Volkswagen Golf-Diesel. Revolution 1976.

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In der ersten Hälfte der 204er-Jahre haben sich die Volkswagen-Ingenieure das recht begrenzte Dieselangebot der Automobilindustrie genau angeschaut. Ebenfalls angestoßen durch die erste Ölkrise beginnt die Entwicklung einer neuen Generation kompakter Dieselaggregate. Peugeot baut bereits kleine Diesel für den 304 und XNUMX. Aber VW entscheidet, dass sich das Golf-Konzept perfekt für einen stark verbesserten Dieselmotor eignet. Der Dieselmotor soll nicht nur sparsam und effizient sein. Auch der neue Diesel wird Leistungswerte vorweisen müssen, die Motoren vergleichbarer Benziner entsprechen. Die Startpunkte bilden den Auftakt zum ersten VW Golf Diesel.

Volkswagen macht sich an die Arbeit und nimmt die 1471 Kubikzentimeter große Kraftquelle als Basis, die in den ersten Produktionsjahren – neben dem 1.100 Basismotor – auch den Weg an die Front des VW Golf findet. Verschiedene Teile sind widerstandsfähig gegen die höheren Belastungen der Dieseltechnik.

Schwerere Teile

Volkswagen setzt unter anderem verstärkte Ventile, Stangen und Kolben sowie eine verstärkte Kurbelwelle und einen schwereren Zylinderkopf ein. Die Nockenwelle wird von einem verstärkten Zahnriemen angetrieben, der auch die Einspritzpumpe betätigt. Außerdem sind Batterie und Anlasser mit einem höheren Gewicht ausgestattet. Darüber hinaus sind die Brennräume aufgrund des höheren Verdichtungsverhältnisses und der höheren thermischen Belastung unterschiedlich angeordnet.

Wirbelkammer-Technologie

Zudem ist die Stromquelle mit Wirbelkammertechnik ausgestattet. Kurzum: Durch die Gestaltung der Wirbelkammern werden Strömungsverluste – auch durch die entstehenden Turbulenzen – verhindert. Es trägt zu einer optimalen Mischung zwischen Luft und Dieselöl (eingespritzt am Ende des Verdichtungstakts und kurz vor dem Arbeitstakt) bei, so dass die Effizienz der Verbrennung höher ist. Auch beim VW Golf Diesel arbeitet Volkswagen an einer verbesserten Schalldämmung. Ein revolutionäres Dieselkonzept ist geboren.

Golf 1.5 Benzinmotor als Ausgangspunkt

Die Grundprinzipien des neuen Dieseltriebwerks – der quer eingebaute FH-Benziner des Golf 1.5 – bieten Spielraum für eine einfache Leistungsanpassung an den 1.093 ccm-Benziner aus dem Golf one. Volkswagens erster Dieselmotor wird von den Ingenieuren entwickelt abgestimmt auf eine Leistung von 37KW/50 PS. In Kombination mit einem Verdichtungsverhältnis von 23,5:1 sorgt dies für überraschende Leistung. Eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern, eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 19 Sekunden, ein günstiger Verbrauch und die weitgehende Geräuschlosigkeit sorgen für eine überraschende Wochenschau in den Siebzigern. Fast alles zeigt, dass Volkswagen im September 1976 der Welt eine ausgereifte Variante des Dieselthemas zeigt. Allerdings ist das Konzept noch nicht ganz perfekt.

CAV-Kraftstoffpumpe sorgen sich Baby

Volkswagen installiert eine Pumpe von CAV, um den Dieselmotor zu betanken. Die Pumpen sind Sorgenkinder. Sie verursachen mit der Zeit einen weniger attraktiven Lauf, Undichtigkeiten und Rauchentwicklung. Defekte Pumpen führen sogar dazu, dass die Stromquelle mit Kurbelgehäusedämpfen/-öl betrieben wird, was oft zu irreparablen Motorschäden führt. „Wolfsburg“ bietet zudem die Möglichkeit, die deutlich bessere Benzinpumpe von Bosch ab Werk zu montieren. Zudem hat Bosch lange Zeit damit zu kämpfen, die Pumpen in einem angemessenen Tempo zu produzieren. Ein weiteres Problem ist ein durch Kurbelgehäusedämpfe schnell verschmutzender Luftfilter. VW löst dieses Problem, indem er den Luftfilterschlauch mit einem Bypass-Schlauch, einer Art Rücklaufleitung für die umweltschädlichen Dämpfe, ausstattet.

Basis für neues Segment

Volkswagen zeigt mit seiner selbstzündenden Stromquelle nicht nur, was in diesem Bereich möglich ist. Mit dem Kompaktdiesel erschließt er noch einmal ein ganz neues Segment. Es dauert mehrere Jahre (manchmal bis in die XNUMXer Jahre, wenn der erste VW-Dieselmotor bereits vergrößert und modifiziert wurde), bis die Konkurrenz versucht, eine Antwort auf dieses Stück Diesel-Genialität zu finden.

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19 Kommentare

  1. LS
    1976 fuhr ich einen der ersten Diesel-Golfs, die in der Region Eindhoven ausgeliefert wurden. Damals wurde dir an der Tankstelle noch nett geholfen (warum Selbstbedienung??). Man stand ordentlich an der Zapfsäule und wurde normalerweise schnell geholfen. Allerdings musste man bei diesem Golf Diesel ein paar Mal hupen, um die Männer aus der Kabine zu holen… Waren sie wirklich nicht an einen Golf wie Diesel gewöhnt…

  2. Kann mich noch gut an die Einführung 1976 erinnern. Vor allem die Drehzahl von 5000 U/min und die schwere Diesellast auf einem verstärkten Benzinblock ließen mich der Lebensdauer nicht trauen. Aber das hat geklappt.
    37KW/50PS ... Lob für die Erwähnung der SI-Einheit der Leistung, aber Einheiten werden immer mit Kleinbuchstaben geschrieben, es sei denn, sie stammen von einer Person. So:
    37 kW / 50 PS

  3. Sehr clevere Entwicklung von VW, in der Tat eine Revolution. Peugeot hat das zwar getan, aber dieser Motor war deutlich größer und vor allem schwerer (komplett aus Gusseisen), so dass diese VW-Diesel der 1. Generation in Sachen Lebensdauer nicht mit ihren Patrioten Benz, Opel und Co. Aber auch in der 1.6er-Nachfolge war dieser in diesem Bereich ein starker Konkurrent in der Kompaktklasse. Kumpel von mir hat diesen Block in einem Scirocco gebaut, um hohe Kfz-Steuern zu vermeiden. Bis Diesel Gate halte ich VAG in diesem Segment für führend

  4. Naja, ein bisschen (gesundes) Brustklopfen sind die Deutschen aus Marketing-Sicht nicht abgeneigt. Daran sind alle Marken schuld, denn viele der von ihnen behaupteten Innovationen wurden oft schon vor Jahren erfolgreich von anderen Marken angewendet. ABS, Floppy Bags, Allradantrieb für barrierefreie Pkw, Diesel im C-Segment, pfiffige Kompaktwagen, Verwendung von Aluminium als tragendes Teil der Karosserie, Klarglasscheinwerfer… kein „Vorsprung durch Technik“ bei alles andere als „Marketing durch kreatives Stehlen“. Dass es nach der "Innovation" der Deutschen plötzlich abhob, das ist ihnen zuzuschreiben (erst wenn die Deutschen sich bewerben, wird es groß). Aber die eigentliche Innovation kommt oft von (viel) früher.
    Außerdem kenne ich den Golf Diesel als meinen Lehrwagen sehr gut. Die Fahrschule hatte einen Golf II und ich fand den schon damals (1989-1990) regelrecht langsam. Man hat gelernt, nach vorne zu schauen, was von Vorteil ist, aber das Zusammenführen auf der Autobahn fand ich sehr spannend. Ich habe ihn immer „Golfkrise“ genannt…. etwas mit Irak und Kuwait. Der Renault Express meiner Eltern (einfachster Diesel) fühlte sich etwas schneller an.

  5. 'VW hat auch an einer verbesserten Schalldämmung gearbeitet'. hä? In meiner Erinnerung machte das Ding unglaublich viel Lärm. Die Nachbarn waren wach, wenn man früher zur Arbeit musste!

  6. Alles erlebt von den ersten Golf-Dieseln
    Sie waren so schnell (oder langsam) wie ein Mercedes-Fünfzylinder 300 D
    Damals ein toller Erfolg!
    Sie kamen mit der Bosch-Kraftstoffpumpe heraus, aber sie waren bei der Öffentlichkeit so beliebt, dass Bosch mit der Nachfrage von VW nicht Schritt halten konnte und wurde CAV-Zweitlieferant
    Später wurden die CAV-Pumpen wieder gegen Bosch-Pumpen ausgetauscht
    Aber jetzt sind sie bei Sammlern begehrt
    Mein Sohn sammelt Golf´s ab der ersten Stunde, hat auch einen Schwalbenschwanz Benzin
    Und ein paar Diesel
    Am Anfang gab es viel Misstrauen in der Öffentlichkeit, so ein schnell laufender Diesel konnte nicht lange halten.
    Aber auf dem Weg dorthin baute VW trotz des Ausreißers Vertrauen auf
    Mein Schwiegervater fuhr auch jahrelang einen fünftürigen Golf 1 GLD, mein Sohn bekam ihn später und baute einen Golf 2 Turbodiesel hinein.
    Erhöhen Sie den Turbodruck und die Benzinpumpe mehr Leistung und ja, er hat alle an der Ampel rausgezogen.
    Warme Erinnerungen

    • "Aber auf dem Weg dorthin hat VW trotz des Ausreißers Vertrauen aufgebaut."
      das ist ziemlich peinlich, oder?! Aber es ist wahrscheinlich, dass die Jugend auf die heuchlerische Marketingstrategie dieses Konzerns hereinfällt. Menschen mit gesundem Menschenverstand jedoch nicht! Viel Glück mit der Sammlung Ihres Sohnes

  7. Fahre selbst seit vielen Jahren einen 1471cc CK Diesel. Ich habe es geschafft, es ohne Turbo auf fast 70 PS zu tunen. Grundlage dafür war eine hydraulische Modifikation der Einspritzpumpe. Die Geschichte, dass defekte Einspritzpumpen zu „Süßigkeiten“ aus Kurbelgehäusedämpfen führten, ist ein Mythos. Es war eine Kombination anderer Faktoren. Der 1,5D hatte eine unglücklich gestaltete Airbox. Dies führte dazu, dass sich der Luftfilter aufgrund der Kurbelgehäusedämpfe schloss. Wenn der Motor sehr heiß ist, verursachte die Verstopfung durch den Filter eine zusätzliche Ansaugung des Kurbelgehäuses, das bereits durch flüchtige Verunreinigungen des Öls auskochte. Dadurch gelangte plötzlich großflächiges brennbares Gemisch in den Einlass und der Diesel hob unkontrolliert ab. Abhilfe schaffte nur, so lange auf die Bremse zu treten, bis alles zum Stillstand kam. Durch das schockierte Treten der Kupplung und den Versuch, die Zündung auszuschalten, beschleunigte sich der Motor bis zur Selbstzerstörung. Die Nachrüstung eines Ölkühlers und der spezielle Schlauchsatz für die Kurbelgehäuseentlüftung haben sehr geholfen. Die richtige einfache Modifikation am Luftfiltergehäuse hat jedoch noch viel mehr geholfen!
    Mein 78er hat den Ausreißer durch adäquates Handling überstanden.
    Bosch Pumpen waren in Ordnung. CAV-Pumpen ließen diese Motoren roh laufen. Durch anaerobes Algenwachstum verstopfte Kraftstofffilter und Tankfilter (von denen die VW-Händler oft nicht einmal wussten, dass es sie gibt) brachten die Kraftstoffpumpen aus ihrem „Summen“. Woran der Service an diesen Motoren oft stark litt, war die Unvertrautheit, die die Händler damals noch mit sich hatten. Ich kann jetzt diese CK-Diesel sowie den 1600ccm-Nachfolger warten und reparieren. Das Timing der Kraftstoffpumpen war mit den richtigen Werkzeugen sehr einfach und das originale VW-Werkstattbuch listete alle Spezifikationen sehr ordentlich auf. Kinder könnten die Wäsche waschen. Leute, die frustriert waren, dass die Werkstatt die Probleme mit ihren Dieseln nicht lösen konnte, fanden immer den Weg zu mir. Wir schreiben die frühen 80er Jahre.

  8. Tatsächlich haben die XUD-Diesel einen großen Schritt nach vorne in Bezug auf Selbstverbrennung, Laufruhe, breites Leistungsband und meisterhafte Kraftstoffeffizienz gebracht. VW und Co. hinkten noch eine Weile hinterher, bis die Diesel-Direkteinspritzer auftauchten (Vorreiter FIAT). Im leichten Mk1 Golf war diese PS-Zahl mehr als genug und es gab zu dieser Zeit noch viele langsamere Autos zum Verkauf.

  9. 2 Runden Golf genossen. Der erste mit 20.000 km drauf für 12.500 Gulden. Mit 120.000 km noch 10.000 Gulden bei Inzahlungnahme gebracht. Dann ein Paar Passat D und Audi 80 D, alle mit dem gleichen Motor. Schauen Sie mit Freude darauf zurück.

    • Genau, so revolutionär war der Golf D nicht. Die genannten Peugeot 204/304 waren 10 Jahre zuvor da und bis auf ein etwas steifes Getriebe waren die Dinger problemlos. Und in verschiedenen Körperformen erhältlich. Das waren revolutionär!

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