Von der Kindheitserinnerung zum golfblauen Traum: die Restaurierung eines Sunbeam Minx Estate

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Automatische Konzepte

Manche Autos fahren nicht nur durch die Landschaft, sie fahren durch Erinnerungen. Für Shantia Farshidzad begann alles mit einem Gefühl. Nicht mit einer vagen Nostalgie, sondern mit einem Verlust, den man nicht ignorieren kann. Seine Mission? Ein Auto zu finden, das tief in seiner Kindheit in Teheran verwurzelt war: ein Sunbeam Minx Estate, oder – wie sie im Iran genannt wurden – ein Hillman Paykan.

Jeder, der mit einem alten Familienauto aufgewachsen ist, kennt dieses Gefühl. Der Geruch von warmem Vinyl, die Fahrt auf dem Rücksitz, die Kassetten im Radio und das Klicken der Blinker. Für Shantia vereinte sich all das im Kombi der britischen Rootes Group – einst im Iran in Massenproduktion, heute in Westeuropa seltener als eine Katze im Zwinger.

Nach jahrelanger Suche, dem Durchforsten von Tipps und dem Durchforsten vergilbter Anzeigen kam im Juni 2021 der Wendepunkt: Durch Theo Haverkamp – einen Autonarr mit einem Gespür für obskure Funde – erfuhr Shantia von einem Sunbeam Minx Estate. In Belgien. Frisch von der RDW-Inspektion. Bereit, von jemandem mit Liebe und Ausdauer ein zweites Leben zu bekommen. Der Deal war schnell besiegelt, und dann begann die eigentliche Arbeit.

Restaurieren mit hochgekrempelten Ärmeln

Wer glaubt, bei „Restaurierung“ ginge es nur darum, Rost zu entfernen und einen neuen Anstrich aufzutragen, irrt. Dieser Sunbeam wurde bis auf die letzte Mutter auseinandergenommen. Und Shantia? Sie war dabei – mittendrin. In Zusammenarbeit mit der Werkstatt Toncar begann ein Prozess, bei dem es genauso wichtig war, selbst Hand anzulegen wie Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel: ob man einen Vordersitz haben wollte (Spoiler: Es wurden Luxussitze mit Kopfstützen) und wie weit man bei der Restaurierung im Originalzustand oder bei der Modernisierung für mehr Komfort und Sicherheit gehen wollte.

Die größte Überraschung? Unter der Haube stellte sich heraus, dass nicht der Standardblock mit 1500 ccm, sondern ein robuster 1725-ccm-Motor verbaut war. Ein Kraftpaket mit deutlich mehr Potenzial für Upgrades. Ein Glücksfall, der dem Projekt das gewisse Extra verlieh.

Tschüss Gelb, hallo Gulf Blue

Wer schon einmal einen Sunbeam in Kanariengelb gesehen hat, weiß: Geschmäcker sind verschieden. Für Shantia war klar: Die Farbe muss her. Aber in was? Innen musste es knallrot werden – da war er sich sicher – aber außen? Nach endlosem Überlegen, Schleifen und Zweifeln fiel die Wahl auf Gulf Blue. Und ganz ehrlich: Es steht ihm fantastisch. Vor allem mit den RoStyle-Felgen darunter.

Und dann die Details: Nebelscheinwerfer, ursprünglich fehlende Rückfahrscheinwerfer, ein verbessertes Schloss an der Heckklappe und sogar neue Sitzschienen für eine sicherere Sitzposition. Das Auto ist nicht nur schöner, sondern auch sicherer, praktischer und zukunftsfähiger geworden.

Teardrop-Technik

Nicht alles lief reibungslos. Shantias Motorenplan geriet ins Stocken, als der vorgesehene Spezialist plötzlich verstarb. Doch das Projekt ging weiter, und über Zwischenhändler fand er einen neuen Motorenbauer. Mit Erfolg: Der überarbeitete und verbesserte Motor läuft einwandfrei, das Getriebe bekam einen Overdrive und auch das Fahrwerk wurde komplett überholt. Neue Bremsen, neue Stoßdämpfer, neue Gummis, alles. Keine Ecke blieb unberührt.

Ein Traum, der wirklich antreibt

Das Ergebnis? Ein Traum auf Rädern. Ein Klassiker mit Charakter, moderner Technik und einer Seele aus der Vergangenheit. Vor allem aber: eine Ode an Familie, Erinnerungen und Ausdauer. Denn bei dieser Restaurierung ging es nicht nur um Stahl, Lack und Benzin – es ging darum, in einem Auto nach Hause zu kommen, das einst nur in Gedanken existierte.

📌 Die ganze Geschichte dieser besonderen Restaurierung – mit allen technischen Details, emotionalen Ebenen und überraschenden Entscheidungen – können Sie in der Juni-Ausgabe von lesen Auto Motor Klassiek. Noch bis nächsten Dienstag im Kiosk!

(Weiter unten gibt es einige Fotos.)

Von der Kindheitserinnerung zum golfblauen Traum: die Restaurierung eines Sunbeam Minx Estate
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11 Kommentare

  1. Ich hatte noch nie etwas mit Sunbeam! Mir gefällt das hier, auch das Hellblau und die leuchtend roten Stühle! Schöner Kontrast!
    (Mein allererster Ford Capri 1 1/2 war ungefähr so ​​hellblau)
    In den Niederlanden waren diese Sunbeams meist schon bei der ersten Wartung in der Werkstatt durchgerostet und daher nicht beliebt! Im iranischen Klima hätten sie sicherlich viel länger gehalten!!
    Den Motor finde ich hochinteressant! Zwei dicke Konstantunterdruckvergaser!
    Wie viel PS hat es, 95?
    Viel Spaß damit, Shantia, ich hoffe, es kommt eines Tages in den Iran, damit du damit nach Teheran fahren kannst!
    Grüße, Peter.

    • Fast alle Autos aus dieser Zeit hatten ein Rostproblem.
      Meiner Meinung nach waren Rootes Autos besser als der Durchschnitt.
      Dabei stütze ich mich auf etwa 45 Jahre Erfahrung.

      Der Motor wurde komplett überholt und auf 2-fach Stromberg Zenith CD 150 aufgerüstet.
      Original 1 Stück. Die PS-Zahl wird tatsächlich bei ca. 95 Din liegen (nicht zu verwechseln mit SAE)

      • Bist du damit gefahren?

        Der Verbrauch liegt je nach Baujahr bei ca. 1 zu 10.
        Die Leistung ist in Ordnung, es handelt sich um einen 1725-cm³-Motor mit hoher Kompression (Q-Version für Kenner).
        In Kombination mit einem Overdrive ist das Auto dadurch sehr angenehm zu fahren.

  2. Sondermodell, das ich noch nicht gesehen hatte. Auch sauber und mit Liebe zum Detail restauriert.
    Hab viel Spaß damit, Shantia, und halte es schön.

    • Ein Linkslenker-Sunbeam, Hillman-Kombi aus der Arrow-Reihe ist äußerst selten.
      Soweit ich weiß, ist dies der einzige, der in Europa noch läuft.

      • Nein, nicht aus dem Iran, es handelt sich um ein original belgisches Auto, das schließlich von Shantia gerettet wurde. Kudos in Großbuchstaben

    • Der Iran war einst Persien,
      Verbindungen zu England, Teile wurden verschifft und unter dem eigenen Namen Paykan montiert

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