Eine teure Rücklicht – Säule

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Weil ich heute mit einem Bekannten die Klingen tausche, weiß ich, dass Motorräder noch gebaut werden. Sie haben manchmal sechs Zylinder, Scheibenbremsen und Speichenräder, genau wie früher. Manchmal haben sie 200 PS und etwa zwanzig elektronisch gesteuerte Vettern, die Sie sogar mit Vollgas sicher durch die Ardennen oder Alpen rasen lassen können, während Sie hirntot, halb gelähmt oder anderweitig krank sind. Und natürlich hat man auf so einem Fahrrad ein Radar, das sowohl nach vorne als auch nach hinten schaut. Die Elektronik limitiert Leistung und Drehmoment in den ersten zwei, drei Gängen und die Höchstgeschwindigkeit wird sehr geschickt auf 299 km/h gesetzt. Denn 300 km/h sind eindeutig zu gefährlich schnell.

Außerdem sind neue Motorräder teuer. Sehr teuer. Und das nicht nur im Einkauf. Bei Motoplus wurde beispielsweise auf ein Rücklichtglas eines neueren Motorrads geachtet. Es war kaputt und musste ersetzt werden. "Das gekostet?" Das waren 450 €. Plus ein paar Werkstattstunden, um das Zeug zu zerlegen und auszutauschen. Der Importeur hatte den modernen Ansatz, Teile zu verkaufen, aber nicht Teile von Teilen. Das Rücklichtglas umfasste also die ganze Party inklusive LED-Leuchten, Kabel und Stecker.

Und dann sehen Sie in Ihrer eigenen Garage absolut beliebt aus. Es gibt ein brandneues Rücklicht, das auf die Transplantation wartet. Ein solcher BMW R80 G/S Lichtkasten ist baugleich mit dem Rücklicht der Hercules 125 BW. Die Rede ist von Rückleuchte, ULO-248. Gekra Motors befindet sich hier im Dorf. Und da durfte ich so ein Rücklicht für 17,50€ mitnehmen. Gerrit hat auch extra starke Heckrahmen für die G/S-Gssen. Sie gehen nicht kaputt und kosten 249 €. Seine Verbindung zu BMW entstand, als er eine Charge ehemaliger dänischer R65 GSS kaufte. Mit diesen Armeefahrrädern lernten die dänischen Soldaten das Fahren im Gelände. Sie kamen nie über den dritten Gang hinaus.

Zurück in die Neuzeit und ihre Gefahren. Bei einem Track Day hatten zwei Motorradfahrer viel Spaß. Einer fuhr ein sehr supersportliches Ding, und er fuhr es schnell. Mit der vollen Unterstützung von Traktionskontrolle, Steigung-7-Kurven-ABS, seinem Quickshifter und der Anti-Hopping-Kupplung legte er mühelos sehr enge Zeiten hin. Der andere Motorradfahrer tat sich damit sehr schwer. Denn um schnell einen Laverda Lota Dreizylinder herumzukriegen, braucht es den Mut eines Rodeofahrers, handwerkliches Geschick und viel Erfahrung. Die beiden Männer interessierten sich sehr für ihr gemeinsames Spielzeug. Sie kamen auf die schlechte Idee, die Partner zu tauschen. Lange Rede kurzer Sinn: Der GSXRRR- oder Waddannook-Pilot stürzte auf der Laverda ab. Nach ein paar Aufwärmrunden drehte er durch. Und dann ging es schief. Vorprogrammiert von all seinen elektronischen Hilfsmitteln, setzte er seinen ersten Bremspunkt sicherlich viel zu spät….

Glücklicherweise ging alles gut aus, weil die Männer zumindest eine Rundstreckenversicherung abgeschlossen hatten und weil der ehemalige Laverda-Fahrer mehr als wohlwollend war, diese Geschichte so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.

Später schimpfte ein alter Motorradfahrer vor sich hin: „Der hätte lieber extra Fahrstunden genommen, als so ein teures Ding zu kaufen“. Da ist natürlich was dran. Denn bei einer durchschnittlichen Jahreslaufleistung von weniger als 4000 km wächst man nie mit seinem Motorrad zusammen. Und dann wird man tatsächlich abhängig von all dem elektronischen Genie, das heutzutage die Norm ist. Bei aller Kraft, Perfektion und Genialität scheint mir das moderne Motorradfahren ein eher trauriges Phänomen zu sein.

Ein teures Rücklicht
Keine Elektronik. Kein ABS
Ein teures Rücklicht
Bei einem modernen Fahrrad kann ein Rücklicht also um die 600 Euro kosten…

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9 Kommentare

  1. Hallo Dolf, ja Assen selbst kann auch für Überraschungen sorgen. Erinnern Sie sich an einen anderen klassischen TT, bei dem ich einen Matchless G45 fahren durfte. Kurz vor dem Meeuwenmeer (Vollgaskurve) schaltete ich immer wieder herunter, während die Kollegen, die auf dem Ehrengerüst ankamen, einfach darauf schalteten. Oh, ich muss gedacht haben, dass ich auch Erfolg haben sollte. Nach diesem Akt der Hybris brach er trotzdem aus, und ich hätte ihn beinahe verloren. Ich hatte die Maschine ausgeliehen und sie kostete nur 1 Tonne. Mit den krummen Zehen und den Fußstützen dazwischen konnte ich es kaum halten. Das bewies einmal mehr, dass ich kein echter Fahrer war und die Maschine schlecht vorbereitet war. Allerdings hatten wir mit einer Sache Glück. Da war kein teures Rücklicht dran. Grüße von Rene de Ruijter.

  2. Ist nicht böse gemeint, aber die Laverda Jota kommt in dieser Geschichte zu kurz. .Die geposteten Fotos gehören Laverda SF oder SF1. Für die Geschichte ist die berühmte Trommelbremse auf dem geposteten Foto, die mit einer aufsteigenden zweiten Bremsbacke für damalige Verhältnisse hervorragend bremste, aber die neu eingesetzten Scheibenbremsen sofort übertrafen. Der Jota hatte bereits Brembo. Ich vermute, dass der Freund abgebremst hat, denn die Doppelscheibenbremsen (Gusseisen rostet im Regen beim Stehenbleiben) bremsten wie die Besten, da konnten die Japaner nicht mithalten.

    • Da stimme ich Ihnen zu. Und in diesem Abschnitt werden Fotos manchmal eher zur Illustration als zur Dokumentation verwendet. Das liegt nicht an Unwillen oder Unwissenheit, sondern an Zeitmangel.

  3. ' mit Vollgas durch die Ardennen oder Alpen rasen zu können, während man hirntot, halb gelähmt oder anderweitig krank ist '. . Haha speziell!!!! Werde es beobachten 😀

  4. Ai…..du hast einen Nerv getroffen, Dolf.
    Jede Generation von Motorradfahrern hält die nächste für einen schlechten Ersatz, weil ihre neuen Maschinen ihnen als Motorradfahrer weniger abverlangen.
    Die Pioniere müssen über die Kette höhnisch gelacht haben, denn echte Kerle schnallten selbst den Gürtel enger.
    Diese Generation wiederum muss über das Fußschalten gelacht haben, denn echte Motorradfahrer schalten von Hand.
    Und diese Generation lachte wieder über den Elektroknopf, weil ein echter auf sein Fahrrad tritt.
    Und so können wir weitermachen…

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