Moto Morini 350. Nicht mehr kostenlos

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Ich habe selbst zwei besessen, die Moto Morini 350. Als Gegenleistung für einige Arbeiten für Harm Heuvelman von Back to Classics. Wir waren beide sehr zufrieden mit dieser Lösung, denn damals waren die Morini V-Twins zu 100 % unverkäuflich.

Der Moto Morini 350: Der andere V-Twin aus Italien 1973-1981

Ich war bei dem Deal dabei, weil mir die Moto Morini 350 so gut gefallen hat. Und dass dem einen der Scheinwerfer fehlte und der andere ein scheinbar unlösbares elektrisches Problem hatte? Ah, in der Freude des Augenblicks mach dir darüber keine Sorgen. Der etwas abgenutzte silbergraue Strada Touring von 1974 fand weit jenseits der IJssel einen Besitzer. Das schöne Beispiel mit der Geisterstörung hat mich noch einige Jahre beschäftigt, bis Rob Koster aus Heemstede die Lösung für die Probleme fand.

Und dieses Problem war zu 100 % italienisch, so wie ich seit Jahren eine milde Hassliebe habe. Es stellte sich heraus, dass die Spule der Zündung mit einer wasseranziehenden Beschichtung versehen war. Wenn also die Morini nach längerer Fahrt in einer Umgebung mit feuchter Atmosphäre weggelegt wurde, wurde die Spule durch Kondensation „nass“. Nasse Windungen schließen kurz. Und bei einem Kurzschluss sprühen keine Funken… Wenn sich die Materie wieder verflüchtigt hatte, lief die Moto Morini 350 wieder vorbildlich. Rob Koster hatte das Problem herausgefunden und eine neue Spule aufgewickelt. Problem gelöst! Morini, der sich seitdem perfekt benimmt, landete dann in der Sammlung des verstorbenen Hans Bezemer.

Inzwischen war diese Moto Morini 350 Twin das erste Design, das Franco Lambertini für Morini zeichnete

Und so schön der Motor auch war: Lambertini hatte sich nichts anderes vorgenommen, als einen hochwertigen, sparsamen und zuverlässigen Motor für den täglichen Einsatz zu konstruieren. Ebenso kostet so eine Moto Morini 350 fast so viel wie eine CB 750. Aber hey, was auch immer die Italiener machen: Die saubere Optik ist ihnen offenbar in die Gene eingewoben. Die erste Anzeige für den neuen Morini erschien in der italienischen Monatszeitschrift Motocyclisme und zeigte deutlich, dass der Morini für „alle Arten“ von Motorradfahrern gedacht war. Die neue Moto Morini wurde 1971 auf der Mailänder Motorradausstellung vorgestellt. In den Folgejahren wurde diese Antriebsquelle dank ihres modularen Aufbaus weiterentwickelt (z. B. waren die Zylinder und Köpfe „vorne und hinten“ austauschbar).

Das führte zu Zwillingen von 250-500 ccm

Um Kühlproblemen des hinteren Zylinders vorzubeugen, wurde der hintere Zylinder um 5 cm 'seitlich' versetzt. Dank der Fahrerbeine, die wie ein Spoiler wirken, ist der hintere Zylinder oft kühler als der vordere. Planung gelungen! Darüber hinaus wurden 125- und 250-cm³-Blöcke „ohne den hinteren Zylinder“ hergestellt. Modelle mit den 125/250 ccm Einzylindern erwiesen sich letztendlich als nicht so großer Verkaufserfolg wie die Zweizylinder. Aber was die Öffentlichkeit bei der Enthüllung dieses Motorrads wirklich überraschte, waren nicht nur die Zylinder. Es war das Gesamtpaket an technischen Lösungen, das neben der Optik auf Anhieb überzeugte. Schließlich war der Moto Morini 350 V-Twin von Beginn der Produktion an ausgestattet mit:

  • Eine Sechs-Gang-Box (damals sehr ungewöhnlich).
  • Die vollelektronische Zündung (CDI, also ohne Kontaktstellen) von Ducati Elettronica wurde erstmals für eine Motorradserie angewendet.
  • Der elektronische Drehzahlmesser (bei späteren Modellen durch einen mechanischen Zähler ersetzt) ​​und einen vollelektronischen Spannungsregler.
  • Die Nockenwelle wird durch einen Zahnriemen angetrieben (zuerst bei einer Motorradserie angewendet).
  • Die Brennräume in den Kolben. Die Zylinderköpfe sind nach dem sogenannten „Heron-Prinzip“ komplett flach. Dieses System kommt direkt aus dem Autorennsport.
  • Eine Trockenkupplung (auch aus dem Rennsport).
  • Der elektromagnetische Benzinhahn.

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5 Kommentare

  1. Hatte 1981/82 einen Morini 500; sehr schöner Motor mit tollem Handling!! Aber immer Startprobleme. Oft habe ich den Motor verflucht, aber als er endlich lief, hatte man nach ein paar hundert Metern das Elend vergessen. Nach einem Jahr immer noch verkauft, weil man als einziges Fortbewegungsmittel etwas haben will, auf das man sich verlassen kann. Aber dieser Abstieg …

    • Hallo Theo, das Problem kenne ich! Glücklicherweise traf ich jemanden, der das Wie und Warum kannte: Die Italiener hatten in ihrer völligen Sinnlosigkeit die Zündspule mit einem hygroskopischen Lack versiegelt. Wenn es nass war, schloss das Ding tatsächlich kurz. Meine Spule wurde dann zurückgespult und versiegelt. Nie wieder ein Problem damit gehabt

  2. Kaufte 1976 einen fast neuen Morini 3 1/2 Sport und fuhr ihn einige Jahre mit einem breiten Lächeln herum. Super zuverlässiges Motorrad mit einem beeindruckend effektiven 2-Führungsbacken für die Bremse. Stellte sich für längere Autobahnfahrten als etwas zu "leicht" heraus. Anfang der 80er wich sie einer Norton Commando 850, die meine Erwartungen noch besser erfüllen konnte. Trotzdem hegen immer noch nostalgische Erinnerungen an meine Morini…

    • Beeindruckend. Norton 850s haben die Menschen sehr traurig gemacht. Aber das lag hauptsächlich daran, dass sie mit der Honda CB750 mithalten wollten. So ein Morini ist jetzt super zu haben, denn Autobahnen mit max 120 sind nicht mehr interessant

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