Nachhaltiges Nachdenken über Alt und Neu

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Kürzlich hatte ich einen Geburtstagsdrink bei Cor Tjepkema, den ich dank zweier Reportagen mit seinen Klassikern kennengelernt habe. Mit dabei war auch sein Schwiegersohn Menno, der ebenfalls ein echter Enthusiast war. Autoenthusiasten unter sich, dann wissen Sie es. Bald kamen wir über ältere Autos ins Gespräch. Dieses und andere Autos aus einer immer ferneren Vergangenheit wurden während der lustigen Party in Leeuwarden regelmäßig diskutiert. Über alles, was (fast) Youngtimer und (fast) Klassiker ist.

Das war auch nicht verwunderlich. Menno war mit Cors Tochter in seinem Laguna 2.0 Coupé nach Leeuwarden gekommen. Neben dem ältesten 505 in den Niederlanden und einem DAF 66 Marathon Coupé hat Cor einen Citroën Xantia-Pause. Und ich selbst habe einen V50 2.0 von 2009 und einen Starlet von 1995.

Am Tag vor der Party sprach ich mit einem Garagenbesitzer aus Leeuwarden, einem sehr kundenorientierten Unternehmer, den ich seit Jahren kenne. Wir sprachen über den 2.0 Duratec-Motor, der in meinem Volvo verbaut war. Darüber hat er sich sehr gefreut. Bei den modernen Aggregaten war die Wertschätzung geringer, ebenso wie bei vielen modernen Benzinmotoren. Aus beruflicher Erfahrung konnte er feststellen, dass es unter modernen Turbo-Otto- und -Dieselmotoren viele Sorgenkinder gibt, vor allem solche mit kleinerem Hubraum. Der Inhalt dieses Gesprächs relativierte sich, als ich einen Tag später mit Menno sprach.

Er sagte, sein erstes Auto war ein Renault 5 GTS, ein Supercinq. „Ja, dieser hatte noch den 1.4-C-Motor. Die Karosserie hat er überstanden, denn mit mehr als drei Tonnen auf der Theke war noch genug Leben in der Brauerei. Dieser Motor war stark. Und nicht umsonst verwendet DAF seit Ende der sechziger Jahre die Cléon-Fonte-Motoren für die Vierzylinder-Modelle, genau wie später Volvo.“

Da dachte ich an den 90 PS starken 1.9 TDI Motor, der in meinem damaligen Golf steckte. Und dachte an einen alten Kollegen, der mit einem Bora TDI mit der gleichen Antriebsquelle eine Laufleistung von sechs (!) Tonnen erzielte. Oder der 1.6 16V Ecotec in meinem Astra G Sports Edition II. Nicht umsonst besass ich dieses Auto sieben Jahre lang. Leider war der Astra ein Totalschaden, aber ich schließe nicht aus, dass ich ihn jahrelang behalten hätte, wenn das nicht passiert wäre. Das Auto war großartig. Ich dachte an die Alfa Romeo 147 von Durk, der nach mehr als zwei Tonnen auf dem Tresen immer noch am Leben ist. Und Sie können sich darauf verlassen, dass der 147er von seinem Besitzer auch mal ans Limit geht. Und so kann ich viele Autos nennen, bei denen dem Käufer garantiert wurde, dass er zumindest ein paar Tonnen ohne Probleme mitnehmen kann (natürlich bei regelmäßiger Wartung). Die Motoren überdauerten oft den Rest des Autos, obwohl auch die Karosserien besser wurden und länger hielten. Natürlich war auch in der Vergangenheit nicht jedes Auto technisch einwandfrei. Aber ich bin davon überzeugt, dass Autos aus der zweiten Hälfte der XNUMXer und XNUMXer Jahre im Durchschnitt besser konstruiert sind als viele zeitgenössische Produkte.

Autos wurden und sind technisch immer fortschrittlicher und komplexer. Dazu tragen auch allerlei Emissions- und Verbrauchsnormen bei, die sie einhalten müssen. Zu den Sicherheitsanforderungen. Und links oder rechts: Deshalb musste der Käsehobel die Qualitätsstandards erfüllen, um die Margen zu garantieren. Tatsächlich haben die hohen Anforderungen an die Entwicklung neuer Autos und die Eile bei der Einführung von Elektroautos eine ärgerliche Kehrseite. Und das heißt: Kahlschlag im Pkw-Bereich in den Kompaktklassen. Die kleineren Modelle verschwinden zumindest in Europa zunehmend aus dem Programm. Daran ist nichts mehr zu verdienen, hörst du. Davon bin ich nicht so überzeugt, es ist auch möglich, ein bestehendes Konzept weiterzuentwickeln. Und bildet einen schönen Markenauftritt für einen Hersteller. Wirklich, kleine werden noch gebaut, aber es geht immer mehr in die elektrische Richtung.

Das sind Zeiten von Preispackern wie dem Renault 4, die Citroën 2CV, der Fiat Panda, der VW 1200, der Simca 1000, der Daihatsu Cuore und der Mini 850 werden nicht zurückkehren. Und genau diese Kategorie machte das Autofahren damals für viele Menschen machbar. Ja, es gibt Hersteller, die Retro-Modelle nach historischen Vorbildern herausbringen. Doch die Lust auf Elektro ist groß, und der Fiat 500 und die aktuellen Minis zeigen, dass Retro-Autos zum Lifestyle-Objekt geworden sind. Mit beiliegendem Preisschild. Vor allem, wenn der Antriebsstrang (teil-)elektrisch ist.

BOVAG-Vorsitzender Han ten Broeke wird mit diesen elektrischen Entwicklungen nicht unzufrieden sein. Er war vor einiger Zeit über eine andere Entwicklung innerhalb der nationalen Flotte. Er fand es schade, dass die Niederlande sicher nicht die jüngste Flotte in Europa hätten. Aber wie nachhaltig wollen Sie es? Denn bei sachgemäßer Wartung und normaler Nutzung können viele Autos aus vergangenen Tagen noch im Alltag genutzt werden. Je älter sie werden, desto sichtbarer wird der historisch übliche Qualitätsstandard. Und werfen damit ein ganz anderes Licht auf den Nachhaltigkeitsgedanken, der auch in finanziell angeschlagenen Zeiten für viele Haushalte eine Lösung bietet. Und nicht nur das: Neuwagen werden immer teurer. Und auch junge Anlässe sind kaum bezahlbar. Manchmal zahlt man für einen jungen Gebrauchten einfach den Neupreis. Auch deshalb ist die Weiterfahrt mit einem älteren Auto in mehrfacher Hinsicht eine hervorragende Alternative. Cor, Menno und ich machen das sowieso für den täglichen Gebrauch. Mit viel, viel Vergnügen.

Fröhliche Weihnachten!

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13 Kommentare

  1. Da ein aktuelles Auto (Benziner oder EV) genauso viel Emotion hat wie ein Staubsauger (meiner anzuschauen kann hart sein und hässlich aussehen), entwickeln Hersteller Modelle, die automobile Emotionen wecken sollten.
    Durch all die Designanforderungen und den Aufbruch von Designern, Technikern und Visionären in andere Branchen werden sie zu traurigen Imitaten der Produkte vergangener Zeiten. Die Renaultjes 5 ähneln sich auf keinen Feldern und Straßen.

    Geben Sie zu, dass Automobile und Artistik schon lange nicht mehr zusammengehören. Fallen Sie nicht auf die billigen Marketingtricks herein. Hast du selbst einen alten? Seien Sie sehr vorsichtig damit und schätzen Sie es als Kunstwerk.

  2. Wenn auch die neue R5 zum Klassiker wird und anfängt, Elektrokuren zu zeigen, kann ich mir vorstellen, dass man für einen Laien mit etwas Ausdauer eine R5 1400 reinstecken kann…
    Nach 25 Jahren werden alle Elektroautos verschwinden, weil es für den Laien zu kompliziert ist und die Unterstützung durch den Hersteller endet (wenn das nicht früher passiert, weil sie nicht daran verdienen)

  3. Nun, was ist grün? Wer der Erde keinen Schaden zufügen will, muss einfach gar nichts tun. Nichts von der Erde nehmen und nichts emittieren. Also eine Utopie. Ich persönlich mag alte Fahrzeuge. Von Motorrädern bis hin zu alten Lastwagen und allem dazwischen. Die Regierung hat entschieden, dass nur Strom grün ist. „Sonnenbäder“ und Fleischwölfe auf See, mit Stangen, die mit großer roher Gewalt in den Meeresboden gerammt werden, was das Meeresleben und die Kommunikation der Wale stört und für die die enorme Menge an Stahl aus dem Staat China kommtalfaBricage ist nach holländischen Standards pechschwarz. Greening ist eine willkürliche Angelegenheit, aber vor allem ein tolles Geschäft geworden! Ein älteres Auto wirtschaftlich zu fahren, scheint eine ziemlich umweltfreundliche Option zu sein, verglichen mit einer seltsamen Politik! 500.000 km auf der Uhr? Fahren Sie einfach weiter!

  4. Eigentlich hätte es noch Jahre so weitergehen können, ABER die Autoindustrie hat es verdient
    nichts dagegen, was sie jetzt gemacht haben, ist die Qualität zu reduzieren, keine fünf Zylinder oder nur drei Zylinder mit 150 PS
    die nach zehn Jahren von Katzen erschöpft sind, von ihrer Seite her verständlich, richtig 🤗

  5. Sehr korrekte Reaktionen, die Sie während des Neujahrsgetränks in Leeuwarden niedergelegt haben. Insbesondere das Fahren mit gepflegten Autos ist nachhaltiger als jedes Elektroauto.
    Frohe Feiertage und ein Benzin/Diesel/Frohes 2023.
    John Pronker.

  6. Auf dem Brüsseler Autosalon 1972 wurden viele Aufkleber mit dem Titel „Besser leben mit dem Auto“ verteilt.
    2023 heißt es „Besser leben mit einem Fatbike“

  7. Autos aus den späten 80er Jahren sind in der Tat mechanisch am besten. Ab den 90er Jahren wurde zu viel Elektronik eingeführt.
    Ich fahre den gleichen Saab aus den 34er Jahren ohne Probleme seit 508.000 Jahren und 80 km ohne eine einzige Panne, ohne allzu großen Aufwand. Ich spare nicht an regelmäßiger oder vorbeugender Wartung und das Auto ist immer noch in einem großartigen Zustand.
    Glaubt man den Medien, halten Elektroautos locker 1 Mio. km ohne Kosten und Benzinautos hingegen würden schnell verschleißen und kaum 200.000 km erreichen.

  8. Ich fahre Volvo Amazone sprich Autos seit 1982 und das für den täglichen Gebrauch.
    Irv Gorgon ist mit einem P5 1800 Millionen KM gefahren.

  9. Fords Duratec-Motor. Auch bei Mazda zu finden, weil Ford Mazda-Aktien besaß. Und so einige Volvos. Ford hat diesen Motor 2008 gestoppt, aber Mazda musste damit bis 2015 weitermachen. Ich habe mehr als 100 überholt. Trotzdem kein schlechter Motor. Aber empfindlich auf frisches (und richtiges) Öl auf Zeit. Sonst bleiben die filigranen Ölabstreifringe garantiert hängen. Und der Ölverbrauch ist die Folge. "Öl tanken und Benzin tanken". Vermutlich auf Druck der Leasinggesellschaften wurde das Refresh-Intervall einfach zu lang gewählt.

    • Danke für die Antwort. Ja, verlängerte Intervalle unter dem Deckmantel: Es ist möglich. Ich glaube auch nicht daran. Ich fahre oft längere Strecken, aber der Volvo bekommt vor dem entsprechenden Intervall neues, korrektes Öl und andere Flüssigkeiten. Gilt auch für die Filter. Der Verbrauch ist wirklich minimal und das Öl war beim letzten Wechsel ziemlich sauber. Schöner Block auch, der 2.0.

  10. Und mein 1300er Toyota Starlet 1990 XLi läuft immer noch großartig. Was den Wert betrifft, ist es immer noch so viel wert wie vor 20 Jahren. Ich habe manchmal daran gedacht, den Text auf die Rückseite meines Sternchens zu schreiben: Ja, lach, dieses Auto ist bezahlt.

    • Was ältere Autos betrifft, weiß ich, was ich über Erik sagen soll. Für den Hobbyeinsatz im Sommer habe ich einen 86er BMW 535i dessen Zähler jetzt bei 309xxx km steht. Mein Jüngster (seit 3 ​​Monaten im Winter) ein 2er Renault Laguna ph2002 mit 215xxx km auf der Digitalanzeige. Trotz des fragwürdigen Rufs dieses Autos kann ich es zu einem sehr akzeptablen Preis am Laufen halten. Es macht schon einen Unterschied, dass ich die technischen Schlüsselarbeiten selbst und bei meinem Arbeitgeber in der Werkstatt erledigen kann.
      Die täglichen Kilometer, wenn es keine Sole gibt, fahre ich mit dem Motor.

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