„Fahr einen Prinzen und du bist König“, war einst ein Werbeslogan des NSU. Und dieses Jahr gibt es bei NSU etwas zu feiern. Wussten Sie das schon? Die Marke ist offiziell vom Markt verschwunden, aber in Wirklichkeit lebt sie einfach weiter. Bei Audi liegt das in den Genen, das ist doch keine kleine und unbekannte Marke, oder? Der Name Audi steht heute für eine hochwertige Premium-Automobilmarke, die weltweit verkauft wird. Und Audi ist eine Visitenkarte für innovative Technik aus Deutschland. „Vorsprung durch Technik“ wird von den Dächern gerufen. Aber bei der Marke mit den Vier Ringen könnte man NSU in einem Atemzug nennen. Und so ist 2023 Partytime bei den NSU-Begeisterten.
Von Strickmaschinen bis zu Autos
Beginnen wir am Anfang. 1873 übernahmen Christian Schmidt (1844 – 1884) und Heinrich Stoll (1847 – 1914) die mechanische Werkstatt zur Herstellung von Strickmaschinen in Riedlingen an der Donau (Deutschland). Doch drei Jahre später gingen die beiden getrennte Wege. 1880 verlegte Schmidt die Herstellung von Strickmaschinen nach Neckarsulm. Daraus entstand die NSU-Motorenfabrik. Der Weg von NSU zum Autohersteller ähnelt dem vieler Unternehmen seinerzeit, die in die Mobilitätsbranche einstiegen. Man beginnt mit etwas außerhalb der Branche, wechselt dann zu Zweirädern und schließlich zu Autos. Obwohl Gründer Schmidt 1884 im Alter von nur 39 Jahren starb, begann NSU bald darauf mit der Produktion von Fahrrädern und entwickelte ab 1901 Motorräder. Am Anfang zusammen mit den Einzylinder-Viertaktmotoren des Schweizer Herstellers Zedel. Bereits 1886 wurde das erste Fahrzeug von der später als NSU bekannten Firma produziert. Sitz in Neckarsulm, Deutschland. Am Anfang ging es um die Produktion von Fahrrädern, 1901 produzierten sie ihr erstes Motorrad. Das erste Auto folgte 1905.
Größter Motorradhersteller der Welt
NSU hielt durch und schaffte es Mitte der 1920er Jahre, der größte Zweiradhersteller der Welt zu werden. Auch mit dem unkonventionellen Design von Gustav Adolf Baumm (1955 – 1963) stellten sie viele Spar- und Geschwindigkeitsrekorde auf. Der Fahrer lag auf dem Rücken auf dem Zweirad. Auch im Motorsport gab es viele NSU-Siege zu feiern. Als das deutsche Wirtschaftswunder später mehr Autos und weniger Mopeds forderte, endete XNUMX die Produktion von NSU-Motorrädern in Deutschland. NSU-Motorräder wurden jedoch weiterhin von „Preduzece Tito Sarajevo“ gebaut. Diese Zweiräder wurden einige Jahre als NSU Pretis im damaligen Jugoslawien verkauft. Doch irgendwann war das Motorradgeschäft nicht mehr rentabel.
Schwierige Autoproduktion
Die Entwicklung der Autos hat viel Mühe gekostet und war sicherlich nicht so erfolgreich wie die der Zweiräder. NSU hatte bereits 1906 mit der Automobilproduktion begonnen. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg stieg die Nachfrage. Es lief jedoch wieder nicht gut und es wurde eine Partnerschaft mit Fiat geschlossen. 1932 wurde die Pkw-Produktion von selbstgebauten NSU eingestellt. Ab 1934 fertigte NSU-Fiat in Heilbronn Modelle in Lizenz. Der NSU Fiat 1000 ist ein Beispiel dafür. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien der NSU-Fiat 500 C. Ein NSU baugleich mit dem Fiat 500 Topolino C. Der Bau von Fiat-Lizenzmodellen ging dann noch lange weiter. Denken Sie bis in die siebziger Jahre an den Fiat 124, 125 oder 128.
Durchhalten
Aber die Ausdauer gewinnt. NSU hat es geschafft, ein erfolgreiches Auto herauszubringen, den NSU Prinz. Sie fügten gleich einen originellen Werbeslogan hinzu: „Fahr einen Prinzen und du bist König“. Der kleine Prinz hat den Weg zu vielen Fans gefunden. Sein Nachfolger, der größere Prinz 4, erschien 1961. Mehr als 1973 Exemplare des bis 620.000 produzierten Modells wurden gebaut. Durch sein für die damalige Zeit typisches „Badewannen-Design“ war er ein markantes Auto. Und mit den Prinz-Modellen 1000, TT und TTS mit luftgekühlten Motoren stieg der Kleinwagenhersteller in den 700er Jahren ganz mutig in den Rennsport ein. Das Konzept mit seinem quer eingebauten Einliter-Vierzylindermotor war einfach. Alles wog nichts, höchstens 70 kg. Und die Motoren eignen sich perfekt zum Boosten. Serienmäßig ca. 90 PS und in getunter Version bis 1200 PS. Die Rennprinzen schnitten auf der Bahn gut ab, waren aber besonders erfolgreich bei Slalom-Wettkämpfen. Auf der Rennstrecke von Zandvoort sahen wir mehrere NSUs herumrasen, darunter den grün-blauen XNUMX TT des Rotterdamer NSU-Importeurs Henri van Oorschot.
Shaky wird zum Todesurteil
Bei NSU hatte man eine Vorliebe für Dynamik und Technik. 1964 wollten sie mit dem NSU Wankel Spider die Autowelt erobern. Das war das erste Serienfahrzeug mit Wankelmotor. Doch mit knapp 2400 verkauften Exemplaren blieb der Erfolg unterdurchschnittlich. Es war nicht die Technik. NSU glaubte weiterhin an das Wankelprinzip und brachte daher 1967 den NSU Ro80 heraus. Der Ro80 wurde auf Anhieb zum „Auto des Jahres“ gewählt und war seiner Zeit weit voraus. Neben der revolutionären Motorentechnik hatte das Auto eine wunderschöne, futuristische Keilform. Eine Schönheit! Aber „von einem schönen Teller isst man nicht“ heißt es. Das galt für den Ro80, da er sich als sehr anfällig herausstellte. Anfangs hatten die Wankelmotoren viele Probleme und da NSU 5 Jahre Garantie auf die Motoren gab, verursachte dies hohe Kosten. Später brachte NSU die Technik des Doppelscheiben-Wankelmotors in den Griff, doch da war es bereits zu spät. Der Ro80 floppte und NSU geriet selbst in Schwierigkeiten.
Gespeichert und weg
Die Rettung kam vom Volkswagen Konzern. Im August 1969 fusionierten die NSU AG und die Auto Union von Volkswagen zur Audi NSU Auto Union AG. Der sehr moderne K 70, entwickelt von NSU, kam daher in den Besitz von Volkswagen. Er wurde als VW K 70 anstelle von NSU eingeführt. Leider erwies sich auch dieses Modell als nicht sehr erfolgreich. Im NSU-Werk in Neckarsulm wurden daraufhin 1975 4500 Stellen abgebaut, woraufhin der ambitionierte NSU aufhörte zu existieren. 1985 wurde die Volkswagen-Tochter in Audi AG umbenannt und der Name NSU starb endgültig aus. Aber vergessen Sie nicht, dass die NSU-Geschichte mehr als hundert Jahre früher begann. 1869, um genau zu sein. Und das wird 2023 unter dem Motto „150 Jahre NSU Werke Neckarsulm“ gefeiert. Denn dort fing bei NSU alles an, in Neckarsulm!
„Fahr einen Prinzen und du bist König“ ist nicht sehr germanisch: Dieser Slogan hieß natürlich: Fahre Prinz und Du bist König und stammt von Arthur Westrup, Pressesprecher des NSU.
Schönes Bild von der Reihe von Quickly's. Das Besondere ist, dass der Importeur von Oorschot der deutschen Quickly eine eigene Version mit diversen Änderungen wie Reifengröße und Kotflügeln gemacht hatte. Ein zuverlässiges, aber sehr minimalistisches Moped, das vielen Männern viel bedeutet hat.
Was wäre wenn . . . .
Was wäre, wenn der RO80 der 2. Serie genauso gut wäre wie die XNUMX. Serie?
Weil das Modell schön war.
Dann wäre der K70 auch NSU geblieben und vielleicht später der 100, zum Beispiel.
Hatten wir schon einmal von Audi gehört?
Denn tatsächlich wurde diese Marke abgestaubt, weil die Marke NSU mit den Wankelmotoren der ersten Serie zu viel Schaden erlitten hatte.
Citroen war nur ein wenig glatter und verschrottete die GS, bevor der Schaden zu groß wurde.
Ro80… Ro steht für Rotor und 80 für die Achtziger, weil NSU dachte, es sei ein Auto für die Achtziger. Ob das richtig ist, weiß ich nicht; hieß es in einer französischen Oldtimer-Sendung. Auf jeden Fall sehr futuristisch, im Gegensatz zu meinem Prinzje 4L von 1972, der sehr niedlich ist!
schöne Nachricht, ich bin und bleibe natürlich immer ein Fan von allem was mit Wankel zu tun hat!
Mein erstes Auto, nach meinem Führerschein 1967, war ein roter Prinz III. Genossen dies sehr.
NSU ist eine schöne Marke. Schöne Produkte und innovativ. Aber Audi, „Vorsprung durch Technik“ wird von den Dächern geschrien; Sie können das schreien, aber sie erfüllen es nicht. Oder was?
Sehr schöner Bericht und Fotos. Und der NSU Ro 80 wird für mich immer ein fantastisches Auto bleiben, schade, dass sie es nicht eigenständig gemacht haben. Eine andere Marke, die es nicht mehr gibt, ist mir auch sehr wichtig und das ist Borgward.
Ich hatte einen NSU TT, der für so ein kleines Auto viel zu schnell gefahren ist.
Hinterher habe ich es bedauert, dass ich es losgeworden bin, weil man damit schön graben konnte.
Wunderbarer Bericht und wunderschöne Fotos.
Gruß Konrad.
Wunderbare Geschichte und wunderschöne Fotos.
Auch bei Ihren südlichen Nachbarn gibt es viele begeisterte NSU-Begeisterte! Demnächst (8. bis 10. Juni) findet das internationale NSU-Treffen in La Roche in der Wallonie (Belgien) statt!
Sehen : http://www.nsu.be
Grüße ! Rick