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Vor einiger Zeit, mitten im Horrorwinter 2023, hatte Theo Terwel ein gemischtes Nest von Motorradfahrern, die sich über den dritten Helmut-Dähne-Nachbau freuten, den Theo in Arbeit hatte. Das erste Exemplar, das Theo für sich gebaut hatte, war fast der Grund für einen neuen deutsch-holländischen Krieg. Herr Dähne war sehr wütend und verdächtigte Theo der schlimmsten Absichten. Nach einem guten und langen Gespräch passierte, was immer passiert: Niemand kann Theo böse bleiben. Weil er gut ist. Und er ist ein ausgezeichneter Handwerker.

Aber alles in allem: Mit einem solchen Vorhaben gerät man für viele BMW-Fahrer in gefährliches Fahrwasser. Denn in dieser erlesenen Gruppe ist etwas nur dann gut, wenn es zu 100 % original ab Werk ist. Naja, das war sowieso nicht die R90S, mit der Helmut Dähne so schnelle Sachen gemacht hat. Mit den gesammelten Motorkilometern und einer Kanne Bier sinnierten wir über die BMW Boxer-Zweiventiler und ihre Originalität. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Vierventil-Boxer nichts für uns sind. Dass der K75 der beste BMW aller Zeiten ist und dass die blau-weiße Marke nicht mehr die Marke für Motorradfahrer von Motorradfahrern ist. Dank der rasenden technischen Fähigkeiten, Manager und Vermarkter. Das ist alte Männersprache. Und wir waren und sind stolz darauf, dass wir jetzt alte Männer sind.

Aber dieser Originalitätsgedanke ist etwas, das lange nach unseren ersten Motorradkilometern geboren wurde. Etwas aus der Zeit, als alte Motorräder zu Klassikern wurden und Biker Geld bekamen, um sich ihre Kindheitsträume zu erfüllen.

Denn Richard war mit seiner BMW R60 einst ganz De Man im Dorf Maarssen. Er war reich verheiratet, betrieb eine Buchhandlung und einen Schreibwarenladen und so hatte er diesen BMW. Die Earles-Vordergabel wurde durch eine Ceriani ersetzt. Tank, Kotflügel und Sitzbank waren British Racing Green Polyester-Kopien des einst berühmten E-Glass und der Boxer wurde durch zwei doppelte Hoske-Dämpfer ausgeatmet, wodurch er von hinten genau wie ein Vierzylinder aussah. Richard war ein freidenkender BMW-Fahrer mit Geld. Er war damals zehn oder fünfzehn Jahre älter als wir. Wir hatten kein Geld, um einen ZGAN-BMW nach unserem Geschmack umzubauen. Das bedeutete aber nicht, dass ein BMW nicht gefahren werden konnte. Denn das war noch ein Statement. Und zu dieser Zeit waren alte Boxer einfach alt und noch nicht sammelbar. Übrigens: Einen sehr gepflegten BMW bekommt man derzeit auch für einen Euro oder 1.500-2.000. Das ist etwa ein 650 ccm Einzylinder. Noch. Wer weiß, was in vierzig Jahren für so etwas verlangt wird und wie originell es sein muss.

Dennoch ist es möglich, einen alten Boxer für überschaubares Geld zu fahren. Genau wie damals, als du zwanzig warst. Genauso alt. Einfach so unvollkommen. Genauso schön... Das ist mehr als wenig, denn Scheunenfunde werden heute oft dem Tageslicht ausgesetzt. Dann sprichst du von der Endlichkeit der Dinge. Und Leute. Weil es Maschinen aus Vermächtnissen sind. Wenn die Erben im Internet geschaut haben, übersetzen sie oft sehr geschickt mit „Patina“ staubig, rostig und angeschlagen. Aber manchmal, wenn es irgendwo aus dem Bekanntenkreis kommt, kann man Glück haben. So fand Ben van Helden – www.bensbikes.nl – sein R69S und der rote R60/5 standen hier an der Ecke. Das Tolle daran ist, dass diese Zweiventiler-Boxershorts von so hoher Qualität waren, dass selbst ein sehr trauriger Kuchen mit nur wenigen Wochenenden Reinigung und einer überschaubaren Investition einfach wieder ordentlich und gut genug werden kann. Und wie schön ist das? Also hegt euren Bekanntenkreis und passt weiter auf euch auf. Denn man muss kein CEO sein, um einen BMW zu fahren.

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5 Kommentare

  1. Oh ja….
    Blauwtje, der von R45N auf R65 mutierte Boxer hat einen bemerkenswert niedrigen Ölverbrauch. Es ist recht sparsam und das Öl bleibt lange klar. Dabei wäre ein unbemerkter Nachschub durch Benzin zu vermuten. Die R1150R, obwohl mit einem viel moderneren Triebwerk, ist merklich öldurstiger, ohne die Strecke mit blauem Rauch zu markieren.

  2. Als ich Blauwtje gekauft habe, hat er seinen Standort ausdrücklich markiert, weil der Kurbelwellendichtring inkontinent war. Nach dem Austausch dieses Rings war seine Unsauberkeit einfach passé. Grübeln darüber, was ein Single-Pitch 650 in 40 Jahren bringen könnte, scheint mir (konfrontiert mit der Umweltwut der Haager Klippe) völlig sinnlos zu werden. Bald dürfen Sie die Kurbelwelle eines Oldtimers nicht mehr selbst drehen wegen CO2, Stickstoff oder einem Benzinpreis, der, falls noch verfügbar, den Goldpreis erreicht oder übersteigt. Wenn der Besitz nicht schon unter Strafrecht fällt..... 🙄

  3. Ölproblem? Hatte noch nie Probleme mit meinen 3 BMW Boxern. Hatte heute eine tolle Fahrt mit dem R44/80, der jetzt 7 Jahre alt ist

  4. Tja BMW was braucht man dazu, hatte ich kurz nachdem ich meine Bonneville eingetauscht hatte.
    Es hat mich wahnsinnig gemacht, jedes Mal nach einer Fahrt den Ölstand zu kontrollieren und das war ich von meiner Bonnie sicher nicht gewohnt, musste nur auf die Straße schauen und dann wusste man es, da war Öl.

    • Jahah, markiere dein Revier 😂🤣
      aber ich genieße immer noch meine K100RT 1986.
      Und Öl oder ähnliches ist zum Glück kein Problem

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