Land Rover Discovery II Td5 (2001). Imposantes und mächtiges Chamäleon

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Heute ist der Land Rover Discovery ein Geländewagen, bei dem der schicke Charakter überwiegt. Aber es gab auch eine Zeit, in der Land Rover den Discovery so konstruierte, dass ihm keine Umgebung fremd war. Dann sprechen Sie über die Zeit um die Jahrtausendwende und davor. Wir sind bei der ersten Over de Heg Tour mit einem Discovery II Td5 SLS in Firmenversion gefahren. Das Auto gehört Gerard Kramer und hat fast fünf Tonnen auf dem Tacho. Er beeindruckte.

Dieser Discovery II vor dem Facelifting ist so ein Youngtimer, der in die Kategorie „Boss über Boss“ fällt, zusammen mit der Mercedes-Benz G-Klasse und jedem Toyota Landcruiser. Diese Kategorie von Autos hat eine Konstante gemeinsam. Die 4 x 4-Konzepte legten zunehmend ihre Funktionsjacke ab und bewegten sich allmählich (teilweise) in Richtung Luxus. Und das alles, ohne ihre unverfälschte Arbeitsmoral zu verlieren. Der Land Rover Discovery II, den wir während der Tour als Fotofahrzeug nutzen, ist fast die ideale Kombination. Mit dieser zweiten Generation ist es den britischen Machern durchaus gelungen, Höflichkeit mit einem unverfälscht kraftvollen Auftritt zu verbinden, ohne aufblitzen zu wollen. Natürliche Führung. So ähnlich.

Der Land Rover hat alles an Bord, um die Insassen glücklich zu machen, gleichzeitig wurde der Schnickschnack und das Premium-Erlebnis neutralisiert. Man sieht, dass die Macher sicher nicht an der Ausstattung gespart haben, aber alles relativ bescheiden präsentiert wird. Es passt irgendwie alles zu diesem Land Rover, der auch äußerlich zeigt, dass der Käsehobel nirgendwo zum Einsatz kam und der Käufer wirklich ein gepflegtes Auto abgeben wollte. So konstruierten sie ein Auto, das sowohl im Hornbach-Outfit als auch im gepflegten Anzug zu überzeugen vermag. Juhu, Juhu, Juhu.

Eindruck, das macht diese Disco auch unterwegs. Wenn Sie so hoch über dem Boden sind, fühlen Sie sich einfach wie der König auf dem Thron. Dieses Auto überträgt dieses Gefühl automatisch auf dich, und das ist ziemlich schön. Der Thron bietet dank seiner Luftfederung ein hervorragendes Handling. Du fühlst dich unantastbar, der Land Rover gibt dir das Gefühl, jedem natürlichen Widerstand standhalten zu können und ihn in zwei Teile zu spalten. Sie sind mit einem sehr soliden, schweren und stark gebauten Auto unterwegs. Das ist keine Überraschung, aber Sie sind sich dessen ständig bewusst.

Der Dieselmotor ist derweil von tadelloser Sorte, die auch für das ewige Leben gebaut zu sein scheint. Nach fünf Tonnen auf dem Tresen leistet der 2.5 Td5 Selbstzünder (ein modifiziertes Rover-Produkt, 315 Nm Drehmoment, 136 DIN-PS)) immer noch gute Dienste, man merkt nicht, dass der Verschleiß vorbei ist. Und das in dem Wissen, dass er nie geschont wurde, denn er lockte mit einem schönen Klassiker darauf viele Anhänger in die Heimatbasis nach Wolvega. Auffällig ist auch, dass das Gaspedal einen langen Hub hat. Wenn Sie auf halbem Weg sind, werden Sie eine Leistungssteigerung von der Stromquelle bemerken, für die der Discovery Td5 sehr leise plätschert.

Man kann den 22-jährigen Disco aber auch in akzeptablem Tempo beschleunigen lassen, wobei man natürlich merkt, dass der Turbodiesel vorne ein paar Extraschritte machen muss. Aber der schön laufende Fünfer (das bleibt ein wunderbarer Klang) tut das zivilisiert, fast kultiviert. Der feine Sound dringt in akzeptabler Weise in den gut gedämmten Innenraum. Der Motor ist nicht sparsam. Der Verbrauch liegt bei etwa 1 am 10. Für diejenigen, die sich Sorgen um die Emissionen machen: Es gibt mittlerweile sehr schöne und saubere Diesel-Alternativen, auch auf synthetischer Basis. Dieser Einwand – sofern überhaupt vorhanden – kann daher über Bord geworfen werden. Noch beunruhigender ist, dass man die Stadt wegen der Euro-11-Norm meiden muss. Wer auf dem Markt für diese Konfiguration ist, sollte dies ernsthaft in Betracht ziehen. Andererseits war es nie die Absicht von Land Rover, dieses Auto in einen City-Hopper zu verwandeln.

Auffallend ist, wie kindlich einfach dieses Mastodon in seiner Steuerung und weiteren Bedienung ist. Die eckige Bauweise eignet sich für zahlreiche Markierungspunkte, Sie können aus allen Winkeln problemlos jede Entfernung abschätzen. Ein Ausweichmanöver auf schmalem Weg wird zum Kinderspiel, ebenso ein Einparkmanöver. In dieser Entdeckung erhalten Sie einen hervorragenden Überblick. Besonders attraktiv ist auch die einfache Bedienung verschiedener Knöpfe und Hebel. Man kann praktisch alles durch Berühren finden, und das ist wirklich ein Pluspunkt bei diesem Auto, das natürlich auch diesen einwandfrei funktionierenden 4 x 4 an Bord hat.

Den historischen Ruf bekommen wir während der Tour nicht wirklich zu würdigen, obwohl man einen sehr ausgewogenen Grip erlebt. Außerdem müssen wir den Asphalt einige Male verlassen, hinein in den sumpfigen Seitenstreifen. Man merkt sofort, dass die Kräfte sauber verteilt sind. Ein Kinderspiel natürlich für die Disco, die auch für raue Oberflächen gemacht ist.

Die Entdeckung, Serie II. Sie bekommen, was Sie sehen, und Sie sehen, was Sie bekommen. Auf dieses Auto können Sie sich unter allen Bedingungen verlassen. Ein Auto auch, mit dem man bei jeder Gelegenheit vorfahren kann. Ob für einen Job im Sumpf oder für eine schicke Party: Er passt überall. Eine Entdeckung dieser Generation ist das Chamäleon mit dem ewigen Leben. Und diese Generation sagt auch, wofür sie gedacht ist. Es ist der ideale Mittelweg zwischen den Luxus-Range Rovers und den zweckmäßigeren Defenders und Vorgängern der damaligen Zeit.


Wir sind selten ein Auto gefahren, das sich nach fünf Tonnen auf dem Tacho so frisch und entschlossen angefühlt hat. Gerard Kramer pflegt dieses Auto sehr gut, aber der Wartungszustand ist nicht die einzige Ursache für seinen aktuellen Zustand. Das hat auch mit der Verarbeitungsqualität zu tun. Und das ist nur eine der Voraussetzungen dafür, dass uns diese Discovery noch viele Jahre begleiten wird. Dieses Exemplar ist ein Youngtimer in den besten Jahren seines Lebens, der bald mühelos Klassikerstatus erreichen wird. Daran besteht kein Zweifel. Einfach, weil diese Entdeckung keine Spur von Zweifeln lässt.

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2 Kommentare

  1. Schöne und wahre Geschichte, ich habe 1996 ein neues Discovery 300TDI Automatikgetriebe gekauft. Ich habe es genossen, dieses Auto 350.000 km bis 2016 ohne viele Probleme zu fahren.
    Oftmals auf dem Weg zu Messen oder Veranstaltungen, vollgepackt mit Büchern und Zeitschriften + einem voll beladenen 3,5 Tonnen Anhänger auf längeren Strecken im In- und Ausland gefahren.
    Kein Cent Schmerz!
    Der einzige Nachteil - über die Jahre - Rost, besonders an den Stellen, an denen sich Aluminium und Eisen die Hände schüttelten.
    Fährt noch in Gana - technisch perfekt, Karosserie - wie gesagt ...

  2. Was für eine wunderbare Geschichte. Kann nur bestätigen. Auch die diversen Discos habe ich mit großer Freude befahren. Ich betrachte es mit großer Traurigkeit, wenn eine Kopie ausgestellt wird. Leider werden die Discos I und II auf niederländischen Straßen immer seltener.

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