Trabant 601 von 1978 von Jelle. Ein kleines DDR-Fahrzeug. 

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Dieser bekannte ostdeutsche Zweitakter, der Trabant 601 von Jelle, Baujahr 1978, steht seit 1989 still. (Aber glücklicherweise seit 32 Jahren unter einer warmen Decke.) Was bewegt den Besitzer dazu, dieses niedliche Flitzer nach dem Kauf 1989 einzulagern und nicht als Hobbyauto zu nutzen? Ist es nicht ein begehrtes Sammlerstück geworden? Es kam alles anders. Denn manchmal gibt es Dinge in deinem Leben, die dich komplett beschäftigen, wo der Besitz für Jahre in den Hintergrund tritt. 

Trabant-Enthusiast

Das konnte sich ein Trabant-Enthusiast, der diesen kleinen Teil der DDR besuchte, auch nicht erklären. Aber er hatte das Gefühl, dass andere Enthusiasten auf diese Weise seinen Besitz nicht genießen könnten. Jelle: „Manchmal muss man sich gegen die verständnislose Außenwelt wappnen, bei mir hieß es: anschauen, schätzen und behalten, und das habe ich getan.“ 

Der Wagen der DDR-Leute

Über den Trabant werden immer noch Witze gemacht. Nicht zu Recht, denn das Auto war zuverlässig, die Technik einfach und durch die Duroplast-Karosserie weitgehend rostfrei. (Der Boden ist aus Stahl.) 

Trabant zeugt von Einfallsreichtum, sie könnten alles selbst reparieren. Duroplast ist ein faserverstärktes Kunstharz, das aus Baumwollfasern hergestellt und mit einem Bindemittel unter hohem Druck zu Plattenteilen gepresst wird. In den Niederlanden gibt es immer noch einen aktiven Club für Trabant-Enthusiasten und Fahrer, die sich voll und ganz für den Erhalt des Trabant einsetzen. 

Schau in die Garage

Die wenigen Leute, die Jelle zu seinem Trabant hereinlässt, interessieren sich nicht für Autos, sie mögen ihn und verwechseln ihn manchmal sogar mit dem holländischen DAFje. 

Begeisterung? 

Trotzdem schlägt Jelles Herz begeistert für den Trabant. Jelle: „Ich habe das Auto direkt nach dem Mauerfall aus dem Raum Dresden gekauft. Die DDR-Kreation war eine nette Erscheinung und der Kauf war mit einem kleinen Geldbeutel möglich. Ich kam mit einem Autotransporter in Kontakt, der viele westliche Autos in die DDR brachte und als Rückfracht immer Wartburgs und Trabantjes in die Niederlande brachte. Dieser wunderschöne Trabant wurde behalten, wegen seines guten Zustands, aber auch weil er der erste Besitzer war. Alle Unterlagen waren vollständig, sahen sehr ansprechend aus, sehr voll ausgestattet, neben dem Werkzeug sogar mit einer richtigen Fettpresse, und es schien mir ein brauchbares Hobbyauto zu sein.“ 

Trending

Laut dem Trabant-Enthusiasten ist (auch innerhalb des Clubs) deutlich zu spüren, dass mehr Trabis auf den Straßen unterwegs sind. Es gibt viele, die (noch) kein Nummernschild tragen, aber nach einer Aufarbeitung oder Restaurierung wieder auf die Straße gehen könnten. So wird der Trabant am Leben erhalten. Status kann man nicht selbst vergeben, er muss von anderen kommen. Wir geben Jelle dann diesen Status für seinen schönen und besonderen Trabant.

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9 Kommentare

  1. Die ostdeutsche Automobilgeschichte ist seit jeher anerkannt. Bedenkt man, dass vor der Teilung des Landes die Hauptindustrie im Osten Deutschlands angesiedelt war. Die großen Marken, die wir kennen, wie: DKW Audi, Horch, Wanderer, Benz, BMW und viele andere stammen aus dieser Gegend. Der Sachsenring Trabant ist eine Weiterentwicklung des DKW F8. Dem Trabant gingen der AWZ P70 sowie der AWZ P50 voraus (der P70 war in Skandinavien als Audi P70 bekannt) und wurde ebenfalls im Audi-Werk entwickelt und hergestellt.
    Zu meiner Ehre und Ehre, um es nie zu vergessen, habe ich ein (sehr ausführliches) Buch über die Geschichte des AWZ P70 geschrieben (160 Seiten, mit vielen schönen Fotos). Leider werde ich es nicht veröffentlichen. Aber für eine interessierte Autozeitschrift habe ich evtl. Material zur Verfügung.

  2. Was für eine schöne Geschichte. Mit all diesen "ses years waglys spotted" aus diesem Ostblock ist dies noch wertvoller. Dieser Zweitakt-Enjintjie ist ein Juwel. Ein Bosbouer sagte mir, dass die Zweitakt-Kragsae haltbarer sei als die „einzig moderne“ Enjin.
    Das lässt mich an meinen Simca 1964 von 1000 zurückdenken, bis dieser Kalahari-Sand ihn mit Erfolg hervorbrachte.
    (Hier ist die holländische ge-turbo afrikanische Sprache)

  3. Abe, du hast natürlich recht.
    Der Trabant hat einen 2-Zylinder-Boxermotor.
    Zweitakt, also Schmierung über den Kraftstoff (Mischschmierung).
    Unglaublich zuverlässig, aber blauer Rauch aus dem Auspuff!.

  4. Trabant für den kleinen Geldbeutel? Nicht ganz. Es war sicherlich erschwinglich, wenn Sie die achtjährige Lieferzeit eines neuen Exemplars ordentlich abwarteten. Wer es schneller haben wollte, ging auch, war dann aber auf den Gebrauchtmarkt angewiesen. Allerdings waren die Gebrauchtwagen deutlich teurer als ein Neuwagen. So erzählte es mir einer der älteren Mitarbeiter des Stasi-Museums in Berlin. Er sagte weiter, dass er auch Trabant, aber auch Wolga geerbt habe. Es war also jemand, der eine höhere Position bekleidet hatte. In diesem Museum gab es auch einen Trabant mit einem riesigen Infrarotblitz, der in die rechte Tür eingebaut war. Dieses Infrarot ging direkt durch diese Polyestertür, um verdächtige Personen, die vorbeifuhren, heimlich zu fotografieren, auch im Dunkeln. Außerdem gibt es in Berlin die og Trabbi World. Auch schön zu sehen, dass dort noch Trabbis herumfahren. Der Trabant diente auch als Basis für den MUNGA, der noch nicht allzu lange von der niederländischen Armee eingesetzt wurde.

    • Stimmt nicht ganz, der Munga kam von DKW und hatte den gleichen Dreizylinder-Zweitakter, wir fanden ihn zur Verteidigung in Ordnung, weil er eine Heizung drin hatte und er nicht raus durfte, weil das Teil der Motorkühlung war , es wurde in der NEKAF entfernt, weil man hart werden musste

      Trabant 601 von 1978 von Jelle. Ein kleines DDR-Fahrzeug.

  5. In Belgien, besser in Sint Katelijne Waver und noch genauer in der Leliestraat wohnt ein Besitzer vieler TRABANTs und cooler Geschichten (hat sogar ein Museum)
    Herr OLBRECHTS

  6. So ein schönes Auto. Ich selbst freue mich schon lange darauf, hier bei amklassiek eine Glas Isar 600 zu platzieren, warum? Ich hatte Anfang der 70er Jahre so ein Auto und habe es schließlich verkauft, weil es rostig und schwer an Ersatzteile zu bekommen war. Aber was war das für ein schönes Auto, es hatte einen 600er Boxermotor und ich dachte an ein BMW Motorrad, das auch die Polizei fuhr. Das Schöne war das Einfache, wie die Luftkühlung und die Zündanlage, die bei jeder Umdrehung und somit ohne Krümmer einen Funken an beide Zylinder gab. Ganz einfach und ja ich hoffe eines Tages hier eine nette Geschichte von jemandem lesen zu können der noch so ein Auto besitzt. Vielen Dank im Voraus und ich werde abwarten und sehen 🤷🏾‍♂️🤷🏾‍♂️🤗🤗 George

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