Eine Art Inzest: Moto Guzzi 400 GTS

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Italiener ... Darüber wurde viel gesagt und geschrieben. Nach meiner eigenen Beobachtung bestehen sie hauptsächlich aus Emotionen. Die Liste fantastischer italienischer Motorradbauer, die bankrott gingen, weil sie 1.000 von 2.000 verdienten Lira in Rennpläne, Träume und Konstruktionen investierten, ist schier endlos. Sie sind unpraktische Träumer, Design-Ingenieurgenies.

Alejandro de Tomaso: ein argentinisch-italienischer Unternehmer

Aber dann haben wir noch den Argentinier Alejandro de Tomaso, den Sohn eines italienischen Politikers und eines spanischen Großgrundbesitzers. 1952 musste er Argentinien aus politischen Gründen verlassen. Er heiratete die Enkelin des Gründers von General Motors, konnte dank seines eigenen Reichtums aber auch eine eigene Automarke gründen. Er kaufte auch eine Reihe italienischer Unternehmen.

De Tomasos Übernahme von Benelli und Moto Guzzi

1971 übernahm De Tomaso die italienische Motorradmarke Benelli und 1973 Moto Guzzi. Er begann sofort mit der Arbeit an neuen Designs für diese Marken. Denn mit der typisch italienischen Vorgehensweise wollte er die weltweite Invasion japanischer Motorräder stoppen. Was?! Er wollte die Japaner von der Landkarte tilgen. Er tat dies mit fast 1:1-Nachbildungen der Honda CB500 und nur 1,5 mit den legendären Benelli Sei-Sechszylindern. Er stahl Hondas gnadenlos unter dem Schlachtruf: „Diebe kann man bestehlen!“

Einflussreiche Designer und die Entwicklung von Benelli und Moto Guzzi

Vor diesem Hintergrund engagierte er Paolo Martin und Pierangelo Andreani. Martin kam von Ghia, hatte aber auch für Bertone und Pininfarina gearbeitet. Er entwarf Vierzylinder mit 250, 350, 400 und 500 cm³ sowie die Benelli Sei-Modelle mit 750 und 900 cm³. Was Benelli-Motoren angeht, hat De Tomaso einfach Kopien von Honda-Motoren übernommen. Die Längs-V-Twin-Motoren von Moto Guzzi wurden modernisiert, aber die leichteren Modelle ähnelten aufgrund der großzügig eingesetzten Badge-Technik stark den Benellis. Allerdings war Moto Guzzi dank seiner bewährten Motoren eine viel stärkere Marke und Benelli belegte bald den zweiten Platz. Als Paolo Martin sein eigenes Designstudio gründete, wurde sein Job von Pierangelo Andreani übernommen, der auch für Ghia gearbeitet hatte.

Die unterschiedliche Beliebtheit der Modelle Benelli und Moto Guzzi

Die 500-cm³-Benellis sind nicht sehr gefragt. Viele der Moto Guzzis aus der De Tomaso-Ära sind es, obwohl viele inzwischen zu Café Racern, LeMans-Klonen und dergleichen umgebaut wurden. Das scharfe Design, das für ihre Zeit so charakteristisch war, wurde und wird von vielen Guzzi-Enthusiasten weniger geschätzt als die Guzzis mit einem klassischeren Guzzi-Erscheinungsbild. Über Geschmack lässt sich nicht streiten.

Die Praxis der Abzeichentechnik und Familienfehden

Dieses Badge-Engineering-Zeug innerhalb der Markengruppe ist natürlich nichts Neues. Es gab auch Benellis mit Motobi-Emblemen. Aber das war eher das Ergebnis einer Familienfehde als eines Masterplans.

Die Moto Guzzi 400 GTS: eine kurze Geschichte

Auf den Fotos haben wir die zum Verkauf stehende Moto Guzzi 400 GTS gesehen und sie ist die logische Fortsetzung der 350 GTS. Und er hätte genauso gut Benelli heißen können. Der Motor der Moto Guzzi 350 GTS war wiederum stark an Honda angelehnt und Bohrung und Hub betrugen 50 x 44 mm. Das Design war völlig neu und es gab kein einziges Element, das uns an die älteren Moto Guzzi-Modelle erinnerte. 1974 verfügte die Maschine noch über eine altmodische Trommelbremse im Vorderrad, 1974 wurde diese jedoch durch eine Scheibenbremse ersetzt. Der 350 GTS wurde 1974 und 1975 produziert und vom 400 GTS abgelöst.

Die Seltenheit und der Sammelwert von „Fehlschlägen“

Wie bei allen Fehlschüssen wurden nicht sehr viele verkauft. Die besten Erfolgsaussichten haben Sie über subito.it. Und vielleicht denken Sie über den Kauf nach, denn viele „Fehlschläge aus der Vergangenheit“ erfreuen sich gerade wegen ihrer Seltenheit immer größerer Beliebtheit. Aber ob man einen Klassiker als Risikoinvestition oder einfach nur zum Spaß kauft? Das muss man natürlich selbst wissen. Aber was das Kaufverhalten angeht, ist diese Motorenreihe immer noch sehr freundlich.

Die Moto Guzzi 400 GTS: ein erschwinglicher Klassiker

Die Fotos haben wir über ein Lesegerät erhalten, die Guzzi steht bzw. stand bei Motorhandel Jeroen Mensen und der Angebotspreis lag bei knapp 1.500 Euro.

Eine Art Inzest: Moto Guzzi 400 GTS
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2 Kommentare

  1. Genauso traurig wie der aufgemotzte Matchless G80 mit Rotax-Motor. Aber viel besser als ein solcher Universal-Italian-Motorrad-Versuch.

    • Zustimmen. Früher gab es bei Roadrunner in Velp ein Neo-Matchless. Aber es strahlte dennoch eine gewisse Qualität aus. Dieser Ansatz war als Notlösung ein Schwachpunkt. Zumindest bei Motobi/Benelli hing mit der Geschichte immer noch eine hitzige Familienfehde.

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