Ein halbes Jahrhundert jung. Die neuen Autos von 1972. Vierter Teil

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Eine Reihe von Autos feiert in diesem Jahr ihr 1972-jähriges Jubiläum. Das ist eine ordentliche Zahl, denn 80 brachte viele neue Automodelle. Traditionell stellen wir einige Newcomer aus der Vergangenheit ins Rampenlicht. Heute präsentieren wir den vierten Teil. Darin beschreiben wir kurz den Audi XNUMX und – kombiniert – den Ford Consul und den Ford Granada.

Audi 80 B1 (Typ 80, 1972-1976)

Der Audi 80 löste 1972 die Baureihe F103 ab. Der neue Audi war eigentlich das erste Auto einer komplett neuen Modellgeneration innerhalb des Volkswagen Konzerns. Unter der Leitung von Ludwig Kraus entwarf Georg Bertram einen schlanken Mittelklassewagen. Auch der technische Teil war neu, die Motorengeneration EA 827 debütierte im Audi und sollte später in vielen Audi- und VW-Modellen Einzug halten.

Auto des Jahres 1973

Der Audi 80 wurde daher bereits 1972 vorgestellt, die offizielle Präsentation des neuen 80er erfolgte jedoch erst während des Genfer Salons im März 1973. Zwischenzeitlich war der Audi bereits Auto des Jahres geworden. Den neuen Audi 80 gab es zunächst mit 1.3-Liter- (55 PS) und 1.5-Liter-Motoren (75 und 85 PS), zwei- und viertürigen Karosserien und vier Ausstattungslinien. Die luxuriöseste Version war zunächst der GL, der unter anderem an seinen Doppelscheinwerfern zu erkennen war. Er bekam auch den 1.5 Motor mit 85 PS. Der S und der LS hatten den 75-PS-Motor an Bord, der L bekam den 55-PS-Motor. Der neue Audi hatte Frontantrieb, vorne eine McPherson-Federung und hinten eine Starrachse mit Panhardstab. Der neue Audi war der direkte Begründer des VW Passat von 1973, mit dem er viel gemeinsam hatte. Auf Ermittlerfotos wurde der Audi 80 zunächst sogar als neuer Volkswagen erkannt, doch es kam bekanntlich anders. Die Volkswagen (bis auf den Variant) erhielten alle das abfallende Heck und kleinere Anpassungen gegenüber dem Audi 80, der als Zwei- und Viertürer immer ein klassisches Drei-Box-Design hatte. Der Passat Variant wiederum wurde zur Basis für den für Amerika bestimmten Fox Station Wagon. Auch in Großbritannien stand diese Audi 80-Station auf dem Speiseplan.

Motor weiterentwickelt und Ankunft des GTE

Audi hat den 80er weiterentwickelt. Der 1.6-Motor (für den sportlichen GT mit 100 PS) kam 1973 und der GTE erblickte 1975 das Licht der Welt. Letzterer bekam ebenfalls einen 1.6 Motor, aber mit BOSCH K-Jetronic Einspritzung. Die hinteren Trommelbremsen erhielten einen größeren Durchmesser, und der Innenraum erhielt wie beim GT die nötigen sportlichen Akzente und Instrumente. Mit 110 PS wurde der 80 GTE der stärkste in der B1 Typ 80 Serie und blieb es bis zum Ende der Audi 80 B1 Serie. Auch der VW Golf GTI bekam die gleiche Antriebsquelle wie der Audi 80 GTE, während die 1.5-Motoren mit 75 PS und 85 PS im Herbst 1975 den leistungsgleichen 1.6-Versionen Platz machten. Die größeren 1.6-Motoren zeigten ein etwas höheres Drehmoment und gewannen im Vergleich zu den Vorgängern an Flexibilität. Im August 1976 kam die Facelift-Version des B1 – der Typ 82 – ins Bild. Audi nahm kosmetische Änderungen vor, insbesondere an der Front (in Anlehnung an den damals neuen Audi 100) und am Heck. Die Stoßfänger erhielten mehr Volumen. Audi verschob auch die Ausstattungsniveaus und brachte mehr Kombinationsmöglichkeiten. 1978 wurde der Audi 80 B1 durch den Audi 80 B2 ersetzt.

Ford Consul und Granada: Barock und erhaben

1972 lösten der Ford Consul und der Ford Granada gemeinsam die Modelle Zephyr/Zodiac und P7b „M“ ab. Der Consul war meist etwas schlichter, die Typenbezeichnung Granada war den luxuriöseren Varianten der europäischen Ford-Zwillinge vorbehalten. Tatsächlich waren The Consul und Granada Koproduktionen von Ford of Europe, die in Dagenham und Köln entstanden. Sie teilten sich die Plattform mit Hinterradantrieb, die am Hilfsrahmen montierten Längslenker und die einzeln aufgehängten Vorderräder (mit Doppelquerlenkern).

Consul en Granada: modell- und länderabhängige Motorenpalette

Der Consul war also die einfachere Version der neuen europäischen Ford-Zwillinge, was jedoch nichts daran ändert, dass er auch auf eine breite und bereits bekannte Motorenpalette zurückgreifen kann. Dies lief vom 1.7 V4 bis zum 3.0 V6. Deutsche Konsuln (für den europäischen Kontinent bestimmt) hatten keine Essex-Motoren an Bord, sondern Kölner Motoren. Bei den englischen Konsuln waren die 1.7V4, 2.0 V4 und 2.5 V6 alle Essex-Motoren. Neu war der Zweiliter-Vierzylinder (für den Consul und auch den Taunus TC1). Die Dreiliter-Version war überall ein Essex-Motor, einschließlich des Granada. Apropos: Der Granada hatte eine andere Motorenpalette als der Consul. Der Granada war (marktabhängig) auch mit dem 2600 V6 Köln-Motor erhältlich.In den meisten Märkten begann die Granada-Reihe mit dem 2.3 V6-Motor, während in Großbritannien zunächst der 2.5 V6 Essex der Basismotor war. Die meisten Granadas wurden in Verbindung mit der Ausstattungsvariante GXL ausgeliefert. In Westdeutschland war das Programm etwas breiter, dort stand auch der 2.0 V6 auf der Speisekarte. Für Südafrika stand auch ein 5.0 V8 Windsor Choice auf dem Programm – exklusiv für den Granada.

Gemeinsames Debüt mit den gleichen Karosserieformen

Der Granada und der Consul debütierten als Fastback, viertürige Limousine und Station. Später wurde das Programm um die zweitürige Variante erweitert. Besonders die zwei- und viertürigen Versionen fielen durch ihre kühnen und üppigen Formen auf. Die Ankunft der zweitürigen Karosserieversion machte das Fastback überflüssig, aber die sportlichen Formen blieben. Die Cola-Bottle-Form des Fastback war geradliniger (mit hinteren Seitenscheiben mit gerader Rahmenlinie) und so setzte sich der sportliche Karosseriestil als Coupé fort. Ende 1974 wurde der Luxus-Granada Ghia vorgestellt.

Facelift 1975, der Name Consul verschwindet

1975 folgte ein Facelift. Der Name Consul verschwand und alle Consul-Granada-Varianten wurden unter dem Namen Granada geführt, einschließlich der Motorauswahl. Die Einsteiger-Granadas beispielsweise erhielten nun die 1.7 V4-Motoren aus Köln. Die Sitzposition wurde verbessert, und während des Großteils des Programms erhielten die Granadas mattschwarze Akzente und einen schwarzen Kühlergrill. Das Chrom verschwand daher weitgehend. Darüber hinaus bekam die 1975-Granada-Serie ein neues Armaturenbrett, und Ford nahm geringfügige Anpassungen am Chassis vor. Am Ende – kurz vor der Ankunft der zweiten Generation – wurde der 2.8-V6-Kölner-Motor (mit Einspritzung) für Kontinentaleuropa eingeführt. Das geschah 1976, als Ford die Produktion des Granada in Dagenham einstellte. Für den Granada 2.3 V6 (in Deutschland) war auch ein Aftermarket-Turbosatz erhältlich. Sie wurde ab Werk nie an die Granada geschraubt. Diese Ford-Serie war vielleicht eine der berühmtesten in der europäischen Geschichte des amerikanischen Herstellers. Dieser markanten Serie folgte 1977 die neue und kantigere zweite Generation, die die Tourenwagenfähigkeiten der ersten Granada-Serie (die wir auch Consul nennen) mühelos fortsetzte.

Ein halbes Jahrhundert jung. Die neuen Autos von 1972. Vierter Teil
Audi 80 GL, mit Doppelscheinwerfer und einem 1.5 Liter 85 DIN PS Motor
Ein halbes Jahrhundert jung. Die neuen Autos von 1972. Vierter Teil
Elegantes Design mit klaren Linien und leichtem Chic. Der Audi 80 sah toll aus
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Schöne Aufnahme des Audi 80 GL in winterlicher Umgebung.
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Nichts dem sportlichen Ehrgeiz überlassen, dieser Audi 80 GT. Später folgte der GTE mit 110 DIN-PS
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Die Facelift-Version des Audi 80 B1 kam 1976 und hieß intern Typ 82. Dies ist der GTE aus dieser Serie.
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Seltenheit auf dem Kontinent. Nein, das ist kein VW Passat, sondern ein Audi 80 Estate für den britischen Markt
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Nahaufnahme von zwei Audi 80 Extreme aus der Typ 80 B1 Serie: der L und der GTE
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Den Consul aus den ersten Jahren erkennt man am Kühlergrill, der sich vom Granada unterscheidet. Die Dekoration ist auch einfacher
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Der Ford Consul Fastback in Cola-Flaschenform. Bild aus den ersten Jahren, der Granada Fastback hatte auch diese Karosserie
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Der Consul GT verschwand 1975. Der Granada mit „S“-Paket übernahm den sportlichen Staffelstab.
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Kam 1974 auf die Speisekarte. Der Granada Ghia mit 3.0 V6 Essex Motor
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Der Konsul und der Granada erhielten kurz nach der Einführung des Duos zweitürige Limousinenversionen. Hier ist ein 1973er Granada GXL,
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Stabile und robuste Station, mit viel Platz. Und verfügbar als Konsul und Granada
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Der Fastback verschwand, und für 1974 trat das neu gestaltete Coupé an seine Stelle. Sowohl der Konsul als auch der Granada waren in dieser Form erhältlich
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1975 verschwand der Name Consul. Alle großen europäischen Furten hießen jetzt Granada. Abgebildet ist der 2.3 L der Facelift-Serie der ersten Generation, die bis 1977 fortgesetzt wurde.

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10 Kommentare

  1. Audi 50 von Schwester in 75 oder 76 neu gekauft. Zoop 1:500 Öl!!! 🤮 vw audi händler natürlich nicht zu hause aber zur garantie im urlaub!!
    Teile für klassische Audis sind übrigens NICHT zu bekommen, das Geschäft ist rückläufig. Europäische Ford auch sehr schwierig

    • Auf der Suche nach Teilen für Audi, kann ich das nachvollziehen, habe 1998 versucht, ein 100er Audi 1974 Coupé aufzufrischen/leicht zu restaurieren, damals 24 Jahre alt, also nicht wirklich alt.
      Da war nichts, absolut nichts, nicht einmal die nötigsten Verschleißteile wie Bremsbacken/Scheiben und Auspuff, nichts mechanisches und nichts für die Karosserie. Es gab auch keine vergleichbaren Teile anderer Marken zum passen. Teile für die neueren Quartos und Audi TTs sind ebenfalls schwer zu finden. Mein Audi 100 Coupé ging nach einem Jahr Frust wegen Hoffnungslosigkeit zum Schrottplatz. Schade, denn so schlimm war es gar nicht, nur vernachlässigt.
      Offenbar will Audi verhindern, dass Klassiker der eigenen Marke herumfahren können.

        • Ich habe es nicht selbst zum Schrottplatz gebracht, sondern es für 400 Dollar an jemanden verkauft, der dachte, er könnte noch Teile finden. Nicht lange danach landete das Coupé auf dem Schrottplatz, hatte ich gehört, wegen eines unmöglichen Mangels an Teilen.

          Ein halbes Jahrhundert jung. Die neuen Autos von 1972. Vierter Teil

          • Das mit diesen Teilen ist bei Audi noch ein Drama.
            Das große www macht es natürlich einfacher.
            Aber vor ein paar Jahren hat Pon zweimal versucht, ein klassisches Ereignis zu sehen, sie haben wieder aufgehört.
            Und wenn Sie Teile über Audi-classic-teile kaufen, müssen Sie lediglich die Versandkosten bezahlen, auch über den Händler.
            MB und BMW machen das besser.
            Habe selbst einen 200er Audi 1986 Turbo Quattro und habe in den letzten 12 Jahren alle Teileprobleme erlebt, leider haben sie noch einen langen Weg vor sich.

  2. Nach jahrelanger technischer Misere mit 3 Renaults 16 kaufte sich mein Vater 1976 einen zweitürigen Granada 2L, glaube ich. Goldmetallic mit braunem Lederdach. In 2.0 Jahren kostet es weniger Wartung und Reparatur als das R5 pro Jahr. Nur diese großen, schwerfälligen Türen, was für ein Drama, um in Parkhäusern richtig ein- und aussteigen zu können.

  3. Mein Autoleben begann mit einem Audi 80 ls
    Tering wollte das Ding fahren, aber was hat das Motoröl durch verschlissene Ventilgummis gesogen
    3 Liter auf 100 km waren ihm egal
    War nur noch Benzin checken und Öl nachfüllen
    Übrigens, haben Sie Motoröl von neuen Traktoren erwärmt, als sie nach 50 Stunden zum ersten Service zurückkamen?
    Dass Audi sich nicht darum kümmerte und es austrank

    • Erkennbar, mein 1975er Passat hatte das auch. Bei einer Fahrt nach Wien alle paar 100 km anhalten, um Öl nachzufüllen (das billigste). Bin damit gut gefahren.

  4. 1988 kaufte ich für einen Bekannten einen 10 Jahre alten Granada Automatik 2 Liter (wie auf dem Foto) an einer Tankstelle für 10.000'XNUMX Franken. Das Ding fuhr gut und fühlte sich sehr robust an (großer Kontrast zu den späteren Sierras)
    Mein Bekannter hat lange Freude daran.
    Wo ist die Zeit, in der Sie ein großes zuverlässiges Auto für etwa 250 Euro an der Tankstelle gekauft haben oder bei einem Autohändler einer anderen Marke einen Rückgabewagen der falschen Marke zum Wechseln gekauft haben?
    Jetzt ist jeder Einkaufswagen absurd teuer und verschlissen schnell.

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