Volvo Amazon… ein starkes Konzept

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Im September 1956 wurde ein Auto geboren, das bis heute als hoch angesehener Klassiker gilt. Der Volvo Amazon – in Schweden amason angerufen – begleitet ab diesem Moment das PV 444 (Catback). Das Design von Jan Wilsgaard kommt gut an und zeichnet sich unter anderem durch schöne Linien, gute Straßenlage, hervorragende Ausstattung und (Vorbereitungen) für passive Sicherheit aus.

Der erste Amazon (in Schweden: Amason) hat die Modellbezeichnung (Karosserievariante) P 1200. Er kommt mit der Stromquelle B16A. Die Ausführung ist Amazon. 1958 weicht der Name dem neuen 121 und dem 122 S. Der interne Modellcode wurde für die gesamte Baureihe geändert auf P 120. Der neue 122 S bekommt den stärkeren B16B-Motor mit zwei SU-Vergasern und 76 PS. Volvo baut unterdessen die Getriebeoptionen stetig aus. 1960 stehen dem potentiellen Käufer ein Vierganggetriebe, ein Dreiganggetriebe und ein Dreiganggetriebe mit Overdrive zur Verfügung. Bei den genannten Varianten sind alle Gänge synchronisiert. Die 'Synchro-Getriebe' sind bekannt als M Getriebe.

Familienerweiterung, Typnamenprobleme und Updates

Es gibt einen Grund dafür, dass der Name Amazon für die meisten Märkte offiziell verschwindet. Volvo muss dem coolen Auto aus rechtlichen Gründen einen anderen Namen geben – außerhalb von Schweden. Der Typname Amazonas scheint von Kreidler aufgenommen worden zu sein. Der Spitzname bleibt Amazon, im Volksmund wird der Volvo übrigens diesen Namen nicht mehr verlieren. In der Zwischenzeit wird der Amazon kosmetisch aktualisiert (anderer Kühlergrill, zweifarbig wird gestrichen) und auf eine Familie erweitert. 1961 stellt Volvo die zweitürige Modellvariante P130 vor, die auch wieder in der Version 121 und 122 S erhältlich ist. 1962 stellten die Schweden den P220 vor, den exquisit designten Combi. Bemerkenswert und zugleich logisch ist, dass der Achsantrieb beim Combi zunächst kürzer ausfällt als bei den Zwei- und Viertürern, und das hat alles mit dem möglichen Ladefaktor zu tun.

Sicherheitsthema und Verbesserungen

In dieser Zeit greift Volvo das Thema Sicherheit auf, um unter anderem die Karosseriestruktur zu stärken, während ab 1959 die Dreipunkt-Sicherheitsgurte bereits zur Serienausstattung gehören. Die Schweden ändern nicht nur im Bereich Sicherheit. Ab 1961 wird eine 12V Installation montiert. Die B18-Motoren ersetzen die kleineren B16-Aggregate. Die Konfiguration des Motors (ein oder zwei Vergaser, hohe oder niedrige Verdichtung) hängt von der Ausstattungsvariante ab. 1963 erweiterte Volvo sein Getriebeprogramm für den Amazonas. Ab diesem Moment ist auch das Automatikgetriebe Borg Warner 35 erhältlich. Im August 1964 ändert Volvo erneut den Kühlergrill der Amazon-Typen. Außerdem verfügen alle Versionen über Scheibenbremsen an den Vorderrädern. Im Gegensatz zu den zwei- und viertürigen Baureihen verfügt der P220 über Servobremsen, und die gesamte „Amazon-Reihe“ nutzt neu entwickelte Möbel samt Ärzten.

Einstiegsmodell und Topmodell

1965 brachte Volvo als Nachfolger des PV 544 (der 1958 den PV 444 Kat ablöste) ein echtes Einstiegsmodell auf Basis der Modellvariante P130 auf den Markt, den zweitürigen Amazon. Der Favorit kommt mit dem B18A-Motor, einem Dreiganggetriebe und einer nüchternen Ausstattung auf den Markt. Am anderen Ende des Spektrums bringt Volvo – ein Jahr später – die bis heute sehr beliebte 123 GT-Version. Er ist nur als Zweitürer (also in der Karosserieform P130) erhältlich. Das Auto kommt mit dem hochverdichtenden B18B-Motor mit 96 DIN PS, dem Vierganggetriebe mit Overdrive, Radialreifen, verchromten Radzierringen, voll verstellbaren Rückenlehnen, zusätzlichen Frontscheinwerfern, Spiegeln an den Kotflügeln, einem speziellen Sportlenkrad, ein Armaturenbrett mit Ablageschale und einem Drehzahlmesser. Der B18B-Motor kommt auch in der 122 S-Version mit der gleichen Leistung. Die Arbeiten am B18D-Motor, der einige Male modifiziert und mit mehr Leistung versehen wurde, sind abgeschlossen.

Weiterentwicklung Auch in den letzten Jahren

Der Volvo Amazon wird ständig aktualisiert. Mit der Einführung der Baureihe 140 im Jahr 1966 beginnt die behutsame Ausmusterung des erfolgreichen Volvo. Das Gitter wird während dieser Zeit erneut angepasst. Die erste Karosserievariante des Amazon – der P120 Viertürer – verschwindet Ende 1966. Trotzdem nimmt Volvo die Zweitürer und den Kombi immer noch sehr ernst. Der Amazon profitiert weiterhin von neuen Sicherheitsfeatures (neues Sicherheitslenkrad und -lenksäule, Servobremsen bei allen Modellen, geänderte Hinterachslagerung). Je nach Ausführung ist der Zweitürer mit dem B20A- oder dem sportlichen B20B-Motor und einer separaten Bremsanlage ausgestattet. Der Combi profitiert auch von der Ankunft des Zweiliter-Motors, wenn auch der B20B-Motor darin nicht verfügbar ist. Die sportlichen Motoren gibt es im 122 S GT. Tatsächlich gelingt ihm die sportlichste und luxuriöseste Variante: der 123 GT. Übrigens hält Volvo für bestimmte Märkte (Deutschland) an der Bezeichnung 123 GT fest.

sehr starkes bild

Die Produktion dieses Volvo-Typs neigt sich jedoch dem Ende zu. 1969 wird das letzte Baujahr des Kombis sein. Und im Juli 1970 bläst der Zweitürer die Kerze aus. Die Versionen 121 und 122 S GT (bzw. 123 GT) sind die letzten Mohikaner. Insgesamt wird der Amazon 667.341 Mal gebaut. Dank kontinuierlicher Weiterentwicklung und einem grundsoliden Fundament gilt es als eines der besten Autos der Geschichte, das einfach ein grundsolides Image hat. Und ein Leben lang Raum für Innovation. Nicht umsonst ist dieser Volvo immer noch ein fester Bestandteil des Verkehrsbildes. Nicht weniger als zehn Prozent der produzierten Amazon-Kopien sind noch auf dem Planeten. Es erzählt. Und gleichzeitig, wenig überraschend, mehr als 50 Jahre nachdem der letzte Amazon vom Band gelaufen ist. Denn dieses Auto ist eines der am besten gebauten Autos der Geschichte. Ohne Zweifel.

IIn AMK 1-2022 lesen Sie den achtseitigen Bericht über den Volvo 122 S von Theo Hoekstra und viele weitere interessante Fakten zu den Amazon-Typen. 

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13 Kommentare

  1. Wunderbares Auto zu fahren. Ich habe 0 davon gehabt. Letzteres hätte ich nie loswerden sollen (getauscht gegen ein Yamaha xs 2 Motorrad). Ein ganz schönes Motorrad, davon höre ich noch nichts, aber ich bereue es trotzdem, dass ich meine rote Amazone losgeworden bin.

  2. Die Nachbarn im Haus meiner Eltern fuhren jahrelang eine 'Amazon'. Farbe: cremeweiß. Grüne Sonnenblende über der Windschutzscheibe und Spiegel an den Kotflügeln. War ein ganz besonderes Auto. Stattlich und schön. Wenn man so etwas fahren konnte, hatte man einen gewissen Status. Es ist jetzt viele Jahre her, aber es hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt, ebenso wie der Klang dieses schönen Volvos. Ein immergrüner. Ich stimme Dick mit dem Dank für die schönen Fotos zu

  3. Ich fahre Amazon seit 1982 und das als tägliches Transportmittel, hatte viele Autos, aber als ich 1982 meinen ersten Amazon kaufte, dachte ich, das ist es.
    Ich bin jetzt beim zweiten.

    Johann Geers

  4. Ich weiß genau was du meinst Willem Overeem, hatte vor fast 40 Jahren einen weißen 123 GT, schönes Auto und für die damalige Zeit recht schnell. (2 SUs schwer anzupassen). Hatte Anfang der 90er auch einen grünen Viertürer, jetzt scheint er mit Flüssiggas zu laufen. Die Zulassung dieses Amazon ist 54-54-DE, würde mich über ein Foto dieses Autos freuen!

  5. Nicht nur der Amazonas, sondern viele Autos aus dieser guten Zeit hatten Charakter und ein eigenes Erscheinungsbild. im dunkeln konnte man die autos an der beleuchtung erkennen. Jetzt müssen Sie stehen, um zu lesen, welche Marke darauf geklebt ist. Technisch vielleicht viel umfangreicher, aber weniger vom eigenen Image.

    • Ich weiß genau was du meinst Willem Overeem, hatte vor fast 40 Jahren einen weißen 123 GT, schönes Auto und für die damalige Zeit recht schnell. (2 SUs schwer anzupassen). Hatte Anfang der 90er auch einen grünen Viertürer, jetzt scheint er mit Flüssiggas zu laufen. Die Zulassung dieses Amazon ist 54-54-DE, würde mich über ein Foto dieses Autos freuen!

  6. Sehr schönes Auto! Hatte 2, als es noch "alte" Autos waren (vor langer Zeit).
    Der letzte war ein schöner roter 122S von 1969.
    Musste ihn noch nie loswerden, aber ja, ich hatte mehr solche Autos, die ich nie hätte loswerden sollen….. (Saab 96 2t, Triumph Spitfire mk III, Toyota Corolla GT, Ford RS2000, Audi S3….)

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  7. Fahre immer noch jeden Tag einen 123 GT. Inzwischen haben wir damit problemlos über 300.000 km mit dem gleichen Block zurückgelegt, selbst bei einem Ausflug in die italienischen Dolomiten dreht er seine Kurbelwelle nicht durch. APK, immer ohne Probleme aus der Tür. Pünktliche Wartung und sparen Sie nicht an Bremsen, Reifen usw. Sehr umweltbewusst, da der Austausch unseres GT in 55 Jahren Geschichte viele Male verschmutzt. 😏

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