BMW K100/K75: Spottgünstiges BMW-Fahren

Auto Motor Klassiek » Motoren » BMW K100/K75: Spottgünstiges BMW-Fahren
Kaufe dort Klassiker

1983 schrieb Moto73 bereits über die BMW K100 und K75. Da hat man sich also schon Klassiker angeschaut. Dass die Zeit damals noch unschuldiger war, geht aus dem brüllenden Text hervor, der vom Ausspionieren der neuen BMWs mit meterlangen, versteckten Teleobjektiven spricht. Mit heutigen Augen sieht man, dass der Fotograf mit einer Tasse Kaffee in der Hand und einer Zigarette im Mundwinkel um die Maschinen herumlaufen durfte, während ihm ein PR-Mensch M/W ins feuchte Ohr flüsterte.

Auch die Vorschläge zur Technik sind etwas mysteriös präsentiert, wirken aber sauber kopiert aus der Liste, die der Zeitschrift zur Verfügung gestellt wurde. Also Fakenews? Nein: geführte Wahrheit.

Unterdessen war die BMW K100 damals eine heiße Neuigkeit

Die Maschine war natürlich so groß, schwer und schnell, wie man es von einem Spitzenmodell erwarten kann. Er zeigte aber auch deutlich, dass sich die Deutschen nicht mehr blind an das Boxerkonzept gebunden fühlten. Der BMW K100 – und der K75 – waren so innovativ, wie man es sich nur vorstellen und in Europa bauen kann. Der liegende Vierzylinder mit dem Kopf auf der einen Seite und dem Kurbelgehäuse auf der anderen Seite war ein starkes Beispiel für „out of the box“-Denken. Ein niedriger Schwerpunkt und optimale Zugänglichkeit für Service und Wartung. Bußgeld!

Nach seiner Einführung wuchsen die „Brick Blocks“ zu einem Verkaufsschlager heran, der das Herzstück einer ganzen Motorenserie bildete. Aber irgendwann war die Nachricht vorbei und die BMW K100s und jetzt die K75s wurden von der Zeit überholt. Sie blieben fantastische Motorräder, wobei die K75 tatsächlich ein bisschen besser fuhr als ihr großer Bruder. Aber so etwas wollte niemand mehr.

BMW für so gut wie nichts

Erst vor kurzem befanden sich die Preise auf dem jetzigen Tiefststand. „Um jeden Preis“ war nur eine Brücke zu weit, aber für rund 800-1.000 Euro hatte man bereits eine große Auswahl an BMW K100 und K75. Zwei Blocks von hier entfernt stellte sich heraus, dass eine absolut makellose frühe BMW K100 mit vollständiger Wartungshistorie nur für jemanden interessant war, der daraus einen Cafe Racer machen wollte und den Besitzer fragte, was er schneiden könnte, wenn er die Verkleidung nicht einbeziehen würde und Packtaschen.

Aber die Preise steigen

Diese Zeit ist seitdem vergangen. Sie können immer noch einen ordentlichen BMW K100 oder K75 für wenig Geld kaufen, aber Sie erhalten kein Geld mehr, wenn Sie einen nehmen. Das Lustige ist, dass die Wiederbelebung des Verkaufs dieser horizontalen Drei- und Vierzylindermotoren nicht einmal darauf zurückzuführen ist, dass wir regelmäßige Motorradfahrer den klassischen Wert der "Steine" zu schätzen wissen.

Nächste Generation

Jetzt sind die Käufer dieser BMW-Generation jüngere Leute, die sie gerne zu Café-Racern und Scramblern machen. Es ist eine ganz neue Generation von Motorrad-Enthusiasten mit Leidenschaft, aber mit begrenzten Ressourcen. Das ist wieder schön. Und dass sie nicht alle gleich technisch versiert sind und sich manchmal lebensgefährliche Konstruktionen einfallen lassen? Nun, sie stehen am Anfang einer Lernreise.

Jetzt oder nie?

Daher ist es für BMW Enthusiasten mit Weitblick jetzt wichtig, ein möglichst cooles Originalexemplar zu ergattern und zu hegen. Denn diese einst revolutionären Motorräder sind in ihrer ursprünglichen Optik eigentlich die schönsten. Jedoch? Und jetzt haben Sie ein ordentliches Standardfahrrad unter zwei Riesen. Der rote RS von Richard Kanning von Erica kostet 1.400 Euro. Inklusive Original BMW Werkzeug, Reifen, BMW Notreparatur und Originalheft.

Das ist peinlich niedrig für ein Fahrrad, das bewiesen hat, dass es ohne Schraubenschlüssel am Block leicht die Zwei-Tonnen-Marke erreicht. Bei normaler Wartung sind diese Maschinen unverwüstlich. Bei diesem Exemplar muss man etwas Taschengeld für Öl, Filter und einen ordentlichen Service zurückbehalten. Aber dennoch….

Bleibt, dass Sie sich mit dem Kauf Ihres K100 beeilen müssen. Hier und in Deutschland finden Sie wunderschöne RS- und LT-Modelle. Aber auf der ganzen Linie werden sie massiv in Cafe Racer, Scrambler, Bobber und mehr dieser Art von Hobbyarbeit zersägt. Der rote auf dem Bild steht hier kurz hinter der Grenze zum Verkauf, weil sein Besitzer die Tierarztkosten für die Reparatur an seiner Katze bezahlen muss 🙁

Er bleibt beim Kater

Sie sind bereits Abonnent? Auto Motor Klassiek wird jeden Monat mit spannender Lektüre über Oldtimer gefüllt, Artikel, die nicht die gleichen sind wie auf der Website. 

REGISTRIEREN SIE SICH KOSTENLOS UND WIR SCHICKEN IHNEN TÄGLICH UNSEREN NEWSLETTER MIT DEN NEUESTEN GESCHICHTEN ÜBER KLASSISCHE AUTOS UND MOTORRÄDER

Wählen Sie ggf. weitere Newsletter aus

Wir senden Ihnen keinen Spam! Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Wenn Ihnen der Artikel gefällt, teilen Sie ihn bitte...

25 Kommentare

  1. Nach Zuverlässigkeit stinkt der BMW K, auch The Brick genannt.
    Schöne Technik und diese Zylinderköpfe. Irgendwann im Jahr 1989 fand ein geschickter Tüftler heraus, dass drei der Kopfschrauben genau der Position eines Motorblocks eines klassischen Mini entsprachen. Eine spezielle Frankenstein-Modifikation für die ewige Jagd nach Extra-PS war geboren.
    Ich selbst habe einen K100RS Kopf mit 16 Ventilen an meinem Minimotor auf 1380 ccm aufgebohrt. Puh, was ist los.

  2. Die K-Serie war bei den Einführungen immer in Mystik gehüllt. Spionagefotos, Vorschaubilder, Die ersten K's bei unserem örtlichen BMW-Händler wurden meiner Meinung nach von Greenib gebracht. 2 Stück kamen "nur" von den Männern des Importeurs an und wurden abgeholt und die 2 K's wurden zurückgelassen. Erinnern Sie sich noch an die blau verfärbten Auspuffanlagen und den unhandlichen Thekenkasten, typisch für dieses Modell. Vor allem Boxer, die sog. Oilheads, aber auch ein K75s, der schönste, feinste und doch ... ziemlich schnell! Mein Motorradkumpel hatte zum Beispiel eine Guzzi 1000 Daytona 8v, und im Kielwasser 225 km/h, platt auf dem Tank und Finger am Startknopf, ich blieb stecken! Trick: LE-jetronic reichert an, wenn man bei laufendem Motor den Startknopf drückt. Die Drehbarkeit des Anlassers ist zwar durch das Motormanagement gesichert, aber anscheinend hat mir das Extrapeut in Kombination mit einem K&N und dem 'Rückenwind' den dreifachen Schub gegeben.

  3. Mein ältester Sohn Joost hat für den täglichen und zuverlässigen Transport einen k75 in seinen alten 2-Takt Saabje eingebaut, der klingt wie ein 3-Zyl alter Saabje, aber schneller, sparsamer und zuverlässiger!

  4. Meine erste Bekanntschaft mit dem K75 machte ich Mitte 1985, als ich beim Kraftfahrtdienst der Stadtpolizei von Dordrecht arbeitete. Sofort verliebt. Allein der Sound und unverwüstlich, auch nicht als Dienstrad. Eiskalter Block, Nothilfe Dijkzigt, kein Problem. 95.000 störungsfreie Kilometer.
    2500 km mit Hinterreifen... Habe jetzt 2 im Schuppen, eine RT und eine C (umgebaut auf hohen Lenker). Einfache Wartung, Öl, Filter (K&N Luftfilter), Zündkerzen, Ventile einstellen (bei normalem Gebrauch fast nie abgelaufen) mache ich selbst. Wenn es richtig technisch wird, habe ich einen Kumpel, der BMW-Mechaniker ist. Und zeitloses Design, auch nach 40 Jahren immer noch modern. Diese dauern bis zum bitteren Ende.

    BMW K100/K75: Spottgünstiges BMW-Fahren

  5. Nichts als Lob für die k's.

    Spottbillig in Wartung und Betrieb.
    Meine erste k100rt ging mit knapp 400.000 (!) Km aus der Tür. Mein zweiter, ein k75rt, lief bei 298.000 km in Einzelteilen. Loch im Kolben des letzten Zylinders. Meine aktuelle k75rt hat jetzt 330.000 km und steigend, weil sie sehr oft gefahren wird.

    Zusätzlich zu meiner Sammlung alter Boxershorts gibt es eine weitere K1 in absolut neuwertigem Zustand zur Aufbewahrung, eine nackte 75 in ebenso makellosem Zustand und eine k100rs der ersten Generation, ebenfalls in nahezu neuwertigem Zustand. Das sind also mindestens 3, die nicht als eine Art „Café-Gerangel“ durcheinander gebracht werden, oder wie man das nennt.Wie auch immer, die K-Serie ist fantastisch. Auch wenn ein Boxer mehr Charakter hat. Ich fahre auch oft meine alten Boxer, aber nichts geht über das k (100 und 75) für Zuverlässigkeit, Wartung und Wirtschaftlichkeit.

    • Ich glaube, ich bin wieder zu spät. Aber na ja: Die Garage ist schon voll. Lustig: Ich habe kürzlich mit Theo Terwel über die Zeit gesprochen, als ein perfekter K1 nicht mehr als 3 Riesen einbrachte. Das hat sich schnell geändert! Halten Sie diese Schätze!

  6. Ab 1984 fahre ich gerne die BMW K-Reihe. Die K 100 RS hatte ich 3 mal, zuletzt die 16-Ventiler. Dann K 1100 RS und K 1200 RS (2 x), bis der „fliegende Ziegelstein“ aus der Produktion ging. Über die K 1200 R Sport bis hin zur K 1600 GT, von der ich nach 11 Jahren bereits die 4. bestellt habe. Schon immer ein Fan der BMW Multizylinder!

  7. Jedem das Seine. Du magst es, findest es hässlich oder es ist dir gleichgültig. Auf jeden Fall ist die K-Serie ('K' von 'Kompakt') ein Erfolg geworden. Der Vierzylinder war ziemlich schwer und so wurde auf Wunsch der NL-Polizei ein etwas leichterer Dreizylinder für diesen Zweck erfunden. Zumindest nach den Informationen, die ich damals erhielt, war die K75 nicht die Schnellste der gesamten K-Spanne, aber als Dreizylinder lief sie vom Verhalten her wie die sprichwörtliche Turbine. Oh, wie gut die Dinger liefen Aber das ist natürlich Geschmackssache, die K-Serie bekam bei den östlichen Nachbarn auch den Spitznamen „der pfeifende Ziegelstein“ wegen des Vierkantklotzes, der durch diesen Primärantrieb ein so auffallendes Pfeifgeräusch erzeugte Nachfolger des Boxers. Den 'Boxeristas' gefiel das nicht und so bekamen die Boxer ihre Nachfolger. Alle glücklich? Naja.... Der K war sowieso ein Keeper und er hatte auch Nachfolger. Jeder für sich und irgendwas für jedermann Der Spanier Carlo Carduz fuhr mit einer K100 ziemlich aussichtslose Rennen, BMW wollte aber nichtweiß viel darüber. Nachdem sie überzeugt waren, dass dies eine sehr schlechte Werbung wäre, setzten BMW-Techniker, bewaffnet mit Ausrüstung und Software, die Segel nach Spanien und implantierten ihre Ausrüstung und Software in das Herz von Carduz' pfeifendem Ziegelstein, woraufhin er den Siegeszug pfiff. Wette und gewann die Meisterschaft. Nicht schlecht für so ein „Lelluk-Ding“. Als Boxer Adept eines Boxers ist mir das noch nicht bewusst.

  8. Meine K100RT von 1986.
    Eigentlich die 2. Serie, obwohl sie nicht wirklich so heißt, ein schöner, wunderbar fahrender Motor. Vom Schwiegervater übernommen, nur bei jedem Wetter im Einsatz….
    Aber jetzt immer noch im Einsatz, wenn auch nicht zum ganzjährigen Wohnen und Arbeiten, sondern als praktisches Motorrad. Nix ist immer noch altmodisch. Mach einfach das, wofür es gemacht wurde. Reisen.

  9. Nachdem ich 10 Jahre lang eine BMW R100RS gefahren bin, wollte ich einen moderneren Motor, einen knallgelben K75RT, einen großartigen Motor, aber wie bei einer Nähmaschine gab es überhaupt keine Emotionen.
    Nach einem Jahr habe ich sie gegen eine r100gs getauscht, die ich nun seit 22 Jahren besitze.
    Hat Spaß gemacht eine Weile zu fahren, mehr aber auch nicht.

    • Ich besitze seit 2010 eine K100LT. Wollte es haben, als ich 18 war, aber damals waren sie einfach auf dem Markt und unbezahlbar. Für mich ein sehr schönes Motorrad: guter Wetterschutz, viel Stauraum für Gepäck und ergonomisch perfekt auf meinen Körper abgestimmt.

      Leider steht sie aufgrund privater Probleme und eines mit viel zu vielen anderen Lokomotiven gefüllten Dachbodens seit etwa einem Jahr still. Dieses Jahr muss sie wieder fahren und die anderen Projekte lasse ich so wie sie sind.

      BMW K100/K75: Spottgünstiges BMW-Fahren

  10. Nun… Die K-Serie…
    Weithin geschmäht für seine langweilige quadratische und anomale Form und Technik, gelobt für seine Unzerstörbarkeit.
    Geliebt von einem sehr ausgewählten Publikum und begehrt von der Knotengilde wegen seiner Zuverlässigkeit und vor allem Erschwinglichkeit.
    Und das bei einem echten BMW…
    Es ist eine Schande, dass all diese Ziegelsteine ​​und alten Boxershorts in den Händen von Stümpern kastriert und belästigt werden, das ist alles, was ich daraus machen kann.

Schreiben sie ein Kommentar

Die Email-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert * *

Maximale Dateigröße beim Hochladen: 8 MB. Sie können Folgendes hochladen: afbeelding. Im Kommentartext eingefügte Links zu YouTube, Facebook, Twitter und anderen Diensten werden automatisch eingebettet. Dateien hier ablegen