Einem unserer Leser fiel auf, dass sein Oldtimer ab einer bestimmten Geschwindigkeit auf ebenen und engen Asphaltflächen seit Wochen ein äußerst nerviges, aber vor allem seltsam dröhnendes Geräusch von sich gab. Er meldete das Problem seinem Reifenlieferanten, der nach der Inspektion der Gummiwaren feststellte, dass die Hinterreifen „gewölbt“ waren.
Neue Reifen wurden montiert und jetzt ist das Geräusch weg. Kürzlich fragte er sich, was genau „Schröpfen“ sei. Ein „gewölbter“ Reifen weist ein anderes Abnutzungsmuster auf und kommt häufig bei Fahrzeugen mit Frontantrieb vor. Der Reifen hat ein Sägezahnprofil, d. h. die Profilblöcke verschleißen diagonal, wodurch ein Höhenunterschied entsteht. Das hört man nicht nur, man spürt es auch. Streichen Sie über das Profil und Sie werden „scharfe“ Kanten in einer Richtung spüren. Die Ursache muss in längerem Fahren mit zu niedrigem Reifendruck, der Abstimmung des Fahrwerks und der genauen Position des Rades zur Fahrbahnoberfläche liegen. Aus Gründen des guten Lenkverhaltens (und damit des Handlings) sind die Hinterräder eines Fahrzeugs mit Frontantrieb leicht nach innen positioniert. Also geh rein. Die Vorderräder bleiben in der Spur, da sie sich unter der Beschleunigungskraft gerade ausrichten. Auch die Marke und der Reifentyp sowie die Fahrbedingungen und die Art des Lenkens und Bremsens haben Einfluss auf das unterschiedliche Verschleißbild. Die Lösung: Alle 10.000 Kilometer die Vorder- und Hinterreifen wechseln und den Druck genau im Auge behalten!