Die fliederfarbene „Minor Million“, Großbritanniens erste limitierte Auflage

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Ende Dezember 1960 wurde der Morris Minor das erste millionenfach verkaufte Auto in Großbritannien. Um diesen bedeutsamen Moment zu feiern, produzierte Morris eine kleine Auflage von 349 speziellen Minors. Dieses Auto wurde offiziell „Minor Million“ genannt. The Million war Großbritanniens erste limitierte Edition. Alle waren lila lackiert und mit weißer Lederausstattung mit schwarzen Paspeln, speziellen Chrom-Radkappen und speziell geformten Abzeichen auf Motorhaube und Kofferraum ausgestattet.

Eine konkurrenzlose Leistung

Die eigentliche Einführung der Minor Million war am 4. Januar 1961, ein enorm wichtiger Meilenstein für die britische Automobilindustrie. Der fliederfarbene Minor wurde passenderweise „Morris Minor 1.000.000“ genannt, weil die British Motor Corporation Ltd. Eine Million Fahrzeuge mit der gleichen Grundkonstruktion wurden produziert. Dies war eine bemerkenswerte Leistung, die bis dahin von keinem anderen britischen Automobilhersteller erreicht wurde. Die begleitende Werbung gab einen Hinweis auf das Ausmaß dieser Leistung: „Die Produktion von 1.000.000 Fahrzeugen des gleichen Designs ist eine Leistung, die die britische Automobilindustrie noch nie zuvor erreicht hat, deren Größe sich dadurch veranschaulichen lässt, dass, wenn alle Einheiten die Produktionslinien in Cowley würden in Abständen von etwa 375 Metern (407 Yards und 11½ Zoll) geparkt, die erste in Oxfordshire und die millionste auf dem Mond.“

Eine Million!

Der von Alec Issigonis entworfene Morris Minor kam 1948 auf den Markt und erwies sich als sofortiger Hit bei Autofahrern im In- und Ausland. In einem Zeitraum von zwölf Jahren mit Updates und Upgrades stieg der Umsatz über die Erwartungen hinaus auf die magische Marke von einer Million. Um den Meilenstein von einer Million Verkäufen des Morris Minor weltweit zu feiern, entschied die Werbeabteilung von BMC, dass das tatsächlich 1.000.000ste Auto besonders aussehen sollte. Am Ende wurde eine Entscheidung auf etwas besondere Weise getroffen.

Skurrile Entscheidung

Warum also die Farbe Flieder? Am Anfang wollte das Designteam Gold oder Silber. Aber nach Rücksprache mit dem Lackexperten ICI kamen sie mit einem bösen Erwachen nach Hause. Gold oder Silber hätten ein Verfallsdatum von drei Monaten. Also sollten sie das nicht tun. Jede Farbe aus dem regulären Sortiment war möglich. Sechs oder sieben Minderjährige wurden in verschiedenen Farbtönen gemalt, einschließlich Flieder. Pastellfarben waren in Mode. Einer war orange, bevorzugt von Teamleiter Donald Harrisson. Er hatte eine Leidenschaft für Orange. Und da war ein hellblaues, ein gelbes, ein rosafarbenes und ein limonengrünes. Die Minderjährigen wurden von einer Gruppe von Cowley-Managern zur Beurteilung Seite an Seite platziert, nachdem sie ihr Mittagessen beendet hatten. Nachdem der Alkohol frei geflossen war, fiel die Wahl auf Flieder. Eine skurrile Entscheidung, die aber gut ausging. Die Serie Minor Million mit ihrer extravaganten Farbe war bereits ausverkauft, bevor sie überhaupt vom Band lief. Der Minor war trotzdem ein großer Erfolg. Insgesamt würden mehr als anderthalb Millionen (1.619.958 Einheiten) hergestellt. Der berühmteste Minor wurde schließlich zum Traveller mit seinem weltberühmten Holzdekor auf den Rückwänden. Allmählich machte dies einen zunehmenden Anteil an den langsam rückläufigen Minor-Umsätzen aus. Aber Issigonis hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seinen nächsten Plan. In seiner Vorstellung wartete der Mini bereits. Aber das ist eine ganz andere Geschichte...

Die fliederfarbene „Minor Million“, Großbritanniens erste limitierte Auflage
Die fliederfarbene „Minor Million“, Großbritanniens erste limitierte Auflage
Designer Alec Issigonis neben seiner Idee, dem Morris Minor!
Die fliederfarbene „Minor Million“, Großbritanniens erste limitierte Auflage
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4 Kommentare

  1. Das erste Auto meines Vaters, der Morris Minor
    50-60-UD, wenn ich mich nicht irre
    Habe es selbst im Schuppen überholt (neue Kolben eingefahren etc.) da das Verdeck immer tiefer wurde.
    Immer noch das Modell mit diesen klappbaren Lamellen als Fahrtrichtungsanzeiger

  2. Habe noch einen 1966er Morris mit nur 37.653 Meilen drauf. Eine alte Dame 🙂 durfte von ihrem Sohn nicht mehr fahren und da sie die Nachbarin in unserem Apartmenthaus in Hythe Kent war, habe ich mich natürlich für L 350,00 darum gekümmert. Steht jetzt aus Altersgründen zum Verkauf, habe mich aber schon mit Schmerz im Herzen davon verabschiedet.

  3. Ich hatte zwei, einen Reisenden. Ich bin immer noch verliebt in dieses Lenkrad mit Speichen.
    Fantastisch; wenn man herunterschaltet, Gas weglässt und bei ca. 40-35 km/h ertönt so ein wunderbares grollendes, gurgelndes Geräusch aus dem Auspuff (genau wie bei den Jeeps im Militärdienst).

    Ich musste ein (Abbruch-)Getriebe einbauen und später noch eins…. hat auch nach 100.000 km angefangen etwas Öl zu verbrauchen, musste geschweisst werden usw... Trotzdem 'Freude am fahren'.

  4. Ich selbst hatte einen Morris Minor aus dem ersten Baujahr 1948 mit den Scheinwerfern im Kühlergrill. Hatte viel Spaß mit dem schönen OHV-Sound

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