Renault 8 Gordini. Würzig und wegweisend

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In den 4er Jahren baute Renault lange Zeit kleine Sportwagen. Der kleine 1063 CV 4 war ein solches Auto, das auch Jean Redélé zur Entwicklung des ersten Alpine inspirierte. Im Vorfeld war der Renault Rédéle bereits ein erster Schritt gewesen, und er kannte den XNUMXCV auch als fundamentum. Einen besonderen Sound hatte die Dauphine 1093 auch bei den Fans sportlicher französischer Kleinwagen. 1962 stellte Renault den R8 vor. Und auch dieser Dauphine-Nachfolger kam mit einer sportlichen Variante. Und was für einen. Die kantig gestaltete Limousine bildete die Basis für eine illustre und historische Sportversion: den Renault 8 Gordini.

Im Herbst 1964 brachte Renault – der inzwischen schon über die nötige Erfahrung im sportlichen Bereich verfügte – den ersten R8 Gordini auf den Markt. Das Auto trat tatsächlich die Nachfolge der Dauphine 1093 an und war nur in der Farbe „Bleu de France“ erhältlich. Der Name der Farbe wurde bald in Gordini-Blau umbenannt. Wie sein charakteristischer Vorgänger hatte der Gordini zwei Streifen auf Kofferraumdeckel, Dach und Motordeckel. Die Instrumentierung bestand aus einem Drehzahlmesser, einem Tachometer, einer Wassertemperaturanzeige und einer Bremsleistungsanzeige. Die Messgeräte waren in einem stimmungsvollen grau gestrichenen Plateau untergebracht. Die Windschutzscheibe bestand aus Verbundglas, und Renault hatte eine Nebelscheinwerfer-Vorbereitung inklusive Schalter eingebaut. Natürlich wurde auch ein Sportlenkrad verbaut.

Anderer Zylinderkopf, solide Spezifikationen

Der ursprünglich im Renault 8 Major verbaute 1108-cm³-Motor (der reguläre R8 hatte einen 956-cm³-Motor) wurde von Amédée Gordini überholt. Der serienmäßige Vergaser wurde durch zwei Solex 40 PHH 2 Exemplare ersetzt. Außerdem konstruierte die sportliche Renault-Niederlassung einen anderen Zylinderkopf, ein Trick, der beispielsweise schon bei der Dauphine 1093 gemacht wurde. Die vier Scheibenbremsen rundum – die es auch bei serienmäßigen R8-Modellen gab – blieben natürlich an Bord. Der R8 Gordini 1100 leistete 80 DIN PS bei einer Drehzahl von 6.500 U/min und einer Höchstgeschwindigkeit von 170 Stundenkilometern. Das waren nicht nur gute Werte für eine kleine Familienlimousine, mit solchen Zahlen sah man in den XNUMXer Jahren sowieso ziemlich gut aus.

Noch beeindruckender

Die 1100er Version des Gordini (intern: R1134) lief insgesamt 2626 Mal vom Band. Er entpuppte sich als Vorbote der noch würziger R8 Gordini-Variante: der 1300. 1966 debütierte die neue Version (intern: R1135) auf dem Pariser Salon. Er bekam einen 1255-cm³-Motor, der 88 DIN-PS leistete und eine Höchstgeschwindigkeit von 177 Stundenkilometern erreichte. In Sachen Vergaser war die Firma Solex mit dem Gordini 1300 unübertroffen, denn Renault verbaute nun zwei Weber 40 DCOE Vergaser. Ebenfalls historisch: Der Renault 8 Gordini 1300 war das erste Auto des französischen Herstellers mit Fünfganggetriebe und eher kurzen Übersetzungen.

Anerkennung und Verfeinerung

Auch optisch gab es einen Unterschied zwischen der 1100er Version des Gordini und dem Renault 8 Gordini 1300. Der stärkere der beiden war leicht zu erkennen. Die Front hatte Doppelscheinwerfer, von denen die äußeren mit Halogenbeleuchtung gefüllt waren. Außerdem montierten die Franzosen größere Räder und Reifen, um eine noch bessere Straßenlage zu schaffen. Dies wurde durch die Platzierung des auf 38 Liter vergrößerten Kraftstofftanks weiter verbessert, da er an den Boden des vorderen Gepäckraums verlegt wurde. Das half der Gewichtsverteilung. Und auch die sportliche Sparte von Renault hat beim 1300 extra Belüftungsöffnungen zur besseren Kühlung der Bremsen vorgesehen. Der 1300 Gordini wurde insgesamt knapp 9.000 mal gebaut und war damit deutlich erfolgreicher als die 1100er Variante.

Sportliche Erfolge

Mit beiden Motorvarianten erzielte der Gordini mehrere sportliche Erfolge. Von 1964 bis 1966 sicherten sich verschiedene französische Fahrer einen ersten Platz bei der Rallye Korsika. Das Duo Piot-Roure holte sich 1967 den Titel von San Remo. Die Portugiesen Albino und Pereira belegten mit dem R8 Gordini in ihrer Heimat den ersten Platz, keine schlechte Leistung. Auch Rallyes in der Elfenbeinküste und in Polen wurden mit einem R8 Gordini gewonnen. Der sportliche Renault war einige Jahre auch regelmäßiger Gast bei Langstreckenrennen wie den 24 Stunden von Spa, den 6 Stunden Nürburgring, den 9 Stunden von Kyalami und den 6 Stunden Brünn.

Besonders geliebt in historischem Blau

Der Renault 8 Gordini ist – in 1100er und 1300er Ausstattung – immer noch einer der begehrtesten sportlichen historischen Renaults. Besonders beliebt ist der pfeffrige R8 in der legendären Farbe „Gordini blue“. Richtig gute Exemplare wurden vor einigen Jahren für 50.000 Euro verkauft. Der R8 Gordini trug maßgeblich zur Entwicklung schneller kleiner Familienautos bei, seine Fahrleistungen waren für Autos dieser Klasse nahezu unerreicht. Bis heute hält Renault an sportlichen Varianten seiner Modelle fest. 1970 übernahm der Renault 12 Gordini. Damit ging der Renault 8 Gordini als besonders schnelle und leistungsstarke Limousine in die Geschichte ein. Ein Auto, das zeigte, was ein Hersteller aus einem alltäglichen Kleinwagen herausholen konnte. Renault hat in dieser Klasse wirklich Grenzen gesetzt.

 

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10 Kommentare

  1. Tolle Leistung für seine Zeit. Damals war die Form etwas gewöhnlich, jetzt ist sie wunderschön; schöner Karren. Als alter Mann, wo sind heutzutage die schönen 'normalen' Autos, aber vor allem die Liebe zu ihnen… Ich werde an meinem C30 festhalten, bis auch meine Erdigkeit weg ist… Schöner Artikel.

  2. Wahnsinnig schönes Auto!
    Nur dieser war auch in anderen Farben als Blau erhältlich, wie zum Beispiel Weiß und Gelb.
    Der Renault 4CV nahm bereits 1948 an der Rallye Monte Carlo teil und war auch bei den 24 von Le Mans am Start und wurde in beiden Rennen Klassensieger. Start des Hothatchback, obwohl es natürlich kein richtiges Fließheck war. Jean Rédélé fuhr auch den 4CV und gewann damit unter anderem die Alpen-Rallye. Deshalb hat er seine Automarke Alpine genannt. Die ersten Alpines basierten auf dem 4CV.

  3. Man sieht also wieder: mit begrenzten Budgets ein guter Gewinner. Das und diese Erfolge waren sehr wenige!
    Was für ein schönes Auto! Und schöner Artikel!

  4. gute Geschichte !
    dieser Renault hat vor kurzem zu meiner Sammlung von Miniaturautos hinzugefügt;
    Dieser Artikel passt gut in Bezug auf die Dokumentation.

    Anne van Vaal

  5. Und dann die 80 PS aus einem knappen 1100. Das macht heute 100 PS, aber mit Turbo. Nicht dieser Gordini. Nur mit Vergasern und atmosphärisch gefüllten Lungen. Schön für diese Zeit in so einem Auto. Mooooooooo!!

  6. Hier hatte man die Simca Rallye 1, 2, 3 und die Renaults Gordini Fahrer. Kanariengelb und Azurblau für den Gordini, Orange oder Grün für den Simca. Die Geldbörsen der Jugendlichen waren bei Renaults gefüllter als bei Simca. Sie hatten viele Renaults 8 S. Oft wie der Gordini mit 4 Scheinwerfern. Normalerweise war der Renault 8 S kanariengelb.

  7. Ja, ich hatte Anfang der 70er Jahre einen normalen R2 aus zweiter Hand. mit 8 Gehwegplatten vorne eine hervorragende Straßenlage! Das war ein toller Wagen! erinnere mich noch gerne daran. war fein und schnell durch Kurven.

  8. Ich erinnere mich von damals, R8 und R10 waren überall, an fast jeder Straßenecke.
    Ich habe seit den frühen 80ern keinen mehr im wirklichen Leben gesehen.
    Sie sahen aus wie ein großer Simca 1000 (auch mit Motor hinten)

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