Yamaha YDS3 und das Autolube

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Es ist alles „Wasser unter der Brücke“, aber „früher“ war die Motorradwelt anders. Die Motorräder mussten noch viel lernen und die Leute, die für die Importeure arbeiteten, waren noch nicht sehr standardisiert. Es gab noch viel Raum für Verbesserungen und Charaktere.

Das Autolube-Schmiersystem von Yamaha war eine so große Verbesserung

Indem man das Öl mit dem Benzin separat und sauber dosiert über eine Pumpe mischte, musste man sich nicht mehr „bei ungefähr“ mit Mischschmierung herumschlagen und ein solcher damals leistungsstarker Zweitakter lief zwar geschmiert aber praktisch rauchfrei. Und dass das weltweit gefeierte System seine Probleme hatte? Naja… Das Mischungsverhältnis schwankte zwischen 1 zu 20 bei zügigem Schritttempo bis 1 zu 18 bei Vollgas. Aber das Öl hatte einen Haken. Yamaha hatte daran gedacht, den Ölpumpenantrieb von der Hauptwelle des Getriebes abzuzweigen. Und mit betätigter Kupplung wurde er nicht gefahren. Dann gab es keine Schmierung. Das wäre auch beim Warten an der Ampel kein Problem, wenn die Yamaha-Fahrer nicht die sportliche Angewohnheit hätten, beim Warten mit dem Gas, der Drehzahl zu spielen. Wollte der Yamaha-Pilot dann bei grünem Licht wegsprengen, wollte der Koffer oft jammen.

Sehr aufgeregt

Noch eine Ledersache: Der Yamaha YDS3 wurde mit einem echten Luftfiltergehäuse ausgestattet, um das Ansauggeräusch zu dämpfen. Das war vom Volumen her einfach etwas zu klein, um den YDS im Volltrab mit genügend Luft zu versorgen. Tatsächlich war die YDS3 jedoch ein gewöhnliches Motorrad, das den Yamaha-Serienrennfahrern in Bezug auf Block- und Chassiskonstruktion am nächsten kam. Die Yamaha YDS3 wurde in den USA vorgestellt und kam dann nach Europa. Die Presse war begeistert. Die japanischen 250er liefen damals schon mehr, besser und länger als die britischen 350-cm³-Motoren. Nur die Japaner hatten die Abstimmung von Fahrwerk und Dämpfung noch nicht ganz beherrscht und die Teileversorgung klapperte in den Sechzigern noch etwas, was die Fahrertests im Weekblad Motor immer wieder deutlich machten. Aber hey: Die britischen Bikes, für die Teile erhältlich waren, gingen meist öfter kaputt. Unter dem Strich blieb die nutzbare Fahrzeit also gleich.

Inzwischen hatte Honda mit dem C72 (250 ccm) und dem langweiligen V77 (305 ccm) Erfolg. Auch Yamaha sah dieses Geschäftsmodell. So bekam die Yamaha YDS3 einen fast identischen Zwilling, indem sie den 250-ccm-Block etwas wachsen ließ.

Die meisten frühen japanischen Zweitakter überlebten nicht

Nicht weil sie schlecht waren, sondern meistens, weil sie gnadenlos rausgeschmissen wurden. Das begrenzte den Ersatzmarkt für Teile, um das Zeug für immer am Laufen zu halten. Die sportlichen japanischen Mittelklassewagen hatten ab 1965 so etwas wie „Wegwerfen nach Gebrauch“. Nach einigen Jahren machten Händler dasselbe mit ihren Lagerbeständen und diese Dinge bedeuten, dass die Restaurierung – zum Beispiel – einer Yamaha YDS3 ziemlich schwierig sein kann. Auch Yamaha-Legende Ludi Beumer hat sich viel Mühe gegeben, seine Sammlung in Ordnung zu bringen.

Und er war immer noch der Mann mit den weltweiten Kontakten

Aber ob das ein Grund ist, so einen Fund wie die Yamaha YDS3 auf den Fotos zu hinterlassen? Restaurieren ist eine lästige Pflicht. Aber wenn die Restaurierung erfolgreich ist, haben Sie etwas Einzigartiges.

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6 Kommentare

  1. Schmierung und 2-Takt…. Ganzes Studium. Suzukis Öleinspritzung, Jawas Ölmeister, Honda hatte etwas Ähnliches auf ihren NS/MVXs. Es ist immer etwas: Gas knapp bergab hat auch eines mit Mischschmierung, also Gas rauf! … und immer Finger an der Kupplung. BMW hatte auch Kombizähler, muss nachgemacht worden sein

  2. Diese Kombiuhren sind meiner Meinung nach das Markenzeichen des japanischen Motorrads der 60er Jahre. Und alle gleich schön.
    Doch schon bald wurden die zwei separaten Meter eingeführt, die stiltypisch für die englischen Fahrräder waren, die damals noch in Europa und vor allem in Amerika ein Maßstab waren. Auch nicht hässlich.

      • Ein Stil oder Elemente davon kehren oft zurück, wie bei der Katana 1100 von 1981. Aber auch in ganz anderen Produktlinien, wie der Nikon 35 TI, kommen klassische Details zum Einsatz, die oft das Bild bestimmen. Und dieses anthrazitfarbene Meter gezeigt? Schön durch Einfachheit!

        • Sie Da,
          Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie etwas für japanische Motorräder, aber dieses ist 100% ok
          Da mein Alltagsmotorrad eine 1957er Puch 250 SG ist,
          Bei der gasstellungsabhängigen Öldosierung muss ich etwas schmunzeln.

          Hans (Es lebe der Einzylinder-Zweitakt, am besten mit zwei Kolben).

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