Es geht um Zeit, Geld und Emotionen – Kolumne

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Als ich sechzehn war, kaufte ich eine Norton 75 für 99 Gulden

Als ich vierzig war, kaufte ich eine M72 für 250 Gulden. Eine fast makellose Honda CB750 kostete mich fast zwei Riesen. Ein Suzuki GT 750 mit drei in einem Reino-Rohr und einem Velorex-Beiwagen kostete für mich dreitausend Gulden. Es gibt also Fortschritte bei meinen Einkäufen. Ein 99 Dominator ist heutzutage viel Geld wert. Und ein solcher russischer BMW-Klon kann jetzt fünf Riesen einbringen. Übrigens: Damit hat er weniger als ein Drittel des Wertes seines historisch ebenso wichtigen und ebenso zuverlässigen „Kollegen“, der Harley-Davidson WLA- oder WLC-Modelle. In den frühen sechziger Jahren waren das Maschinen, die man für 200 Gulden hatte.

Jugendgefühl und Emotionen

Was etwas wert ist, hängt von der Zeit, dem Markt und den verfügbaren Geldbeträgen ab, die Menschen für so etwas Sinnloses wie ein klassisches Motorrad ausgeben. Wenn man sich die Neupreise moderner Motorräder anschaut, sind die klassischen Preise übrigens gar nicht so schlecht. Aber irgendwann hatten alle unsere mittlerweile geliebten Klassiker einen Moment, in dem sie so gut wie nichts wert waren. In der November-Ausgabe von Auto Motor Klassiek Wir haben die Geschichte der Honda CB750 F, die vor über 500 Jahren neu gekauft wurde. Es ist immer noch bei seinem ersten Besitzer, der, als er hörte, dass sein Vierzylinder beim Eintausch nur XNUMX Gulden einbringen würde, beschloss, ihn in JPS-Farben neu zu lackieren und zu behalten.

Aktuell gibt es Klassiker, für die riesige Preise verlangt werden

Eine CB750F K2 roamt schon seit Ewigkeiten im Internet, deren Preis mittlerweile von 8.500 Euro auf 7.000 Euro gestiegen ist. Eine ordentliche Sache. Aber um es wieder komplett original zu bekommen, braucht es noch eine oder sechs Mille. In Südfrankreich steht eine MV 600 zum Verkauf. Mit nur wenigen Kilometern auf der Uhr. Der geforderte Preis? 1.000.000 €. Andererseits sind japanische Motorräder von Anfang der 900er bis Mitte der 600er Jahre sehr wenig wert. So eine nahezu unverwüstliche Yamaha XJ1.000 oder Diversion 2.000 bekommt man schon für unter 1.500 €. Und für XNUMX € sollten Sie einen beweglichen GoldWing haben. Auch japanische Sporträder aus der Tupperware-Ära und Joghurtanzüge gibt es für unter XNUMX € in Hülle und Fülle. Wenn das Motoren sind, die Sie überhaupt nicht mögen, dann sind diese Preise einfach nicht interessant. Da könntest du Recht haben. Denn sie waren noch nie besondere, herausragende Meisterwerke, die die Geschichte verändern. Aber das muss Ihr Jugendgefühl nicht schmälern.

Inzwischen bin ich wieder bei Punkt eins. Mein Ural-Seitenventil hat an Wert gewonnen

Aber ich lasse es natürlich nicht. Mein Chang Jiang M1(M?) hingegen ist überzeugend wertlos. Viele der schamlosen Kopien eines BMW 75/5 wurden für chinesische Regierungsdienste hergestellt. Einige dieser irrsinnigen Hasen mit ihrer Mischung aus fünfzig Jahren BMW-Plagiat über drei Modellgenerationen sind hier unbekannt und ungeliebt. Und wenn man so etwas kritisch betrachtet, hat man recht. Aber kritischer Blick macht selbst das hübscheste Mädchen hässlich. Sie müssen sich also dem Verlieben ungeniert hingeben.

Mein 750 ccm OHV von 33 PS, heißt es, kostet Änderung

Viele Teile aus den Lagerbeständen gebrauchter Fettteile von Ural und Dnepr-Spezialist Richard Busweiler kosten auch so gut wie nichts und passen auf die Chinesen. Und dann gibt es auch noch viele BMW /5 Artikel, die problemlos verpflanzt werden können. Es ist anscheinend am einfachsten, echte Originalteile zu kompensieren, wenn Sie die chinesische Sprache beherrschen. Aber unterm Strich ist so etwas so einfach, dass man sogar ohne Werkstatthandbuch Sachen zusammenbauen kann. Genau dieses Plus und diese Auswahl machen Spaß. Was ist, wenn ich davon träume, wie viel mein Chang in etwa dreißig Jahren wert sein wird? Wie wichtig sind diese 33 PS, wenn ich gerade meinen 97. Geburtstag gefeiert habe? Es kümmert mich nicht.

Vielleicht sollte ich nachsehen, ob 'www.changjianglub.NL' noch verfügbar ist. Und falls noch jemand eine Vorderradbremsplatte hat… Oder eine Teleskopgabel. Denn für zwei Beiwagenkombinationen ist der Schuppen zu klein.

 

 

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4 Kommentare

  1. Anfang der 60er Jahre waren 200 Gulden viel Geld. Meine Eltern kauften dann ein Baugrundstück von 500 Metern für 1 Gulden pro Meter an einem teuren Standort in Brandant.

    • Korrekt. Sie sehen also: Jedes Beispiel schwächt das Argument. Ich habe gelesen, dass ein 1963er Ford Thunderbird 13000 Gulden kostet. Bruttomodal betrug damals etwa 8500 Gulden. Aber es gab damals viele Leute, die sich nur eine Harley leisten konnten

  2. ein nagelneuer ural mit 400km auf der uhr kostete in 94 in luban (pl) tausend d-mark, oder war es ein dnepr ?
    es war grau/grün mit Beiwagen und angetriebenem Beiwagenrad und ich interessierte mich dafür, kaufte aber immer noch lieber Werkzeug, Bremssättel, Bügelschrauben, Mikrometer, einen Kofferraum voll für 300 Weever ...

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