Träumen mit Altpapier – Kolumne

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Nur von Mann zu Mann: Ich habe 67 Jahre Erfahrung. Wie viele Jahre Erfahrung haben Sie?

Was wir schon erlebt haben! Trotzdem bekam ich einen Stapel der damals einzigen Motorradzeitschrift in den Niederlanden: 'Weekblad Motor'. Ich habe die 58. hierth Band Nr. 31, 30. Juli 1971 vor mir. Dafür hat mal jemand 65 Cent gezapft.

Das Magazin ist von Seite 1083 bis 1111 nummeriert und in Schwarzweiß auf Papier gedruckt, auf dem sich heute keine Zeitung mehr trauen würde. Es wurde von Bikern für Biker gemacht. Marketing war noch nicht erfunden. Und „ein Manager“ war normalerweise ein Beamter in einem Staubmantel, ein Firmenmanager.

Und dann war da schon die Spannung zwischen der Bürgerschaft und uns Motorradfahrern. Auf Platz 4 von 58th Band lesen wir die Antwort von Herausgeber/Chefredakteur Harmsze auf einen Artikel im Volkskrant:

böse Fantasie

„Manchmal wird beklagt, dass Motorrad- und Motorsport zu wenig Aufmerksamkeit in den Zeitungen finden. Aber manchmal gibt es einen Ausreißer. Die Informationen können falsch sein, aber wir erhalten einige Aufmerksamkeit. Im Volkskrant am vergangenen Samstag war in der Berichterstattung allerdings pure Häme im Spiel. Dort reagierte Mitarbeiter Henk Strabbing offenbar auf einen Albtraum, der ihn sehr verunsichert haben muss. Denn er schrieb reinen Unsinn, basierend auf Verzerrungen, Ungenauigkeiten und einer verdrehten, unverfrorenen Fantasie.

Es ging um das Elefantentreffen und seinen Initiator, unseren unübertroffenen Mitarbeiter Ernst Leverkus. Dass schon die ersten Zeilen, in denen „Klacks“ vorgeschlagen wird, falsch sind, ist soweit. Das ist nur ein Beweis dafür, dass Strabbing mit einem seltsamen Groll über etwas schreibt, von dem er keine Ahnung hat oder an dem er kein Interesse hat, und sicherlich seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.

Doch dann artet das Geschriebene zur böswilligen Unterstellung aus

„1953 kam mir Ernst Leverkus in den Sinn. Er fragte sich, wie viele 600-ccm-Zündapps von dem Typ, den Hitler für Russland zurückgelassen hatte, noch in Europa herumfahren würden. Leverkus wollte alten Ruhm machen, na ja 'Ruhm?' Einander sehen.

Der Zündapp KS601, die nach dem Krieg in den frühen 1950er Jahren als Nachfolger der KS 600 vorgestellt wurde, wurde wegen ihrer zartgrünen Lackierung und ihres beeindruckenden Aussehens der Name Groene Olifant gegeben. Diese Maschinen hatten nichts mit den speziellen 750 ccm zu tun Heeres-Zündapps mit angetriebenem Beiwagenrad. Diese Kraftpakete hatten übrigens eine mattgraue Farbe.

Es gab also keinerlei Verbindung zwischen diesem Beiwagen, dem Zweiten Weltkrieg, und den zugeschriebenen Nazi-Sympathien von Leverkus, der mit 17 Jahren zum Militär eingezogen wurde und die meiste Zeit des Krieges in Gefangenschaft verbrachte. Der wütende Strabbing sah das Wintertreffen auch als Ode an Hitlers Aktivitäten in den russischen Wintern und Möglichkeiten der Spionage. Strabbing bewies damit noch lange, dass Wappies und Verschwörungstheoretiker keine sehr moderne Erfindung sind.“

In den frühen XNUMXer Jahren kam der Verleger Harmsze zu dem Schluss, dass er lieber keine Werbung für das Motorradfahren hätte als diese Art von Werbung.

Aber was besonders zum erneuten Lesen dieser alten Motorradzeitschriften sprach, war die Liebe und Leidenschaft der Zeitschriftenmacher. Auch ihre Unschuld. Unsere Unschuld. Und die Tatsache, dass im Abschnitt „Technische Fragen“ gefragt wurde, ob Sie Tafelfarbe oder Ofenschwarz verwenden sollten, um Auspuffrohre und Schalldämpfer kosmetisch aufzuwerten. Ob es normal war, dass bei einem britischen 650-cm³-Twin alle 11.000 km der linke Kolben brach.

Die R75/5 von BMW, die Honda CB750 waren auch noch aktuell … Diese Ducati kam mit einem 750 ccm L-Twin. Die Präsentation des Moto Guzzi V7 Sport, der erste Jubeltest von Hondas CB500 Four, der Fahrertest '564.340 km mit der Zündapp KS 100'. Präsentiert wird die Ural-Kombination mit 650 ccm Hubraum für 3.695 ƒ.

Weißt du, was ich mache, wenn ich diesen Stapel alten Papiers fertig gelesen habe? Dann fange ich einfach wieder an.

Ah: Und die Tatsache, dass ich de Volkskrant abgesagt habe, hat nichts mit den Missgeschicken von Herrn Strabbing zu tun. Doch die Zustellung von Zeitungen als Tageszeitung fällt offenbar unter das Glücksspielgesetz. Bei jedem Wetter und vor Sonnenaufgang für etwas mehr als einen Zehner pro Stunde ist All-In offenbar von neoliberalem Denken inspiriert. Aber Zeitungszusteller bekommt man dafür nicht mehr.

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11 Kommentare

  1. Ich selbst hatte so einen Zundap mit Stahlblechrahmen wo der Tank dazwischen geklemmt war, aber als das Getriebe aufgab, in ein Sandloch hinter dem Haus gekippt, schade, aber ja das war damals so

  2. Mit solchen Artikeln machte de Volkskrant seinem Spitznamen als Gurke alle Ehre.
    Das Austragen von Zeitungen war noch nie ein hochbezahlter Job. Der Unterzeichnete hat die AD geliefert, 11 km und 55 Adressen, eine Stunde Arbeit und sechsmal die Woche macht 24 im Monat für 120 und später 130 Gulden.
    Der Hauptgrund, warum ich diesen Job gemacht habe, war, dass ich den Samstag freihalten konnte, während einige Klassenkameraden Teilzeitjobs in einem Geschäft hatten.

    Das Motor Magazin habe ich gelegentlich im Losverkauf gekauft, zum Beispiel wenn etwas über Ducati geschrieben wurde und sonst im Vorfeld der TT in Assen.

  3. Ich bin noch zu jung, um mich an all die erwähnten schönen Dinge erinnern zu können. Jedenfalls sieht man in allem eine Verherrlichung des deutschen Denkens und Handelns im Krieg. Als weiteres Hobby habe ich einen Signalgenerator, der von Philips während des Krieges für die deutschen Besatzer gebaut wurde. Ein niederländisches Flugzeug mit deutscher Beschriftung. Es ist nur ein 80 Jahre altes Arbeitsgerät, das ich brauche, um Empfänger zu reparieren. Muss ich das Ding wegen der Vorgeschichte wegwerfen? Oder ist es ein Denkmal für die schreckliche Besatzung? Also lasst sie fahren, diese Zündapps, in denen manche noch den Besatzer von einst sehen. Ich sehe keinen Schaden darin, nur den Spaß an dieser Technik und dem Fahren. Daran ist nichts auszusetzen, oder?

  4. Für diejenigen, die es selbst sehen und lesen möchten. Ich habe hier tausende von Motorradzeitschriften von 1970 bis 2010, und danach einige einzelne Ausgaben und Jahre…. alles sortiert nach Datum und in Zeitschriftenhaltern. Motorrad, Moto 73, M&T, Big-Twin, Motorradfahrer und viele andere…. Ich werde älter und meine Gesundheit lässt nach. Meine Kinder sind überhaupt nicht motorisch veranlagt. Daher möchte ich sie weitergeben…. Wer traut sich? also@telenet.be

  5. Und können Sie sich die Diskussionen vorstellen, als die Frau wieder vorschlägt, den ganzen alten Schlamassel endlich aufzuräumen. Sie kapiert es immer noch nicht. Aber Fakt bleibt, wenn man mit einem Stapel alter Motorradmagazine anfängt, geht die Uhr deutlich schneller. Ehe man sich versieht, hat man auf einen Schlag einen ganzen Nachmittag verloren

  6. Motor, damals die einzige Motorradwoche in den Niederlanden. Habe es jeden Freitag am Bahnhof Nimwegen gekauft, wenn ich übers Wochenende nach Hause gefahren bin. Ich glaube, der Preis lag damals um 50 bei etwa 1967 ct.
    Alle Songs gespeichert, aber leider an einen Freund ausgeliehen, der sie an einen anderen Freund ausgeliehen und nie wieder gesehen hat.
    Von vorne nach hinten schweißen, inkl. Werbung. Gute Artikel darüber, wie man einen Beiwagen fährt und wie man ihn richtig montiert. Und jedes Jahr Bericht vom Elefantentreffen auf dem Nürburgring in Deutschland.
    Mit nur Schwarz-Weiß-Fotos und viel begeistertem Text, in dem ehrlich gesagt wurde, was die Leute davon halten. Auch wenn es gar nichts war. Manche Magazine trauen sich das scheinbar nicht mehr zu.
    Heimweh bringt nicht viel, aber die guten Erinnerungen bleiben dank des Verlegers Piet Nortier, des Redakteurs Han Harmsze, unterstützt von Guus vd Beek, der es später wagte, die Zeitschrift Fiets zu gründen.

  7. Das Schönste, was "Motor" produzierte, waren die TT-Editionen mit fantastischen Zeichnungen dessen, was im Fahrerlager oder bei der technischen Abnahme "gesichtet" wurde. Beeindruckende Zeichnungen einer Bremstrommel (doppelte vordere Schrotte) mit Kühlöffnung oder eines Motors, der von einem Norton Manx, NSU 250, Jawa 500 (den Driekus Veer als Gastfahrer einsetzen konnte) und natürlich der MV Agusta abweicht.
    Schön, sich daran zu erinnern, danke, dass Sie die Erinnerungen hochgebracht haben, wo auch ein Platz für Piet Nortier geschaffen wurde.

  8. Ich persönlich bewege diesen Globus nun seit 76 Jahren. Motor habe ich natürlich auch gelesen, weil man als Motorradfahrer Mitglied im KNMV und damit automatisch Abonnent war.
    Auch den Namen Harmse (mit dem Vornamen Han) kannten Sie und als treues Mitglied haben Sie auch das Buch „50 jaar TT“ von Han Harmse erhalten. Schöne Zeit.

  9. Und ... ja, ich habe den Stapel der Zeitschrift "Het Motorrijwiel" bis auf die Jahreszahlen komplett
    1993-1994-1995.
    Hat jemand sie noch und möchte sie loswerden, ich werde empfohlen.
    Wunderbar, es nachzulesen.
    Pierre.

  10. 10 Dollar die Stunde?
    Rechnen Sie mit 5 Euro pro Stunde.

    Und falls es dich interessiert, ich habe hier noch einen oder 5 Bände aus den späten 50ern frühen 60ern…
    Einmal von meinem Vater..

  11. Was gibt es Schöneres, als sich an Tagen, an denen die Sonne vom Himmel fällt, in einem (alten) (Motorrad-)Magazinstapel zu verirren?

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