Talbot Sonnenstrahl-Lotus. Ein Wolf im Schafspelz

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Es sind die Farben, die ihm wichtig sind. Plus die dicken Räder. Aber sonst würden Sie denken, dass Sie einem gesichtslosen Mittelklasse-Schrägheck gegenüberstehen. Natürlich schauen wir uns einen Talbot Sunbeam Lotus an.

Es begann mit einer weiteren Krise in der britischen Automobilindustrie

Um 1970 wurde der Name der Rootes Group in Chrysler UK geändert und der Sunbeam 1250 / 1500, der Avenger, eingeführt. Dieses Modell verkaufte sich zunächst nicht schlecht, aber unter anderem wegen Streiks und der Ölkrise von 1973 geriet Chrysler Europe in Schwierigkeiten. In sehr ernsten Schwierigkeiten.

"Tu oder stirb"

Die britischen Fabriken waren der größte Schmerzpunkt und die Drohung, dass sie als erste geschlossen oder verkauft würden, schlug ein wie eine Bombe. Unter der harten Haltung von Chrysler beschloss die britische Regierung, in die Regierung zu investieren, wenn ein neues Sunbeam-Modell veröffentlicht werden sollte. Chrysler UK wurde gerettet und in rasantem Tempo ein neues, kompaktes Fließheck entwickelt. Das Projekt wurde unter dem Codenamen 424 gestartet.

Das gewünschte Konzept, eine Heckklappe mit Frontantrieb, war aufgrund hoher Entwicklungskosten nicht realisierbar. Die Designer wurden angewiesen, nicht nur die Avenger-Technologie einzusetzen, sondern auch so viel Blech wie möglich zu verwenden. Der Boden, die Türen und Teile der Front wurden vom Avenger übernommen, das Heck wurde komplett an eine damals moderne, schlanke Heckklappe angepasst.

Eine Rallyewaffe

Mittlerweile experimentierten die Menschen in Großbritannien bereits mit einer Lotus-Version des Sunbeam-Schrägheck, die vom Competition Center für die Teilnahme am internationalen Rallyesport vorbereitet wurde. Dess O'Dell, Chryslers Wettkampfmanager, hatte jahrelang eine erfolgreiche Rallyewaffe hergestellt. aber das würde nicht funktionieren. Mit der Ankunft des Sunbeam-Heckklappenwagens sah O'Dell, dass seine Erfolgschancen zunahmen und ein neues Group 2-Auto entwickelte.

Basierend auf Avenger-Komponenten

Ein großer Vorteil war der kompakte Korpus, der größtenteils mit dem für O'Dell so bekannten Avenger-Material ausgestattet war. Für die nötigen Muskeln bat er Lotus um die Langhubblöcke der Elites/Eclats und überzeugte den Körper der neuen Horizons, dieses Geschenk anzunehmen. So wurde der Chrysler Sunbeam Lotus entwickelt und das Chrysler-Management überzeugt, eine Kleinserie dieser Lotus-Version zu produzieren, um zunächst in Gruppe 4 und später in Gruppe 2 an internationalen Rallyes teilnehmen zu können. Denn nur so konnte die Marke gerettet werden. Jedoch? Das Ergebnis war ein unerbittlicher Schlag für alle sportlichen Escorts und Chevettes. Und in seinem straßentauglichen Design wurde für die gewöhnlichen Käufer wenig an Zugeständnissen gegenüber den Kampfmaschinen getan.

Schnell und laut

So ein Bulderboxje lief fast 200 km/h und die Insassen würden das auch wissen. Das Motorengeräusch im Innenraum war phänomenal. Und auch die brachiale Art, wie sich die recht kantige Kutsche durch den Wind drängte, war ein Garant für viel Krach. Das Fünfganggetriebe schaltete etwas ungenau, aber das war gewöhnungsbedürftig. Technisch verhielt sich der Talbot Sunbeam Lotus wie ein Go-Kart auf einer Schotterpiste. Glücklicherweise saßen Fahrer und Beifahrer fest in hochlehnigen Schalensitzen. Und dass das vom Avenger abgeleitete Chassis mit all der Lotus-Gewalt eine harte Zeit hatte? Dann hätte er weiter lernen sollen!

Einige Infos
Motor: Vierzylinder-2174-Hubraum, ca. 150 pk @ 5750-U / min, 0-100 in 6,5-Sekunden, Länge 3,8 m, Gewicht 982 kg

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8 Kommentare

  1. Schönes und gar kein schlechtes Auto. War ziemlich modern für die damalige Zeit und diese Lotus-Version war einfach großartig!
    „gesichtslose Mittelklasse-Fließheck“, nun ja, ohne Typenschild sah ein Golf GTI nicht sofort sehr beeindruckend aus. Dieser Lotus war damals nur eine nette Erscheinung, daran war nichts auszusetzen.

  2. Hatte schon mal einen Chrysler Simca Sunbeam 1.6 Ti...Neu gekauft und der kleine Bruder vom Lotus aber genauso schön...ca 100 PS und mit DellOrtos und offenen Luftfiltern...Bauqualität schlecht aber schöner als ein Golf Gti an die Zeit...Glaube es haben leider nur sehr sehr wenige die Zeit überlebt..

    Sonnenstrahl 1.6 TI

  3. Die Kombination aus viel Power in einer albernen Jacke hat meine Sympathie und spricht meine Vorstellung von Ironie an. Potenzial statt Schein. Ein Beispiel wäre eine gerippte Haubenente mit genopptem GS-Block. Usw.

    Ich denke zum Beispiel mit einem Lächeln an einen jungen IT-Typen zurück, der viel Geld in ein undefinierbares amerikanisches Halbkompaktauto steckte, das wenig oder gar keinen Schmuck hatte; selbst die dunkelblaue Lackierung musste ohne Glanz auskommen. Er hat sich viel Mühe gegeben, eine Anhängerkupplung zu finden und zu montieren, für einen bewusst zweckmäßigen Auftritt, aber natürlich immer griffbereit. Und natürlich normale Stahlfelgen. Aber unter der Haube gab es mehr als 400 PS, und mit dem Einbau kürzlich importierter Header hatte der Big-Block gegen 500 Pferde.
    Gelegentlich wurden sie entlassen, wenn die Straßenverhältnisse es zuließen. Und dann hatte er am liebsten einen Porsche-Besitzer als Spielgefährten. Also einen solchen deutschen Tiefflieger auf der linken Spur ‚erwischen‘ und dann nach diversen Lichtsignalen des Hintermanns noch etwas mehr Gas geben und den Porsche in Fahrt nehmen. Bei ca. 180 km/h (unten brachen die Hinterräder aus) wurden die Vergaser ganz geöffnet, um den Porsche oder andere anmaßende Autos zufrieden im Spiegel schrumpfen zu sehen………

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