Klasse von 62: Alfa Romeo Julia
Das vorletzte Auto aus der Klasse der Baureihe 62, mit dem ich mich befasse, ist der Alfa Romeo Julia. Die Ankunft dieses Autos bedeutete viel für Alfa Romeo. 1962 wurde das Auto mit einer Sitzbank vorne und einem Schalthebel an der Lenksäule präsentiert. Auch Scheibenbremsen waren noch nicht alltäglich. Doch das sollte sich bald ändern.
Das Auto war mit einem zentral platzierten Schalthebel auf dem Tunnel, Scheibenbremsen und schnelleren Motoren ausgestattet. Auf dem gleichen Fahrgestell wurde auch ein wunderschönes Coupé gebaut. Ursprünglich hieß sie Giulia GT. Die Karosserie war das Ergebnis der Firma Bertone und Enthusiasten sprechen oft von den „Supertjes“ und den „Bertjes“. Die dritte Variante auf demselben Fahrgestell war die Alfa Spinne. Die sogenannten „Supertjes“ fuhren super. Ich hatte viele davon in allen möglichen Variationen. Sie waren mit 1300- und 1600-cm³-Motoren ausgestattet, aber auch der dicke 2-Liter-Motor aus der Berlina und dem Bertone GTV passte. 1980 hatte ich eine 1300er 1971 Giulia mit einem 2-Liter-Motor drin. Die Hinterachse und das Getriebe blieben Standard. Infolgedessen war das Auto sehr schnell, aber die Höchstgeschwindigkeit lag unter 190 Kilometern. Wir waren auf dem Weg von Venlo nach Amsterdam und schon bald stießen wir auf einen nagelneuen BMW 323, der uns überholen wollte. Das konnte der Mann nicht. Die serienmäßige Plakette mit dem 1300-Logo war auf dem Kofferraumdeckel unseres Super angebracht und in Utrecht öffnete der Mann sein Fenster, um zu fragen, was für ein Motor unter der Motorhaube sei. Die gleiche Kombination aus Motor und Auto wurde auch für Rennen verwendet. Diese Klasse hieß Squadra Bianca.
Text und Foto: Jacques van den Bergh www.jbfreelancejournalistiek.nl