Tatra T87: eine teure Sache

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Kaufe dort Klassiker

In den ehemaligen Ostblockländern gibt es jetzt, wo es auch Menschen mit Geld gibt, eine besondere Form der Nostalgie: „Die Ostalgie“. Als Mauern und Systeme fielen, wussten unsere tödlichen Feinde nicht, wie schnell sie das kapitalistische System annehmen mussten.

Bedauern kommt danach

Der erste Ansatz war, alles aufzugeben, was uns an die Vergangenheit erinnerte: Jawas, CZs, Ural, Dneprs, Trabants, Ladas, Skodas. Und für Exoten wie einen Zil mit V8 vorne oder einen Tatra mit acht Zylindern im Heck zahlt man den Kilopreis. Inzwischen haben viele Ex-Ostblocker Geld verdient und das Licht erblickt. Sie wollen ihre Sachen jetzt zurück. Und damit kommen wir zu den vielbesungenen Marktkräften. Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Je seltener, desto teurer. Die große Tatra war in ihrer Anfangszeit selten und teuer.

Der Preis plus Bonus

Und bei diesem Exemplar, diesem perfekt restaurierten Exemplar, legt auch unser englisch-tschechischer Freund Jan Kurty, internationaler Automakler, seine Marge nach oben. Die Tatra wurde in AMK nicht verkauft. Jan kauft hier, aber das ist für den Export. Ein Bugatti ist zum Beispiel kürzlich nach Tschechien umgezogen. In dem Land, wo die 350 ccm Jawas einst nur für Honoratioren und für den Export waren, gibt es jetzt echtes Geld.

Outsourcing des Einkaufs: seltsam…

Anscheinend sind die Leute mit echtem Geld so damit beschäftigt, noch mehr Geld zu verdienen, dass sie die Suche nach ihren Träumen einfach auslagern. Als gewöhnlicher Klassikliebhaber kommt mir das so vor, als würde ich jemanden beauftragen, eine Braut zu punkten, die Hochzeit zu arrangieren und sofort die Verantwortung für die Hochzeitsnacht zu übernehmen. Aber als Mensch ist Jan eine liebenswürdige Persönlichkeit. Und er ist auf dem besten Weg, sich seine eigene Tatra zu verdienen.

Tatra war eine Top-Marke

Die tschechische Firma Tatra, einer der ältesten Automobilhersteller Europas, hat eine Geschichte, die bis ins Jahr 1850 zurückreicht und einen Ruf für technische Innovationen hat, nicht zuletzt dank des fruchtbaren Geistes des talentierten österreichischen Ingenieurs Hans Ledwinka.

Der Tatra T87 war eines der fortschrittlichsten Autos seiner Zeit, er hatte eine Einzelradaufhängung, eine sehr aerodynamische Karosserie und Tatras wurden von diesem hinten montierten, luftgekühlten 2545-cm³-SOHC-V8 angetrieben. Damit lief der Tatra 160+ und er war noch recht sparsam.

Der T87 hat eine Art Jekyl- und Hyde-Charakter. Auf der mutigen Seite steht ein für sein Alter bahnbrechendes Auto, das einen großen Einfluss auf das Autodesign und die Aerodynamik haben sollte und dessen gefährliche Seite sich in seinem eigenwilligen Fahrverhalten aufgrund des hinten montierten V8 beim Fahren von unerfahrenen Fahrern ausdrückte. Die Pendelachskonstruktion der Hinterachse war der berühmte Teufel aus der Schublade.

Eine Tatra von einer Tonne oder drei

Zwischen 1936 und 1950 wurden etwa 3000 Tatra T87 hergestellt. Der Auktionspreis eines tollen Exemplars liegt derzeit zwischen 250.000 und 300.000 €. Die Teileknappheit ist für Autos dieser Preisklasse kein Problem. Was nicht da ist, wird einfach gefälscht. Wenn man den „Marktwert“ einer solchen Tatra daran bindet, dass ein sehr geschickter Maschinenschlosser, Mechaniker oder Blechschlosser mit 800 €/Monat vor Ort gut bezahlt wird, bleibt bei den Restaurierungskosten noch etwas Spielraum.

Na ja… Ein früher 911 oder ein Käfer hat auch hinten luftgekühlte Blöcke. Auch ein Chevrolet Corvair. Und das sind auch schöne Klassiker.

Auch möglich: Ein Tatrta-Block in einem Skoda….

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5 Kommentare

  1. Es gibt einen Schwarz-Weiß-Film, ich glaube, einen Werbefilm.
    Schon mal als kleiner Junge gesehen. Damals galt die Tatra immer als etwas Besonderes.
    Kennt jemand den Titel oder wo finde ich den?

  2. die Geheimwaffe der Tschechoslowaken, als die Nazi-Deutschen einst das Gebiet dort in Besitz nahmen……. es gab zu viele Unfälle mit diesem Modell

  3. Mein ehemaliger Englischlehrer hat zwei oder drei, darunter einen T87 und einen Tatra, der in den XNUMXer Jahren dem Landwirtschaftsminister gehörte

  4. Schon mal einen gesehen. War in einem Lagerregal bei einem Autowrack als der besondere Notgroschen. Auch Fragen dazu wurden gerne gestellt. Es war seine Art von Schrein

  5. Prächtig. Ich habe sie als Kind in den 60er Jahren beim Autofahren gesehen und vor etwa 10 Jahren habe ich einen auf einem Parkplatz in Delft gesehen.

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