fahrspaß mit Rauchfahne
Wer einmal einen gestartet hat, wird ihn nicht vergessen. Aus den drei Rohren am Heck strömt ein Duft, der jedem Oldtimer-Liebhaber ein Lächeln ins Gesicht zaubert: Öl, Benzin und Kindheitserinnerungen – eine Mischung. Der S1 war zwar kein Biest wie seine 500er und 750er Geschwister, aber er war der beherrschbarste. Er schaltete sanft, lief im Leerlauf überraschend ruhig und ließ sich in Kurven bis an den Rand treiben.
Bis etwa 6000 U/min gehorchte es brav. Dann öffnete sich die Heckklappe. Der Motor heulte auf, Rauch stieg auf und die Tankanzeige begann herunterzuzählen. Ein Spaßbike par excellence.
Vom Smoker zum Klassiker
1973 begann die Ölkrise, und die Party verlief langsam im Sande. Umweltauflagen, Kraftstoffeffizienz und Viertaktmotoren übernahmen die Oberhand. Doch 2024 blicken wir mit neuem Respekt auf diese Ära zurück. Die 250 S1 erinnert an die Zeit, als Motorradfahren noch etwas rau, etwas gefährlich und vor allem spaßig war.
Wer heute eine gepflegte S1 ergattern kann, besitzt nicht nur ein Stück Technikgeschichte, sondern auch ein Motorrad, das mit einem Kickstarter-Kick den Duft der Freiheit verströmt.

Eine schöne Geschichte zum legendären Kawasaki 250cc Dreizylinder. Leider vergessen Sie dabei die Kawasaki A1 Samurai 250, die 1967 mit Dreheinlässen und 31 PS auf den Markt kam. Etwa zeitgleich erschien auch die 350cc A7 Avenger, ebenfalls mit Dreheinlässen und sogar 42 PS bei einem Gewicht von 158 kg. Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit dieses Duos waren legendär!
2-Takt, lecker.
Der Klang, der Geruch.
Und nicht diese billige Biegung.
Aber ordentliches Putoline oder Castrol ist eine Wohltat für die Nase.
Und dann dieses wunderbare Weinen auf Tour.
Ups, ich muss mir ein Taschentuch holen 😉
Nicht ganz richtig; eine kleine japanische Marke hat den W1 650cc kopiert und herausgebracht.
Die Umsätze waren angemessen, aber die Marke verfügte nicht über die finanziellen Mittel, um das Gesamtbild in Angriff zu nehmen.
Kawasaki hatte keine Erfahrung mit Motorrädern, kaufte sich in die Marke ein und wurde Eigentümer dieser kleinen Marke Meguro.
Jetzt, Jahre später, zollt das Unternehmen dieser Marke Tribut, indem es ein Motorrad unter seinem eigenen Namen herausbringt.