Seit Monaten werben die Veranstalter bei vielen Nordischen Veranstaltungen für den Oldtimerdag in Burgum. Wer einen zufälligen Oldtimer-Tag im Norden der Niederlande besucht hat, kann den 10. September unmöglich vergessen haben. Und am zweiten Samstag im September stellt sich heraus, dass das Oldtimer-Event in der Hauptstadt Tytsjerksteradiel gut geblieben ist. Die Teilnehmer fahren hin und her und das gemütliche Zentrum von Burgum ist voller Besucher.
Die Organisatoren des Oldtimerdag Burgum, darunter die bekannten Eelke van der Kooi, Henk Toonstra und Lex Miedema, flogen nicht nur bei Veranstaltungen. Sie schaltete auch die lokalen Medien ein, die wiederum das regionale Umfeld begeisterten. Am 10. September ist alles bereit für einen schönen Oldtimertag. Das einzige, was niemand kontrollieren kann, ist das Wetter. Trotzdem gibt es Grund zur Aufregung, Henk schickt mir am Freitag eine Nachricht mit dem Wetter des Tages, und das sieht gut aus.
Die Organisation hat für die ersten hundert Teilnehmer eine Goodie-Bag vorbereitet. Später am Tag stellt sich die Teilnehmerzahl als fast doppelt so hoch heraus. Schon bei der Ankunft fällt auf, dass der Platz in einem guten Zustand ist. So mancher Oldtimer-Besitzer hat einen Platz für sein Auto, Motorrad oder Moped gefunden. Oldtimer sind mit Abstand in der Überzahl. In letzter Zeit habe ich an vielen Veranstaltungen teilgenommen. Aber hier, in Burgum, sehe ich die notwendigen neuen Partien für den nordischen Klassiker.
Der Besitzer eines wunderschönen Pontiac Firebird ist stolz darauf, an einem der Freiwilligenposten zu parken. Und weiter genieße ich zum Beispiel Käfer, Fords, den schönen Fiat 124 Spider 2000 von Piet Verhaag (mit dem ich später am Tag eine Tasse Kaffee trinke und mich unterhalte), einen tollen Volvo PV544 (ich sage es noch einmal : Vilken fantastischer Hintern!) und zwei wunderschöne Fords aus der Vorkriegszeit.
Am Tag zuvor habe ich online auf den sechzigsten Geburtstag des Opel Kadett A geachtet. Ein solches Auto steht an der Hauptstraße, ein schönes Exemplar aus dem letzten Baujahr. Und nicht weit davon treffe ich Tamme und Gepke. Sie haben den Traction Avant entwickelt, über den wir 2015 berichtet haben. Es ist schön, sie wiederzusehen, und es wird noch schöner, wenn mir die TA-Besitzer sagen, dass auch ein Kadett A in den Fuhrpark aufgenommen wurde. Die Kadett A-Saga in Burgum ist noch nicht zu Ende. Denn weiter ist das meiner Meinung nach schönste Auto der Veranstaltung: ein Schmuckstück eines zweifarbigen Kadett A Coupé, Baujahr 1963, das erste Jahr, in dem diese Version vom Band lief. Und: neu geliefert in den Niederlanden, das ist auch ein Ding.
Es geht eine Weile so weiter. Ein schöner Klassiker nach dem anderen zieht vorbei, wie der spezielle Vauxhall Victor 101 (gebaut in der GM-Fabrik in Antwerpen, mit Powerglide-Automatikgetriebe), der unglaublich schöne Ford Escort RS 2000 Mk II, das DAF 66 SL Coupé (mit Schiebedach, wunderbar ) und viele schöne Amerikaner. Mir fehlen zweifellos die nötigen Besitzer, indem ich nicht alles erwähne, aber nehmen Sie mir an, dass es wirklich ein Fest ist. Dasselbe mache ich zum Beispiel mit zwei echt patinierten Order Ducks, die eine sehr angenehme französische Landatmosphäre mit sich bringen.
Allerdings betrachte ich noch kurz zwei ganz besondere Autos. Lex Miedema – einer der Mitorganisatoren – hat eine Vorliebe für ein sehr spezifisches Erbe. Sein Renault NN (wir haben 2016 einen Magazinbericht darüber gemacht) steht in der Mitte, und an einer der Veranstaltungsecken (nennen wir es so) steht sein unfertiger Trojaner. Aber jetzt sieht man schon, wohin es geht. Das wird ein hundertprozentiger Klassiker, und das Exemplar parkt im Miniaturformat auf der schön mit Stoff bezogenen Rückbank. Und neben dem erwähnten Renault finden wir einen LeZebre von Gerrit Postmus aus Blije. Mit der Kutsche kam er ab 1906 nach Burgum. Max. 35 Stundenkilometer, Magnetzündung, zwei Gänge und neu geliefert in einer Zeit, die kein Besucher bewusst erlebt hat.
Der Oldtimerdag Burgum beispielsweise ist viel mehr als ein entspannter Spaziergang entlang klassischer Autos. Die Organisation hat Platz in Ringform geschaffen, damit der Kurs darin bleibt. Auch das Vorhandensein zahlreicher gastronomischer Einrichtungen und die Live-Musik tragen viel dazu bei und sorgen dafür, dass die Atmosphäre noch entspannter ist, als man erwarten würde. Ein weiteres Detail: Die Teilnehmer können das Zentrum in einer Richtung betreten und verlassen. Und mittlerweile – und das ist schön in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – profitiert auch der Mittelstand von dem angenehmen Treiben.
Kurz gesagt: Dies ist eine Veranstaltung, die jedes Jahr auf der Agenda stehen sollte. Alle Voraussetzungen stimmen, die Infrastruktur ist gut, die Medien sind gut eingebunden und vor allem: Die Veranstalter sind Oldtimer-Enthusiasten und selbstkritisch. Die Verantwortlichen werden es selbst nicht sagen. Aber dann sagen wir es. Der Oldtimerdag Burgum markiert an einem schönen Spätsommer-Samstag den Unterschied zwischen gut und ausgezeichnet und ist eine Perle im nordischen Oldtimer-Kalender.
Viele Amis, Fords und Opels zu sehen, sehr beliebt in Friesland!
Ich hätte damals in Friesland bleiben sollen, jetzt weiß ich es! Aber meine Eltern dachten anders!
Gab es Austins Geschenke?
Ein gezupfter und umgebauter Austin A40 Devon mit Ford Pinto Motor, der bald in die Knaller gehen wird