Trabant. der Freund der Familie

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Trabant. Es bedeutet so viel wie „Begleiter“. In der DDR war der Trabant kein Auto, sondern ein Familienmitglied. Oft sogar mit einem liebevollen Namen. Im Westen war es ein Symbol für Armut und Stagnation.

Das schwarze Schaf

Es muss eines der am meisten beschimpften Autos aller Zeiten sein. Wenn man Trabant sagt, denkt man unweigerlich an die armen Ostdeutschen, die jahrelang auf etwas warten mussten, das fast wie ein Spielzeugauto aussah, mit einem knatternden und stinkenden Zweitaktmotor unter der Haube. Der Trabant repräsentierte fast die Hälfte des Autoverkehrs im „anderen Deutschland“. Vor allem das Modell 601 wurde zur Ikone, weil es von 1964 bis 1991 nahezu unverändert hergestellt wurde.

Trabant 601 Universal
Trabant 601 Universal für einen Konsumladen: Ostdeutsch geht nicht mehr.

Ein veraltetes Auto, das für lange Zeit hergestellt wird, ist kein sozialistisches Patent. Auch der kapitalistische Westen hatte solche Modelle. Der Beetle, die Duck, der Mini, der Renault 4. In Indien holte der Hindustan-Botschafter den Kuchen: Dieses Auto, abgeleitet vom Morris Oxford (Modell 1956), hielt 58 Jahre, wurde 1957 eingeführt und erst 2014 eingestellt Produktion. Solche Autos sind irgendwann keine Autos mehr, sondern werden zur Ikone. Sie gehören zum klassischen Straßenbild. Der Trabi war die DDR, genau wie der Citroën 2CV wurde zum Inbegriff des französischen „je m'en fou“ und der Mini repräsentierte noch lange nach dieser glücklichen Zeit das Swinging London der optimistischen Sechziger. Das Einzelmodell Trabant 601 existiert deutlich länger als die 19 Jahre unserer Daf-Pkw-Produktion.

Im Folgenden werden wir den geschmähten Trabantje einem kritischen, aber fairen Urteil unterziehen. War er wirklich so schlimm? Was war mit dieser Warteliste von mehr als zehn Jahren? War er wirklich verkehrsgefährdend und sparsam? Was ist ein Plastikauto? Wie nützlich und zuverlässig war der Trabi und emittiert er wirklich Entlaubungsmittel? Sie können es unten lesen.

Was war es?

Ost-Berlin Mitte der 80er Jahre
Ost-Berlin, Mitte der 80er Jahre

Der Trabant 601 war ein kompaktes viersitziges Familienauto für den kleinen Geldbeutel. Angetrieben wurde er von einem luftgekühlten, quer eingebauten Zweitakt-Zweizylindermotor, der die Vorderräder antreibt. Die Höchstgeschwindigkeit variiert je nach Baujahr und Ausführung zwischen 95 und 105 km/h. Es gab vier Karosserien: den regulären zweitürigen Personenwagen, den dreitürigen Kombi „Universal“, die Armeeversion mit Segeltuchdach und die davon abgeleitete zivile Variante „Tramp“. Es gab eine Standardversion, eine Luxusversion und zwischendurch konnte allerhand extra bestellt werden. Tempomat, Kalbsleder oder Klimaanlage ließen sich nicht abhaken, sondern eher ein manuelles Schiebedach, verchromte Scheinwerferringe, Radkappen, eine Uhr und eine Heckscheibenheizung (ab 1984).

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Der Trabant Tramp war die zivile Version des Armeefahrzeugs der NVA, der Nationalen Volksarmee. Es war Frontantrieb, also konnte man es nicht als Geländewagen bezeichnen.

Warte, spare oder sieh dir deine westliche Familie süß an

Die Geschichte ist bekannt: Ab Mitte der 80er Jahre musste ein normaler Ostdeutscher bis zu fünfzehn Jahre auf einen neuen Trabant warten. Weniger bekannt ist, dass es damals noch andere Autos gab. Wer wollte, konnte sich für das gleiche Geld die mehr oder weniger gleich großen (kleinen) ukrainischen ZAZ Zaporozhets kaufen. Auch der noch kleinere Fiat 126p aus Polen war relativ leicht erhältlich.

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Es muss also eine seltsame Vorliebe für diesen eigenen deutschen Trabi gegeben haben. Wieso den? Nun, im Vergleich zu den Zaporozjets hatte er beispielsweise einen Kofferraum von 465 Litern (der Universal sogar 1400 Liter bei umgeklappter Rückbank). Der Trabi war sparsamer als fast alle anderen Autos. Und für eine normale Familie war der Fiat 126p einfach zu klein. Natürlich gab es in der DDR noch mehr Autos zum Verkauf, manchmal sogar aus dem Westen wie der VW Golf und der Citroën GS, aber sie fielen in eine höhere (für die meisten unbezahlbare) Preisklasse.

Und die Nachfrage nach dem Trabant hatte noch einen weiteren klaren Grund: In der DDR herrschte ein großer Mangel an Werkstätten. Viele Wartungsarbeiten wurden im Haus oder von einem praktischen Bekannten durchgeführt. Bei einem Trabant war das weniger ein Problem als beispielsweise beim Viertakt-V4-Motor und den sorgfältig versteckten Schmierstellen der Saporozjets oder den Geheimnissen eines Alu-Skoda-Motors. Und für ein so weit verbreitetes Modell sind auch in einem Land mit schlechter Teileversorgung Teile zu finden.

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In der DDR pflegten die Leute ihr Auto oft selbst

Wer in der DDR beruflich ein Auto haben musste, stand nicht auf dieser langen Warteliste. Ein Arzt, eine Hebamme oder ein höherer Beamter könnte sofort einen kaufen. Wer es nur zur Erholung brauchte, musste warten. Warten immer länger. Infolgedessen gab es auch einen lebhaften Markt für gebrauchte Trabants, die in gebrauchtem Zustand die ersten zwei bis fünf Jahre noch mehr wert waren als das, was neu bezahlt werden musste, was für allerlei Spekulationen und noch längere Wartezeiten sorgte .

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Mit der Genex-Organisation können Sie einer Familie im Osten ein neues Auto oder eine schöne Stereoanlage oder einen kompletten Bungalow spenden.

Schließlich gab es einen seltsamen Umweg, um schnell zum begehrten Trabi zu gelangen: die Familie im Westen davon zu überzeugen, dass sie dir einen besorgen soll. Da es keine offiziellen Zolleinrichtungen zwischen Ost- und Westdeutschland gab (ein Doppelbesteuerungsabkommen sah die Binnengrenze als nicht steuerpflichtig an), konnte ein Westdeutscher einem ostdeutschen Bekannten oder Familienmitglied ein Auto (oder eine Stereoanlage, einen Farbfernseher) schenken. ohne Zusatzkosten. , Wohnmobil oder komplettes Fertighaus) mit der Genex-Organisation. Dies verschaffte der DDR die dringend benötigten Devisen, denn ohne harte D-Mark wäre es unmöglich, Produkte wie Kaffee, Kakao und Südfrüchte in die DDR zu importieren.

Schwierige Produktion

DDR 38

Warum hat die Fabrik dann die Zahlen nicht erhöht? Grund dafür waren die unzähligen Engpässe in der Produktionslinie. Wie bei der Duroplast-Beschichtung des Körpers. Dies war ein arbeitsintensiver und langsamer Prozess und es wurden keine Investitionen in neue Anlagen getätigt. Die zweite Hürde war die Aufteilung der Motoren- und Fahrwerksfertigung an verschiedenen Standorten. Ob Sie es glauben oder nicht, aber für den dreitürigen 'Universal' wurde zuerst eine Bodengruppe geschweißt, lackiert, gegen Rost geschützt und in eine andere Fabrik transportiert, wo der Lack und der Rostschutz teilweise wieder abgeschliffen wurden, um den Universal-Reisebus aufzusetzen. Schweißen, danach wurde alles neu lackiert und gegen Rost geschützt und an das Trabant-Werk zurückgegeben. Motoren wurden bereits woanders gebaut, und das Sachsenring-Werk in Zwickau war eine logistische Katastrophe für sich. Aber das machte nichts, denn in der DDR gab es keine Arbeitslosigkeit. Und aufgrund der langen Produktionszeit musste der vorhandene Maschinenpark genauso lange genutzt werden. Dadurch verschleißt und verschleißt es immer weiter. In den Werksfilmen des Sachsenrings sehen wir, wie die Autos noch komplett von Hand gefertigt werden, auf einer Fertigungsstraße aus längst vergangenen Zeiten und immer mit einigen Leuten, die wenig tun.

Der VEB Automobilwerke Sachsenring fertigte übrigens nicht nur kleine Trabant-Wagen, sondern auch große Luxusautos für Politiker, Botschafter und andere hitzige Akteure.

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Als die russischen Kosmonauten Yuri Gagarin und Valentina Tereshkova 1963 Ost-Berlin besuchten, wurden sie natürlich nicht in einem Trabant, sondern in einem Sachsenring P240 herumgefahren.

Ein schlechtes Auto?

Zugegeben: 1973, im letzten Jahr, in dem er noch in den Niederlanden zum Verkauf stand, war der Trabant ein Auto, mit dem man überall hinfahren konnte, außer in guter Gesellschaft. Im letzten Importjahr kostete es einen absoluten Tiefstpreis von 4.499 (500 Gulden weniger als ein Fiat 500R) und das konnte man ehrlich gesagt sehen. Der Körper wurde schnell stumpf, die Linie war sehr veraltet, die Ausrüstung war spärlich, die Leistung war mittelmäßig. Und dahinter war eine blaue Rauchwolke, besonders bei kaltem Wetter oder kaltem Motor.

War es deshalb ein schlechtes Auto? Andererseits. Ein Trabi war noch ein deutsches Produkt, an dem kluge Köpfe gearbeitet hatten. Entgegen der landläufigen Meinung bestand nur die äußere Verkleidung aus Kunststoff. Alles darunter bestand aus einer robusten selbsttragenden Karosserie aus dickem, verzinktem Stahlblech. Wer heute eine Trabi-Tour in Berlin bucht, staunt, wie robust sich der Mause-Wagen noch anfühlt.

Trabant Probefahrt 3

Über die Technik können wir uns kurz fassen: Einfacher geht es nicht. Der Motor bestand aus fünf beweglichen Teilen. Diese Motoren wurden immer noch von Zeit zu Zeit überarbeitet: So wurden 1974 die anfälligen Nadellager in der Kurbelwelle durch Pendelrollenlager und die Gleitlager in den Kolbenbolzen durch Nadellager ersetzt, wodurch das Mischungsverhältnis bis auf 1 . eingestellt werden konnte :50. Um Spülverluste zu vermeiden, wurde ein rotierendes Einlassventil eingebaut. Um das zwanzigste Produktionsjahr herum wurden eine 12-V-Installation, Halogenscheinwerfer und eine elektronische Zündung eingebaut. Ganz am Ende seiner Karriere gab es sogar eine Tankanzeige mit Verbrauchsanzeige mittels farbiger LED-Leuchten. Nicht, dass es nötig wäre, der Trabi war sparsam mit Gemischschmierung. Er lief 1:17. Dies lag an seinem geringen Gewicht von 615 Kilo.

Trabant Probefahrt Innenraum 2

Die andere Technik war auch sehr einfach, aber gut. Das synchronisierte Vierganggetriebe mit Lenkradbedienung hatte einen Freilauf auf der Eingangswelle, damit der Motor bei langen Abfahrten geschmiert blieb. Natürlich gab es Frontantrieb und ein Zahnstangen-Lenkgetriebe. Die Räder waren an Dreiecken in Gummibuchsen aufgehängt.

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Die Kraft der Einfachheit: fünf bewegliche Teile.

Vorn und hinten gab es Querblattfedern und Teleskopstoßdämpfer rundum. Ab 1984 wurden an der Hinterachse Schraubenfedern verbaut. Der Komfort war nicht schlecht, aber das Auto war klein, laut und es gab viel Windgeräusche. Vor allem nach dem Einbau von Schraubenfedern, als die Rückbank spürbar kürzer war. Der Universal bot den meisten Platz auf der Rückbank. Die Heizung, wie immer ein schwieriger Punkt bei luftgekühlten Motoren, war nichts Besonderes.

Duroplast

ungenannt

1965 gab Anton Geesink beim AutoRAI Judo-Vorführungen auf dem Dach eines Trabants. Das war einfach: Duroplast ist besonders stark und zäh. Geesink ging dann demonstrativ zu anderen Tribünen und fragte, ob er mit seinen 110 Kilo auch mit seinem Gegner in deren Autos kämpfen könne.

Die Wahl für Duroplast fiel auf Stahlmangel in der DDR. Auch die Bundesrepublik hatte nach dem Krieg damit zu kämpfen und aus Bremen kam der Lloyd LP300 und später der LP600 mit einem Korpus aus Holz und Sperrholz, bezogen mit PVC-Kunstleder. Der Sachsenring machte es besser: Das Plattenmaterial für den Trabant wurde unter hohem Druck und hoher Temperatur aus Phenolharz und freien Baumwollfaserabfällen aus der Sowjetunion gepresst.

Trabant 1.1

Nach fünf Jahren Verhandlungen, Besprechungen, Einbau und Vermessung wurde im Herbst 1989 der Trabant mit VW 1100-Motor präsentiert, während vierzig Jahre DDR gefeiert und in allen größeren Städten demonstriert. Mit dem erwachsenen Vierzylinder-Viertakter von 40 PS fuhr der alte Trabi fast wie ein moderner VW Polo mit gleichem Motor, aber ... der Preis stieg von 12.500 Mark auf 18.500 Mark und dafür waren nur wenige bereit zu zahlen. Das Ende nahte, sowohl des Landes als auch seines symbolischen Autos.

Und dann fiel die Mauer

1989

1989 sprach DDR-Staatssekretär Günther Schablowski bei einer Pressekonferenz XNUMX die historischen Worte: "Ja, die Grenzen werden geöffnet, das hat der Staatsrat beschlossen, aber ich lese nirgendwo, wann das passieren wird, also wird von nun an dasselbe sein." Der Eiserne Vorhang hatte Europa zwei ganze Generationen lang geteilt, über vierzig Jahre, aber diese Tage waren vorbei. Nicht lange nach Schablowskis Worten erhoben sich die abscheulichen Schranken zwischen Ost und West und die Trabantjes überfluteten die westdeutschen Straßen. Dies führte zu Besorgnis bei den Behörden. War dieses veraltete, langsame und stinkende kleine Monster nicht eine Gefahr auf der Straße?

Crashtest Trabis

Der TÜV hat es ausprobiert und war positiv überrascht. In Crashtests hat sich der Trabant ebenso bewährt wie der neueste VW Polo. Der Innenraum verformte sich nicht gefährlich und es drangen keine splitternden Kunststoffteile in den Innenraum ein. Auch im Vergleich zum neuesten Golf schneidet der Trabi nicht schlecht ab.

Es gab jedoch einige Einwände. Zum Beispiel gab es keine Sicherheitslenksäule. Bei einem Frontalaufprall könnte der unglückliche Fahrer zwischen Lenkrad und Sitz eingeklemmt oder im Extremfall aufgespießt werden. Auch die Platzierung des Benzintanks an der Spritzwand hinter dem Armaturenbrett war zweifelhaft: Bei einer Undichtigkeit könnte sich das Benzin leicht am heißen Auspuff entzünden. Der Benzintank konnte jedoch schnell mit einem Hahn geschlossen werden, der am Armaturenbrett bedient wurde. Genau wie bei Zweirädern hatte dieser Hahn eine 'R'-Position. Für den Reservebestand. Das war eine Sache, die keine andere Marke zu bieten hatte…

Testweise wurde ein Trabant von einem Berghang geschleudert, wo er aufprallte und kollidierte und einige hundert Meter überrollte, so dass sich alles noch wie gewünscht öffnet und schloss, danach konnte weitergefahren werden. Fazit: Ein Trabant war robuster als er aussah.

Getestet wurde auch, was Duroplast im Brandfall tut. Das war nicht so gut. Die Beschichtung brannte unter starker Rauchentwicklung innerhalb von zwei Minuten vollständig ab.

Schlecht für die Umwelt

Absolut! Das einzige, was ein Trabant nicht oder kaum produziert, ist NOx. Dafür ist die Verbrennungstemperatur einfach zu niedrig. Mit gutem, synthetischem Zweitaktöl lässt es sich recht sauber fahren. Aber das hatten die Ostdeutschen nicht und auch das Benzin war damals von zweifelhafter Qualität. Es waren noch reichlich Schwefelverbindungen wie Mercaptan drin.

Das größte Problem war jedoch die endgültige Demontage und Zerstörung der Duroplast-Teile. Das lässt sich zu nichts verarbeiten. Brennen ist die einzige Möglichkeit. Im jugoslawischen Comic-Film „Weiße Katze, schwarze Katze“ von Emir Kusturica frisst ein Schwein einen ganzen Trabant. Das ist natürlich Unsinn. Phenolharz ist nicht essbar, nicht einmal von einem findigen Schwein.

Nach der deutschen Wiedervereinigung

Die Grenze wurde 1989 nicht nur für DDR-Bürger, sondern auch für westdeutsche Autohändler geöffnet. Der Osten sehnte sich nach modernen, sparsamen Luxusautos, und sie wurden bedient, auch wenn es allzu oft teure Geschenke waren, die nicht alle zwei Jahre TÜV- oder Dekra-Plakette verdient hatten. Innerhalb weniger Jahre war die Luft in Ostdeutschland nicht mehr von den Geräuschen und Gerüchen von Zweitaktern erfüllt, sondern vom leisen Summen von Kadett, Escort und Golf. Die wurden oft zerschlagen, denn wer den Sound eines Zweitakters gewohnt war, fuhr den Viertakter oft mit viel zu hoher Geschwindigkeit.

Die Trabis wurden massenhaft abgeladen und wer wollte, konnte für wenig Geld einen in die Niederlande bringen. Als Kuriosität standen sie manchmal als drittes Auto neben einer Villa, als Lockente in einem Restaurant oder als Pflanzgefäß irgendwo auf einem Dach. Bis sie auch dort entsorgt wurden.

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Stadtführer in Budapest führen Sie in einem Trabant herum.

In den Städten, in denen sie früher zum Straßenbild gehörten, werden sie heute für Führungen genutzt. In Berlin können Sie viele Trabi-Safaris fahren, genau wie im größten Exportland Ungarn.

Das Urteil

Ein Trabant, insbesondere das Modell 601, hat als Ikone der DDR Geschichte geschrieben. Ein Land, das „aus Ruinen gebaut“ wie die Nationalhymne sang, ab den XNUMXer Jahren selbst langsam stagnierte und wirtschaftlich und industriell verfiel.

Vorteile: solide, gebaut für eine lange Lebensdauer; wirtschaftlich; wartungs- und reparaturfreundlich und ein großer, im Universal enormer Gepäckraum.

Negatives: langsam; laut; klein; relativ hohe Schadstoffemissionen und hoffnungslos veraltet

Das war der Trabant. Manchmal muss man den schwarzen Schafen auch etwas Aufmerksamkeit schenken.

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Kein Manta und Honda, sondern Trabant 601 Universal und MZ ETX 251. Jugend in der DDR.

Millionen

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Millionen von Menschen haben es genossen. Millionen haben darüber gelacht. Millionen haben sich täglich bewährt und den Besitzer oder die Herrin, mit oder ohne Nachwuchs, treu von A nach B gebracht. Die meisten Trabants dienten jahrzehntelang. Das kann dir keiner mehr nehmen.

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32 Kommentare

  1. Ja, was für eine wundervolle Geschichte! Vielen Dank!
    Meine Meinung über die „vierrädrige Baumwolle“ hat sich zum Besseren gewendet.
    All das Blabla der DDR-Apparatschiks über ihr Paradiesland und den bösen Westen?
    Ohne die Unterstützung aus der Bundesrepublik konnten sie nichts machen.
    Ich sehe den Erich (Honecker) immer noch so stehen, Kapitän des „Schiffs der Narren“ (Pink Floyd)

    • Honecker wurde noch nie geliebt, auch nicht im Osten. Der Mann strahlte Inkompetenz aus. Bis zur Honecker-Zeit hatte die DDR ein recht ordentliches „Wirtschaftswunder“, das aber nach 1971 komplett zum Erliegen kam. Honecker ging in die Geschichtsbücher ein als der Mann, der die Berliner Mauer baute, den Erlass erließ, auf Landsleute zu schießen, der durch die Stasi ein rigoroses Kontrollsystem der Zivilbevölkerung einführte und die DDR zu einem stagnierenden Billiglohnland machte Land zugunsten des Westens. Und er blieb zu lange an der Macht. Sein Nachfolger Egon Krenz konnte die DDR nicht retten, nicht einmal die Wiedervereinigung schaffen.

  2. Schöne Geschichte. Inspiriere mich unten für den Zukunftstraum.
    Ein Trabbi ist natürlich alte Technik. Weil es ein altes Auto ist. Was aber, wenn Sie das Trabbi-Konzept mit moderner Technik und Erkenntnissen versehen?
    Etwas größer für die Batterien und die größeren Insassen. Eine saubere Fahrt. Unter Beibehaltung der Wiederverwendung gebrauchter Teile, 100 % recycelbar. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, bei der sich jeder wie ein Rennfahrer fühlt und die in der Praxis schnell genug ist. Ein Auto ohne EGOs, also weniger Aggression auf der Straße. Sehr effizient in der Herstellung (Gesetz der großen Stückzahlen) und in der Wartung (Standardauto in den Formen Limousine, Coupé, Kombi, Cabriolet und mit hohem Einstieg (große Räder/Reifen) ein SUV für die (älteren) Enthusiasten). Keine Werbung mehr nötig (es gibt nichts anderes). Ihr erstes Auto hält ein Leben lang. Und geht dann zu einem neuen Besitzer.
    Dann suchen Sie nach einem sehr modernen Transportkonzept, oder?

    • Hört sich gut an. Aber der alte Trabant war alles andere als effizient in der Herstellung. Es wurde komplett von Hand gefertigt und die Herstellung der Kunststoffplatten war arbeitsintensiv, langsam und teuer. Der Trabant wurde stark unter Selbstkostenpreis in den Westen exportiert, genau wie die anderen hier bekannten ostdeutschen Produkte, wie die Kameras von Pentacon/Praktika und die Alpenkreuzer Klappanhänger. All das Zeug war hier spottbillig, während es in unserem eigenen Land sehr teuer war. Und das gefiel den Ostdeutschen natürlich nicht.

      Ein Trabant lässt sich mit Robotern nicht zusammenbauen. Autos sind heute so konstruiert, dass praktisch keine menschliche Hand involviert ist. Aber wenn jemand einen Trabi nach einem Kreislaufkonzept gestalten kann, wäre das toll.

      Vorerst begnügen wir uns mit den schön gekleideten Kult-Trabis, die hier und da auftauchen.

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  3. Sehr schöne und interessante Geschichte. Ich bin ihn (siehe Foto) auch in den Achtzigern in Ungarn gefahren. Das Foto wurde 1989 in der Puszta bei Szeged aufgenommen. Es hat Spaß gemacht und wir hatten keine Eile.

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  4. Einen Trabant muss jeder Autoliebhaber schon einmal gefahren haben. Ich machte damit die berühmte Trabi-Safari in Berlin (2004) und mietete später 2009 eines für einen Tag in einem Hotel in der Tschechischen Republik (niederländischer Besitzer). Meine Frau war hochschwanger mit dem dritten und wir saßen Schulter an Schulter daneben einander. Und die andere Schulter klebte an der Tür, aber das war nicht sehr unangenehm. Das einzige Mal, dass ich mich unsicher fühlte, war, als wir von einem Tatra-Lastwagen mit (leerem) Anhänger überholt wurden. Plötzlich wurde es im Rückspiegel ganz groß und im Vorbeifahren hüpfte das ganze Spiel über die Straße. Er fuhr viel schneller als dort erlaubt und möglich war. Aber insgesamt denke ich immer noch mit großer Freude daran zurück. Abends, zurück im eigenen Auto, war es sehr gewöhnungsbedürftig. Ich musste nur auf die Bremse schauen und schon stand der Verso still und die Übersicht rundherum war um einiges schlechter.

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    • Einen Trabant 601 sollte man meiner Meinung nach nicht mit einem Toyota Verso vergleichen. Vorher mit a Citroën 2CV4 oder ein Hansa Lloyd.

      • Es war kein so großer Vergleich. Dieser Verso war das Auto, mit dem ich nach Tschechien fuhr. Dort angekommen vermietete das Hotel einen Trabant für einen Tag (den auf dem Foto) und meine Frau und ich waren am ersten ganzen Tag dort zufrieden. Bringen Sie einen Picknickkorb mit und beginnen Sie mit der Tour! Am Abend nach diesem Tagesausflug brauchte ich den Verso erneut und der Vergleich deutete eher auf den Kulturschock hin.

  5. Schöne Geschichte Olaf, weckt bei mir alte Erinnerungen. 1972 besuchte ich mit meiner Honda fast alle Länder des Ostblocks, mein Honda wurde für seine Technik sehr bewundert und ich war wiederum erstaunt über die Technik, die dort herumfuhr. Nostalgie.Nostalgie.
    Danke nochmal für deine Geschichte.

  6. Schöne Geschichte. Der Wartburg gefällt mir auch besser. Als Kind hatte ich ein Modell in zweifarbiger Lackierung.
    Bei De Trabant denke ich an den Vater meiner besten Freundin damals zurück. Er brauchte ein neues Auto, ein gebrauchtes reichte ihm nicht (ein altes Nummernschild seiner Meinung nach). So wurde er wegen des Preises ein neuer Trabant. Was für ein Idiot.

    • Schöner war natürlich ein Wartburg, das war ein Mittelklassewagen, der in der DDR 20.000 Mark kostete, im Vergleich zum Trabant von 12.500 Mark. Technisch war der Wartburg dem DKW sehr ähnlich, aber das hörte mit den Zweitaktmotoren 1966 auf. In diesem Jahr hat Wartburg gerade einen neuen alten Zweitakter entwickelt. Wartburg behielt bis zum Produktionsende 1991 einen altmodischen Fahrgestellrahmen bei. Dafür aber mit Schraubenfedern und Einzelradaufhängung rundum, womit das Handling und der Komfort gut waren. Der einzige Nachteil, den der ANWB Autochampion 1973 feststellte, war der Zweitaktmotor. Er konnte nicht aufhören zu rauchen und zu viel zu trinken.

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    • Ich habe es geändert. Tatsächlich Vorder- und Hinterachse mit Querblattfeder, die spätere Version erhielt hinten Schraubenfedern, die den Komfort und die Straßenlage verbesserten und den Innenraum verschlechterten (die Rückbank wurde um sechs Zentimeter nach vorne verschoben).

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  7. Vor einigen Jahren Titelseiten-News in der Zeitung:
    Foto mit Trabant mit auf dem Dach festgebundenem Kinderspielzeugtraktor;
    der Titel dieses Fotos sagte:
    Tracto auf Trabic

  8. Vor einigen Jahren Titelseite neu in der Zeitung:
    Foto mit Trabant mit auf dem Dach festgebundenem Kinderspielzeugtraktor;
    der Titel dieses Fotos sagte:
    Tracto auf Trabic

  9. Ich habe Anfang der 70er Jahre bei einem Trabant-Händler gearbeitet, in meiner Erinnerung war am 601 nur eine einzige Querblattfeder montiert.
    Bekannte Probleme waren undichter Kurbelwellendichtring, wodurch der Motor auf 1 Zylinder lief.
    Kreuzgelenke radseitig hielten auch nicht lange.
    Die Trabans lagen nicht falsch, auch wegen des geringen Gewichts. aber man wollte damals nicht tot darin aufgefunden werden.
    Denken Sie auch an die Klienten, die entweder überzeugte Kommunisten oder Masochisten oder eine Kombination aus beidem waren.
    Die Motoren mussten regelmäßig überholt werden, wir trauten uns danach in der Werkstatt nicht zu starten. Durch den übermäßigen Ölverbrauch beim Abbau rauchte der Trabantje stark, was in der Werkstatt Selbstmord durch Vergasung bedeutete.
    Das wussten schon die Alten, die im geschützten Heim gegenüber der Garage wohnten, nach der Überholung draußen, als wir einen Trabant nach draußen schoben, falteten sie sofort Sonnenschirm und Gartenstühle zusammen und flohen nach drinnen.
    Das wäre heute undenkbar, aber ich denke immer noch mit einem Grinsen daran.

    • Damals ein Exot und ein typisches Auto für Leute, die keinen Cent dafür bezahlen wollten. Es gab eine Verkaufsstrategie. Am Samstag fuhren Verkäufer mit Trabants durch Rotterdam und Männer, die traditionell das Auto wuschen, wurden zu einer Probefahrt eingeladen.

      Ich war als Achtjähriger dabei, und zu meiner Freude schickte der Verkäufer den Trabant plötzlich auf einen Feldweg, um mit Vollgas darüber zu hämmern, um zu demonstrieren, wie robust das Ganze ist. Aber mein Vater blieb bei seiner Simca.

      Ein Nachbar hatte jedoch einen. Ich erinnere mich, dass das Auto beim Fahren nach Benzin roch, anscheinend war etwas undicht. Als ich das sagte, fing er an, mit einer brennenden Zigarette im Kopf am Benzinhahn unter dem Armaturenbrett herumzufummeln. Das hat mir nicht gefallen.

      An die Abgase kann ich mich nicht erinnern. Du hast sowieso jedes Auto und jedes Motorrad geraucht. Zweitakter wurden noch jahrzehntelang verkauft, als Zweitakter vor langer Zeit verboten wurden. Das war normal. Genauso wie Blei im Benzin und blauer Tabakrauch im Wohnzimmer und Büro.

      Doch als ich zum ersten Mal in Ost-Berlin ankam, entpuppten sich der Trabant und sein großer Bruder Wartburg doch als treibende Umweltkriminalität: DDR-Benzin stank nach Schwefel. Berliner Duft!

    • Undichte Kurbelwellendichtringe werden in der Regel durch die Verwendung des falschen Zweitaktöls verursacht. Zu viele Dopes lösen die Weichmacher im Gummi, ein solcher Ring wird dann steinhart und bricht.

      Eigentlich eignet sich normales Mineralöl am besten für einen solchen Trabant. Aber das raucht. Shellina aufzutanken ist katastrophal. Dies gilt auch für diejenigen, die einen alten MZ, IZH, CZ oder Jawa fahren.

      Ich kenne sogar einige, die Rizinusöl einwerfen, das man beim Bäckergroßhändler bekommt. Das kommt dem früher verkauften Zweitaktöl am nächsten.

      • Rizinusöl = Rizinusöl ist viel besser als das Zweitaktöl der Vergangenheit.
        Ich hatte damals etwas zu begeistert am Zylinder meines Mopeds gefeilt.
        Einlassöffnung zu breit gemacht, wodurch die Kolbenringe reißen.
        Beim Tanken musste immer ein Schuss Rizinusöl nachgefüllt werden, dann blieb es unversehrt.
        Ich habe vergessen, dass ich einmal einen neuen Kolben bekommen konnte.

        • Das Zweitaktöl, das Stihl für seine Kettensägen usw. verkauft, ist rosa, besteht also wahrscheinlich hauptsächlich aus Rizinusöl.

  10. Wunderbare Geschichte und…. Lehrreich!
    Wenn man bedenkt, dass diese Trabbi-Motoren auch im Munga dienten und die holländische Armee noch damit herumfuhr. Aufgrund der geringen Zuverlässigkeit wurden sie bereits schnell ausgemustert. Der Munga ist also auch so eine Ikone

    • Der DKW munga hatte keinen Trabant-Motor, sondern einen wassergekühlten Zweitakt-Dreizylinder von 900, später 1000 ccm. Es gibt kein Teil, das mit dem Trabi austauschbar ist.

    • Der Munga hatte 900, später 1000 ccm, DREIZYLINDER-Motoren von – natürlich – DKW-Hersteller, oder die Motoren, die sie in ihren eigenen DKW-Produkten verwendeten. Der 2 Zyl. Für den Munga, einen permanenten Geländewagen mit Allradantrieb, wäre der Trabant-Motor einfach viel zu schwach! Außerdem würde die Bundesrepublik niemals DDR-Motoren importieren!

    • Der DKW munga hatte keinen Trabant-Motor, sondern einen wassergekühlten Zweitakt-Dreizylinder von 900, später 1000 ccm. Es gibt kein Teil, das mit dem Trabi austauschbar ist.

      • noch etwas zur Benzinversorgung des Munga, man musste Normalbenzin tanken und dann 2-Takt-Öl nachfüllen, der Tankdeckel hatte eine Art Kette, die auf einer Walze mit Bürsten im Tank gerollt wurde, also nach dem Öl nur ein paar Mal an der Kette ziehen und die Mischung war gebrauchsfertig!
        ps. Das hätten sie am Anfang mit dem NSU RO80 Wankel machen sollen (mit gutem Biolube-Öl) dann hätten die meisten Motoren länger gehalten ohne Ablagerungen an den Dichtungen mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt! War natürlich nicht so benutzerfreundlich!

  11. Vor einigen Jahren bin ich einen 601 in Berlin bei einer Sightseeing-Tour gefahren. Das hat mich nicht angesprochen. Heute gilt es als DDR-Erbe.

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