Glas 1300 GT. Ein wunderschöner Sportwagen begleitet uns seit sechzig Jahren

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Auf der IAA 1963 in Frankfurt feierte eines der schönsten Coupés sein Debüt. Aufgrund der Jubiläumsgewalt insbesondere von Porsche (75. Jubiläum und sechzig Jahre 911) und doch auch von Mercedes-Benz (Pagode) würde man fast vergessen, dass ein anderer deutscher Hersteller ein wunderschönes Coupé und ebenso ein Cabrio auf den Markt gebracht hat. Dabei handelt es sich um das Auto, das wir zuvor beschrieben haben. Aber wir möchten uns einen Moment Zeit nehmen, um über das besondere Jubiläum nachzudenken. Was meinen wir? Der Glas 1300 GT mit der von Pietro Frua entworfenen Karosserie, die unter anderem über besondere Technik unter der Haube wacht. Zumindest für dann. Bis heute hat das seltene Glas nichts von seiner Brillanz eingebüßt.

Die damaligen Besucher wussten nicht, was sie sahen, und die Presse wusste es auch nicht. Der Hans Glas GmbH ist die Präsentation – oder besser gesagt: die Ankunft – der veredelten Glas 1300 GT gut gelungen. Es wurde als zweitüriges Coupé mit sanft abfallendem Heck, tiefem Schnitt und wirklich hervorragenden Proportionen präsentiert. Und nicht allein. Denn der Begleiter des Coupés (2+2) war eine ebenso schöne Cabrio-Version. Sehen Sie hier die nächsten Chargen des Stammes des italienischen Designhauses, der in den Sechzigern ebenfalls so schön wuchs und für florale Pracht im Automobil sorgte. Mit anderen Worten: Die italienischen Designhäuser befanden sich vielleicht auf dem Höhepunkt ihres Ruhms und Könnens.

Karosserie im Piemont gebaut, Auto in Dingolfing montiert

Pietro Frua war für das Design der Karosserie des Autos verantwortlich. Darüber hinaus baute Fruas Karosseriebauer Maggiora in der Nähe von Turin die selbsttragende Karosserie des Glas 1300 GT. Nach Fertigstellung der Karosserie erfolgte der Transport nach Dingolfing. Und dort vereinten die Glas-Mitarbeiter die schöne Karosserie mit der Technik.

Moderne und leistungsstarke Energiequelle

Der Glas 1300 GT verfügte über einen modernen und leistungsstarken Motor. Das heißt: ein Vierzylinder-1290-cm³-Motor mit zwei Solex-Fallstromvergasern, einer obenliegenden Nockenwelle und einem damals noch keineswegs üblichen Zahnriemen. Im 1300 GT leistete der Motor 85 DIN-PS. Außerdem war die Glas 1300 GT für eine Höchstgeschwindigkeit von 170 Kilometern pro Stunde gut, und das war damals wirklich ein ordentlicher Wert.

Auch herkömmliche technische Anwendungen.

In Dingolfing erhielt die selbsttragende Karosserie zusätzlich ein Fahrwerk mit einzeln aufgehängten Rädern, vorne mit Schraubenfedern und Gummi-Zusatzfedern. Das hintere Chassis war ziemlich konventionell: eine Starrachse mit längs angeordneten Blattfedern und Luft-/Gummifedern. De Glas bekam kein 12-Volt-, sondern ein 6-Volt-Bordnetz. Der Glas 1300 GT hatte Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten. Glas baute ein Getriebe mit vier vollsynchronisierten Gängen ein. Die Antriebskräfte wurden über die Kardanwelle auf die Hinterräder übertragen. Optional bot Glas übrigens auch ein Fünfganggetriebe an. Darüber hinaus stand für die Cabriolet-Version ein Hardtop auf der Optionsliste.

1700 GT und stärker 1300 GT.

Hinreißend schön, das war sowohl die Cabrio- als auch die Coupé-Version des 1300 GT. Ihr Marktdebüt gab es 1964; Ein Jahr später folgten die 100 PS starken 1700 GT-Versionen des Coupés und Cabriolets. Dieser Newcomer erhielt unter anderem den Motor der 1700 TS Limousine und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 182 Stundenkilometern. Damals – 1965 – wurden auch die 1300er-Versionen pikanter. Die Leistung wurde von 75 DIN-PS auf 85 DIN-PS erhöht. Sie blieben wie die 1300 GT-Versionen bis Mitte 1967 unter dem Namen Glas erhältlich. Ab 1700 waren sowohl der 1300 GT als auch der 1965 GT an der Motorhaube zu erkennen, die nicht mehr glatt war, sondern eine kleine Struktur mit Luftgitter erhielt. Übrigens stellte Frua 1965 auch ein Berlinetta-Studienmodell vor, doch dieses wunderbare Konzept auf Basis der GT-Serie von Glas erreichte nicht die Serienreife.

BMW 1600 GT

Ab Mitte 1967 löste der BMW 1600 GT durch die Übernahme von Glas durch BMW die Glas GT-Versionen ab. In vielerlei Hinsicht könnte der 1600 GT als modifizierter 1300 GT/1700 GT angesehen werden; subkutan nutzte der BMW den 1600 TI-Motor, der BMW 1600 GT übernahm auch dessen Hinterachse. Der 1600 GT – mit kleinen BMW-Nieren an der Front – wurde noch ein weiteres Jahr gebaut. Im Sommer 1968 wurde der Schlussstrich für das GT-Modell gezogen und damit das Schicksal eines beeindruckenden Frua-Modells besiegelt.

Zum Schluss: die Produktionszahlen
Insgesamt lief der Glas 1300 GT 3.526 Mal als Coupé und 242 Mal als Cabrio vom Band. Als Coupé fand der 1700 GT 1.680 Käufer. Der Auftrag für das Cabriolet wurde 122 Mal unterzeichnet. Immerhin gelang es dem BMW 1600 GT 1.257 Mal, einen Käufer zu verführen, wobei sich die offene Version zweimal (!) entschied.


Glas 1300 GT. Ein wunderschöner Sportwagen begleitet uns seit sechzig Jahren
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5 Kommentare

  1. Schöne Autos.
    Letztes Wochenende war ich auf einer Tour mit dem Moped, da bin ich auf ein paar auf einmal gestoßen,
    Denken Sie an 6 oder so
    Ich vermute einen Vereinsausflug eines Glass-Clubs oder so.
    War am Drecht in Bilderdam.
    Lustige, sportliche Autos zu sehen.

  2. Meine jetzige Frau arbeitete 1963 für den Notar vdHeyden in Mijdrecht und wurde eines Tages angewiesen, Bargeld (Hfl. 35.000,=) zur Bank (Nederlandse Handels Mij.) in Mijdrecht zu bringen, um beim örtlichen Autohändler ein Glas Coupé zu kaufen Gerardus Bouman!
    PS. Was für ein Vertrauen in den jüngsten Mitarbeiter mit gerade erworbenem Bürodiplom, weiter
    Ist sie auch immer noch davon beeindruckt, dass der betreffende Notar während der Besetzung von NL in seinem Keller versteckte jüdische Menschen beherbergte?

  3. Schöne Nachricht von Erik van Putten zum Glas GT. Mein Vater war Mitte der sechziger Jahre Glashändler für „Vader's Auto's“ in der Gegend von Drechtsteden um Dordrecht-Zwijndrecht. Er fuhr sogar einen Glas auf der Rennstrecke von Zandvoort während der „Freifahrttage“, als seine alte Bekannte aus Haarlem – Ina van Kooten – in der niederländischen Tourenwagen-Meisterschaft für Aufsehen sorgte. Aber der Reaktion von Bastiaan van der Hoek nach zu urteilen, wäre es für ihn besser gewesen, seine Autofirma in 't Gooi zu betreiben, wo sie mit voller Kraft herumfuhren. Glas wurde von den Gremi aus Groningen in die Niederlande importiert. Ich zitiere: „Erst nach mehr als einem halben Jahrhundert Existenz kam die Firma Gremi über die Rollerwelt mit Hans Glas in Kontakt, der die Zwergautos der Marke Gogomobiel in Deutschland vermarktete.“ Gremi erwarb die Importeure für die gesamten Niederlande und „De Gremi“ entwickelte sich automatisch zu einem vollwertigen Autoimporteur. „ Gremi war auch Importeur von Trabant und Wartburg und später Lada. Die Automarke Glas war ihrer Zeit weit voraus, schaffte es aber leider nicht, die schönen Modelle, die technisch einwandfreien und innovativen Autos und ihre für die damalige Zeit moderne Sozialpolitik in Renditen umzusetzen. Daher die Übernahme durch BMW im Jahr 1966. In seiner Blütezeit waren im Glaswerk in Dingolfing 4.000 Mitarbeiter beschäftigt und erwirtschaftete im Jahr 1965 einen Umsatz von 193 Millionen Mark! Der Rest ist Geschichte, tauchen Sie ein in die Geschichte der Marke Glas. Eine fesselnde Geschichte mit einem unverdienten Ende. Hans Glas war zwar ein Visionär, wurde aber von den „harten Zahlen“ geschlagen. Aber ja, das ist in der Automobilwelt bis heute üblich.

  4. Zu sagen, dass Hilversum von solchen Autos wimmelte, ist übertrieben, aber in Het Gooi fuhren einige herum. Garage Giesbrecht's war ein großer Händler in Hilversum, und ich habe ihn kennengelernt
    Jaap saß im Unterricht an der IVA. Japie hatte einen Goggo und ich hatte eine Zeit lang einen Wartburg.
    Außerdem hatte ein glücklicher Bekannter von mir in Baarn zwei. Ich bin damit ziemlich oft gefahren
    Es gefiel ihm, aber er war so an einen DS gewöhnt, dass er über den Soestdijkse Straatweg hüpfte
    war nie etwas, worauf man sich freuen konnte. Das war in den frühen 70ern und nach der IVA ging ich dorthin
    Kanada ist gegangen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber die Herstellung war sehr teuer, und
    Mir wurde gesagt, dass BMW ihnen deshalb den Hals verdreht hat.

    • Stef Hartogs, wir waren von Anfang der sechziger Jahre bis zum Ende des Glas-Automobilgeschäfts Händler der Modelle Glas Goggo Isar 1000, 1200, 1300 und 1700, bis BMW Alimpo die Marke übernahm. Wir waren eine Zeit lang Händler und wurden dann an den BMW-Händler in Nimwegen übertragen. Schöne Autos, netter Kundenstamm, sie waren nicht billig, konnten sie aber regelmäßig verkaufen. Hatte viel Spaß mit den Autos und Kunden. Hatte lange Zeit einen 1300 CL, aber meine Frau fuhr ihn bis zum Ende der Übung komplett. Gr. Stef Hartogs.

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