Herkules (DKW) Wankel

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In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts schien der Wankelmotor den Durchbruch im Motorradland zu erringen. Es gab zu einem Zeitpunkt über 30 Lizenznehmer. NSU war der erste Lizenznehmer des Drehkolbenmotors und fertigte daraus den einfacheren Kreiskolbenmotor. Und er wurde als „Wankelmotor“ weltberühmt. Fichtel & Sachs wurde der zweite Lizenznehmer und fertigte immer bessere „Wankelmotorblöcke“ und Blöcke.

Ideal für Motorräder

Auch in der Motorradwelt war die Idee der Wankelmotoren gelandet. Der Wankelmotor ist eine Kraftquelle, ohne dass ein Kolben in einem Zylinder auf und ab hüpft. Ohne Kurbelwelle, Ventile und Ventilbetätigung. Außer dem rotierenden Rotor befinden sich eigentlich keine beweglichen Teile im wackeligen Block. Der kompakte und relativ leistungsstarke Motor schien daher ideal für den Einsatz in Motorrädern. Zudem läuft der Wankelmotor sehr vibrationsfrei. Kurzum: Was könnte einem großen Durchbruch eigentlich im Wege stehen?

1974 kam Hercules mit dem W2000 heraus

Doch der erste Prototyp wurde bereits 1970 gezeigt. Fichtel & Sachs fertigte serientaugliche Wankel-Motorblöcke. Innerhalb weniger Jahre wurde die Fichtel & Sachs AG zum führenden Hersteller von Wankelmotoren. Insgesamt wurden mehr als 100.000 Wankelmotoren hergestellt.

Vom Schnee auf die Straße

Der Erfolg in der Fahrzeugecke begann, als jemand einen Wankelmotor von Fichtel & Sachs in ein Schneemobil einbaute und damit sofort einen Wettbewerb gewann. Das war der Beginn einer kurzen Zeit, in der Wankelmotoren in dieser Sportart populär wurden. Und bei Hercules baten sie Sachs, einige dieser Schneemobilmotoren zu liefern, damit die Techniker herausfinden konnten, wie man ein Motorrad um sie herum baut. Zunächst wurden Heckrahmen, Getriebe und Kardanantrieb einer BMW R27 inklusive Kardanantrieb verwendet. Doch dieser Ansatz erwies sich als zu teuer. Das Kardangetriebe ist abgelaufen. Um Kosten zu sparen, wurde ein vorhandenes Sechsgang-Rotax-Getriebe verwendet. Dadurch erhielt der Wankel einen regelmäßigen Kettenantrieb.

Herkules oder DKW?

Der letzte Hercules (der Markenname für das europäische Festland und für den Export in die Vereinigten Staaten) hatte viele Teile aus den Regalen, aus denen andere deutsche Motorenhersteller der damaligen Zeit auch kauften. Auch die Zähler und das Rücklicht konnte man bei Zündapps finden. Die Bedienelemente und der Ø32 mm Bing Unterdruckvergaser, aber beispielsweise auch die Blinker waren identisch mit denen von BMW. Auf dem Glas der Blinker war sogar das BMW-Emblem zu sehen.

Vor Produktionsbeginn wurde eine Vorproduktionscharge von 50 Stück hergestellt.

Die anfänglichen Probleme, weil die Stromquelle eines Motorrads anders belastet wird als die eines Schneemobils, waren zu diesem Zeitpunkt bereits gelöst. An der Front des Hercules befand sich eine Grimeca-Scheibe und die Auspuffanlage wurde aus ästhetischen Gründen doppelt ausgeführt – und um so viel Motorwärme wie möglich so schnell wie möglich loszuwerden. Federung und Dämpfung kamen von Ceriani, wobei die Vorderradgabel die teure Version von Ceriani war (erkennbar an der „hohlen“ Gabelbrücke).

Die Leistung war angemessen bis gut

Der Spritverbrauch war damals kein so großes Problem, lag aber über der Norm. Dass ab 1976 kein Mischschmierstoff mehr nachgetankt werden musste, konnte die Geschichte nicht mehr retten. Der fast 300-cm³-Wabbel kostete etwa so viel wie ein japanischer 500-cm³-Vierzylindermotor.

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3 Kommentare

  1. Daran haben sich eigentlich alle Konstrukteure die Zähne ausgebissen
    Siehe Suzuki mit re 5
    Auch Mazda in der Autowelt….
    Irgendwo gelesen, dass sie einen Hybrid mit einem kleinen Wankelmotor in Produktion bringen werden

  2. Wenn Sie hier in den Niederlanden über Wankel sprechen, sollten Sie unbedingt den Van Veen Wankel mit einbeziehen. Der OCR 1000 hatte ein wunderschönes Design von Jos Schurgers. Tatsächlich das einzig wirklich erfolgreiche Wankelmotor-Design. Schade, dass dieses Projekt es nicht geschafft hat!

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