Informationsbereitstellung BOVAG überwiegend selektiv und widersprüchlich

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Die BOVAG war in den ersten Wochen des Jahres 2014 regelmäßig in den Nachrichten. Die Interessenvertretung ging diese Woche mit der Botschaft an die Öffentlichkeit, dass sie sich unbedingt ein einheitliches europäisches Steuersystem wünsche. Die BOVAG reagierte auch auf die Entwicklungen innerhalb der Oldtimerbranche und stellte die kalkulierten Folgen der Verbrauchsteuererhöhungen vor. Was bei den medialen Aktionen der BOVAG erneut auffällt, ist die Widersprüchlichkeit und Willkür der präsentierten Botschaften.

Einheitliche europäische Kfz-Steuer
Diese Woche sagte BOVAG-Sprecher Tom Huyskens, dass der Club aus Bunnik die europäischen Steuern vereinheitlichen will. Für Autofahrer ist das europäische Steuersystem vor allem ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Mautgebühren, Kraftstoffpreisen, neuen Preisen und Kfz-Steuervarianten. Diese Tatsachen sind seit mehreren Jahren bekannt, dennoch schien es gut, dass BOVAG darauf aufmerksam gemacht hat.

Leere Hülle
Denn an der europäischen Einheitlichkeit ist an sich nichts auszusetzen. Doch die Art und Weise, wie der Wunsch geäußert wurde, wirft Fragen auf. Denn laut Sprecher Huyskens sei es nicht ihre Aufgabe, über die Umsetzung von Harmonisierungsmaßnahmen nachzudenken. Laut dem Limburger sollten die Politiker das tun. Gerade diese Aussage macht den BOVAG-Wunsch zu einer leeren Hülle, denn sie signalisiert, dass man sich über den Inhalt des geäußerten Wunsches keine Gedanken gemacht hat.

BOVAG ist in letzter Zeit durch selektive und widersprüchliche Berichterstattung aufgefallen.
BOVAG ist in letzter Zeit durch selektive und widersprüchliche Berichterstattung aufgefallen.

Der Wunsch nach Einheitlichkeit steht im Widerspruch zum Oldtimer-Konzept
Dieser Wunsch nach Einheitlichkeit wirft auch Fragen auf – aus Oldtimer-Perspektive. Denn wenn europäische Mobilitätssteuern Einheitlichkeit ausstrahlen sollen, dann muss auch die internationale Altersgrenze für Oldtimer beachtet werden. Und das sind 30 Jahre. Es war aber auch die BOVAG, die sich als Mitglied der Oldtimer-Allianz dafür einsetzte, die Altersgrenze für mit Diesel und Flüssiggas betriebene Oldtimer auf 40 Jahre anzuheben. Dies ist zu einem wichtigen Bestandteil der geänderten Befreiungsregelung geworden. Dies wird von BOVAG begrüßt. Und deshalb steht der Wunsch nach Harmonisierung im Widerspruch zu der Maßnahme, die die BOVAG bis heute unterstützt

Der BOVAG-Hauptsitz mit Elektroautos vor der Tür. Einige davon stammen von der RAI Association, die diese Woche dort war.
Der BOVAG-Hauptsitz mit Elektroautos vor der Tür. Einige davon stammen von der RAI Association, die diese Woche dort war. (Foto: BOVAG/Twitter)

Marktstörung
Auch sonst handelt BOVAG willkürlich. Bekanntlich sind sie – zusammen mit dem RAI-Verband – leidenschaftliche Befürworter des neuen Fahrens und der damit verbundenen Subventionen. Die Lobby für das (Halb-)Elektroauto passt perfekt dazu. Selbstverständlich wurden für das Jahr 2013 Rekordumsätze vermeldet. Diese Umsätze wurden natürlich durch die Änderungen im Zusatz ausgelöst. Aber das Steuersystem für Plug-in-Autos ist immer noch äußerst günstig. In den letzten Jahren galten attraktive Steuermaßnahmen auch für saubere und sparsame Benzin- und Dieselfahrzeuge, die mehrere Jahre lang steuerfrei fahren durften. Doch im Jahr 2011 erklärten die BOVAG und der RAI-Verband, dass die Befreiung von der Kfz-Steuer für diese Autos den Markt störte und Druck auf die Preise für Gebrauchtwagen ausübte, die häufig von der BOVAG angeschlossenen Organisationen verkauft werden. Bisher wurde keine Stellungnahme zum Ausmaß der Marktverzerrung durch die günstigen Steueraufschläge und Subventionen für (Halb-)Elektroautos abgegeben.

BOVAG-Geschäftsführer Koos Burgman setzte sich für den Unternehmer aus der Grenzregion ein, ignorierte jedoch die zahlenmäßigen Folgen einer Verschärfung der Oldtimerregelung
BOVAG-Geschäftsführer Koos Burgman setzte sich für den Unternehmer aus der Grenzregion ein, ignorierte jedoch die zahlenmäßigen Folgen einer Verschärfung der Oldtimerregelung

Oldtimerförderung zählt nicht zu den wichtigsten Maßnahmen des Jahres 2013
Die verschärfte Oldtimerregelung wird von der BOVAG nicht zu den wichtigsten Mobilitätsmaßnahmen und -themen des Jahres 2013 gezählt. Im BOVAG-Artikel „Anruf mit Burgman“ General Manager Koos Burgman nennt die Steuerabgaben auf Treibstoff ein wichtiges Thema für die Mobilitätsbranche. Das ist richtig, aber Burgman ignoriert die Tatsache, dass die finanziellen Folgen der verschärften Oldtimerregelung für die Staatskasse mindestens genauso groß sind wie die der eingeführten Verbrauchsteuererhöhungen.

Steuerabhängigkeit wird selektiv gemeldet
Vor einer Woche berichtete die BOVAG in einem Interview mit der FD subtil darüber, dass Oldtimerunternehmen, die von der Steuerbefreiung profitiert haben, nun geschlossen werden. Es wird Sie nicht überraschen, dass die fiskalische Abhängigkeit vom Verkauf wiederaufladbarer Autos – die teilweise aufgrund des Fehlens einer angemessenen öffentlichen Ladeinfrastruktur, die nicht von Den Haag bezahlt werden kann, über das sogenannte Umweltziel hinausschießt – noch nicht angegangen wurde. Ebenso wie die Lücke, die durch die angepasste Oldtimerregelung und die Steuervorteile für Elektrofahrzeuge in der Lage der Staatsfinanzen entsteht.

Behalten Sie Objektivität bei
BOVAG präsentiert seit einiger Zeit selektive und widersprüchliche Informationen zu den genannten Themen. Wenn die BOVAG im Jahr 2014 Glaubwürdigkeit erlangen will, muss sie Objektivität walten lassen und ihre Unterstützer umfassend und sachlich informieren. Und Wünsche müssen mit Inhalt und nicht mit Form versehen werden. Solange dies nicht geschieht, bleibt auch im Jahr 2014 der Anschein bestehen, dass die Wahrnehmung eigener Interessen Vorrang vor den ursprünglichen Kernaktivitäten – der objektiven Interessenvertretung von Autofahrern und Industrie – hat. Und BOVAG erweist sich nicht als objektiver Partner. Denn unter anderem bedeutet die offene Unterstützung einer rechtswidrig umgesetzten Oldtimer-Maßnahme eine Werbung für ein Vorhaben, das angeblich auf die Erhaltung des kulturellen Erbes abzielt. Tatsächlich hat die BOVAG ein Interesse an der angepassten Befreiung für Autos ab 25 Jahren, weil sie das Verdrängungsrisiko innerhalb des Netzwerks der angeschlossenen freien Werkstattunternehmen verringert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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9 Kommentare

  1. Bovag… Nichts mehr und nicht weniger als ein Haufen Leute, die zu viel Geld verdienen und nichts mit Mobilität zu tun haben, geschweige denn etwas davon verstehen. Schaffen Sie diesen Verein ab und machen Sie mit Ihren täglichen Sorgen weiter.

  2. Seit JAHREN ist bekannt, dass die BOVAG ein heuchlerischer Verein ist, mit dem man NICHTS machen KANN!! Die Illusion zu erwecken, dass sie großartige Arbeit leisten, ist WIRKLICH DAS EINZIGE, worin BOVAG gut ist!!! Dies gilt sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen. Korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege!

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