Der Youngtimer-Besitzer musste auch an 2009 und die erste Hälfte von 2010 glauben: Die Preise für Standard-Youngtimer sind in den letzten zwei Jahren um einige zehn Prozent gefallen.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Das wirtschaftliche Klima hat nicht wirklich geholfen. Youngtimer sind nicht immer geschäftlich betriebene Autos, sondern oft auch Zweit- oder Drittfahrzeuge (Hobby). Wenn der Gurt gespannt ist, muss das Hobby das Feld verlassen. Andererseits hat die fragliche "Cramer-Änderung" (Einfrieren der Kfz-Steuerbefreiungsverordnung und Anhebung des steuerfreundlichen Alters von 15 auf 25-Jahre) die Sache sicherlich nicht richtig gemacht. Die Unternehmer stürzten ihr Youngtimer-Geschäft massiv ab, der Umsatz stagnierte und zwang die auf Youngtimer spezialisierten Unternehmen, ihre Bestände zu drosseln. Ein letzter Grund ist das deutlich gestiegene Angebot in den Niederlanden und vor allem von den bekannten deutschen Marken. Der Kunde hat auch innerhalb unserer Landesgrenzen eine große Auswahl. Und wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, erledigen die Marktkräfte automatisch ihre Arbeit. Die Wirtschaft zieht wieder an, die Cramer-Novelle (in Bezug auf das zusätzliche Steuersystem) wurde umgekehrt, so dass die Erwartungen für die zweite Hälfte von 2010 wieder hoffnungsvoll sind. Denn mal ehrlich: Jeder Youngtimer auf der Straße hellt die Straße ein wenig auf.
Chris de Raaf.