MV stellte nicht nur Vierzylinder her

Auto Motor Klassiek » Motoren » MV stellte nicht nur Vierzylinder her
Kaufe dort Klassiker

MV Agusta und "MV" steht für Meccanica Verghera. 12 startete am Februar 1945 in Cascina Costa in der Nähe von Mailand. Das Unternehmen war ein Spin-off aus der Flugzeugfabrik, die Graf Giovanni Agusta in 1923 gegründet hatte.

Ein MV 175 Sport

Der Graf starb in 1927 und die Firma kam in die Hände der Erben: seiner Witwe und seiner Söhne Domenico, Vincenzo, Mario und Corrado. Nach dem Krieg gründeten Graf Vincenzo Agusta und sein Bruder Domenico MV Agusta. Aufgrund ihrer zweifelhaften Loyalität im Zweiten Weltkrieg durften die Italiener im Flugzeugbau etwas weniger tun, und die wirtschaftlichen Verhältnisse waren auch nicht so gut. Notwendig war ein erschwinglicher motorisierter Verkehr für eine italienische Wirtschaft, die aus dem Elend hervorging. Die Ausgliederung von MV schuf Arbeitsplätze für die eigenen Leute und konnte Motorräder liefern.

Einfach: ein Arbeitsplatz

Und 'Meccanica Verghera' bedeutete nichts mehr oder weniger als 'Maschinenwerkstatt aus Verghera', dem Weiler, in dem die ersten MV Augustas geboren wurden. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Italiener jubelnd jede halbe Chance nutzen, um der Realität zu entkommen. Deshalb wurden die MVs aus den fünfziger und sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht sofort zu billigen motorisierten Transportmitteln für die Massen, sondern hauptsächlich zu dynamischen, sagen rassigen Motorrädern mit einem Hubraum von 125/150 ccm. Der nächste Schritt in der Geschäftsführung könnte auch nur innerhalb der italienischen Philosophie erklärt werden: MV entschied sich dafür, Motoren mit mehr Zylinderkapazität herzustellen, jedoch in geringerer Anzahl als die kleinen. Clever!

Der Ansatz führte zu 250 cc und später zu 350 cc-Maschinen

Die Anzahl dieser Fahrzeuge war bereits erheblich geringer als bei den leichten Fahrrädern. Als MV Agusta die Umstellung auf den mittlerweile legendären Drei- und Vierzylinder vollzog, erreichte der angestrebte Produktionsrückgang ein wirklich ernstes Niveau. Das Geld, das dort nicht verdient wurde, wurde, ebenfalls ganz im Einklang mit der italienischen Tradition, im Rennsport in ein Vielfaches gesteckt: Glücklicherweise stellte die inzwischen florierende Flugzeugbranche ausreichend Geld zur Verfügung. Zuvor war MV aber auch im Rennsport sehr aktiv. Nicht nur im eigenen Land, sondern auch in England. Damals war der Satz "Rennen am Sonntag, Verkauf am Montag" immer noch sehr ernst. Und die 175 cc-MVs haben sich auf den Schaltungen und im Vertrieb gut geschlagen. Sie waren sehr schnell und unglaublich schön. Darüber hinaus bohrten die Briten sie auf 200 cc.

1953 war das Geburtsjahr dieser 175-Kopfventile

MV begann mit 175 CST und CSTL (Turismo und Turismo Lusso, Touring und Luxury Touring Version), das Unternehmen entwickelte jedoch bald eine sportliche Version, den Sport. Es war mit einem größeren Vergaser, einem größeren Zylinderkopf mit mehr Kühlfläche, Aluminiumfelgen und viel schöner, feuerroter Farbe ausgestattet. Großartig! In 1954, dem ersten Produktionsjahr, wurde der sportliche 175 cc mit einem fast perversen, wunderschön geformten Panzer ausgestattet.

Die fliegende Untertasse

Diese Kreation erhielt den Spitznamen "Disco Volante", "fliegende Untertasse". Kurz darauf veröffentlichte MV eine extrem limitierte Version von 175 cc "Super Sport" für die nationalen Clubrennen. Diese Maschinen waren seltsamerweise mit Earles Schwenkarmgabeln ausgestattet. In 1955 wurde das neue Super-Sport-Modell mit völlig neuer Optik und einem Fünfgang-Getriebe vorgestellt. Dieses Modell wurde "Squalo" (Hai) genannt. Mitte der 50er Jahre waren die MVs in England die Top-Verkäufe, wo Tuner - wie bereits erwähnt - die Bohrmaschine schnell durch die Zylinder zogen, um der Maschine eine Lungenkapazität von 200 cc zu verleihen.

Sie hörten auf zu rennen

Nach der Saison 1957 beschlossen Gilera, Moto Guzzi und Mondial, sich aus Kosten-Nutzen-Gründen vom Leistungssport zurückzuziehen. Graf Agusta stimmte zunächst zu, überlegte es sich aber anders. Dies führte zu einer Serie von 17 Weltmeisterschaften mit dem mittlerweile legendären Drei- und Vierzylinder.

Die „schweren“ MS haben heutzutage ein Preisniveau, das die 100.000-Euro-Grenze längst überschritten hat. Und wie schön ist das? Aber auch die leichten MS lassen sich nicht mehr verändern. Dieses Beispiel, für das Einkauf und Optimierung bereits mehr als fünf Stellen gekostet haben, ist ein Beispiel dafür.

Die MV agusta 175 cc
Einzylinder, Viertaktventil, Hubraum: 172,3 cc, Bohrung x Hub: 59,5 x 62 mm, Verdichtung: 8,2: 1, Leistung / U / min: 15 hp / 8,800, Vergaser: 25 mm Dell´Orto, Zündung: Schwungradmagnet, Schmierung: nass Sumpf, Start: Kickstart, Primärgetriebe: Zahnräder, Kupplung: Mehrfach-Nassscheibenkupplung, Getriebe: 4-Zahnräder.

Beschäftigungsfähigkeit: stark eingeschränkt, nur 4-Spaß
Zuverlässigkeit: ausgezeichnet
Verfügbarkeit der Teile: gut im Fachkreis
Schlüsselfreundlichkeit: gut
Preisniveau: In Auktionshäusern wie Bonhams stehen diese Maschinen für Preise bis zum 20. 000-Euro notiert.

 

REGISTRIEREN SIE SICH KOSTENLOS UND WIR SCHICKEN IHNEN TÄGLICH UNSEREN NEWSLETTER MIT DEN NEUESTEN GESCHICHTEN ÜBER KLASSISCHE AUTOS UND MOTORRÄDER

Wählen Sie ggf. weitere Newsletter aus

Wir senden Ihnen keinen Spam! Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Wenn Ihnen der Artikel gefällt, teilen Sie ihn bitte...

Schreiben sie ein Kommentar

Die Email-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert * *

Maximale Dateigröße beim Hochladen: 8 MB. Sie können Folgendes hochladen: afbeelding. Im Kommentartext eingefügte Links zu YouTube, Facebook, Twitter und anderen Diensten werden automatisch eingebettet. Dateien hier ablegen