Talbot Solara. Eine vergessene Ikone

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1978 erfolgte die Übernahme von Teilen von Chrysler Europe durch PSA Peugeot Citroën Der Anfang vom Ende für die Marke Simca. Ab 1979 wurden bestehende Simca-Modelle mit dem Talbot-Emblem ausgestattet, was einen deutlichen Wandel im Markenauftritt bedeutete. Zu dieser Zeit wurde auch ein ehrgeiziges Projekt zur umfassenden Überarbeitung und Aufwertung der bestehenden Modellpalette ins Leben gerufen. Ein wesentlicher Teil dieser Innovation war die Einführung des Talbot Solara, eines Fahrzeugs, das den Premiumanspruch der Marke verkörpern sollte, noch bevor dieses Konzept breite Anerkennung fand.

Übergang zu Talbot

Der Talbot Solara debütierte im Frühjahr 1980 als „Talbot Simca Solara“, bevor er als Talbot Solara weitergeführt wurde. Diese Änderung stellt eine bedeutende Weiterentwicklung der Talbot-Reihe dar, wobei der Solara ein klares Beispiel für das reiche Simca-Erbe innerhalb der Marke ist. Der Wagen knüpft an den Erfolg der Baureihe 1510 an, die 1307 die Nachfolge der Baureihen 1308/1309/1979 antrat, ist jedoch 8 cm länger und bietet trotz der fehlenden fünften Tür mehr Innenraum und Kopffreiheit.

Debüt der Solara

Bei der Markteinführung war der Solara mit zwei Motoroptionen für den europäischen Markt erhältlich: einem 1442-cm³-Motor und einem größeren 1592-cm³-Motor. Die 1.6-Motorvariante wurde sowohl mit Einzel- als auch mit Doppelvergaser angeboten, wobei die stärkste Konfiguration, ausgestattet mit einem Doppel-Weber-Vergaser und gut 90 PS, den luxuriöseren GLS- und SX-Versionen vorbehalten war. Ab dem Modelljahr 1982 war der Solara SX serienmäßig mit einem Fünfganggetriebe ausgestattet Citroën, ein Privileg, das später auch auf den GLS ausgeweitet wurde.

Reichhaltige Ausstattung

Die Topmodelle des Talbot Solara boten für die damalige Zeit bemerkenswert viel Luxus, darunter elektrische Fensterheber, Leichtmetallfelgen, einen Bordcomputer, Tempomat, vier Kopfstützen, hochwertige Polstermaterialien und Servolenkung. Obwohl diese Ausstattung heute oft zum Standard gehört, waren sie damals ein klares Zeichen von Luxus.

Upgrades und Sondereditionen

Während seiner Produktionszeit erfuhr der Solara mehrere Upgrades sowohl in der Ausstattung als auch in der Technologie. Der GLS beispielsweise war mit speziellen „Pfeffermühlen“-Felgen und zweifarbiger Lackierung ausgestattet. Auch in verschiedenen Ländern wurden Aktionsmodelle auf den Markt gebracht, darunter der besondere Pullman in Frankreich. Dennoch wurde Mitte der 1980er Jahre klar, dass die Tage des Talbot Solara gezählt waren.

Abschied von einer Ikone

Das Ende des Talbot Solara wurde durch eine Vereinfachung des Angebots auf die Modelle LS, GL und SX eingeläutet. Die letzten Produktionsjahre waren geprägt von optischen Anpassungen, wie dem Austausch von Chrom durch mattschwarze Akzente und Stoßfänger in Wagenfarbe. 1986 verabschiedete sich PSA endgültig vom Markennamen Talbot und wechselte zugunsten der Modellpalette von Peugeot. Trotz seiner Ambitionen litt der Talbot Solara unter Qualitätsproblemen bei der Verarbeitung und einer unsicheren Positionierung innerhalb der PSA-Gruppe, was letztendlich zu einem fragmentierten Image führte.

Die letzten Exemplare des Talbot Solara wurden in Spanien, dem einzigen Land, in dem er mit Dieselmotor erhältlich war, aus bereits produzierten Teilen zusammengebaut. Insgesamt liefen 184.976 Exemplare vom Band, doch heute sind diese eleganten Limousinen selten, ein Beweis für die Herausforderungen und die einzigartige Entwicklung des Talbot Solara in der Automobilgeschichte.

Talbot Solara. eine vergessene Ikone
Foto: Stellantis
Talbot Solara. eine vergessene Ikone
Foto: Stellantis
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Foto: Stellantis

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7 Kommentare

  1. Ich denke, es ist zu Recht eine Ikone. Nach dem Crysler Simca 1307, der rostete, hatte ich einen Solara mit einem 1600-cm³-Motor. Sehr schönes Auto und schöner Motor. Ich erkenne den Rost am Solara nicht, im Gegensatz zum 1307, den ich als weißes Auto gekauft habe und gegen ein rostbraunes eintauschen musste.

  2. Diese zweifarbigen Autos (wie auf dem ersten Foto) waren in den frühen 80er-Jahren eine Zeit lang in Mode und wurden ab Werk so geliefert.
    Die meisten Marken beteiligten sich daran. Das hat mir schon immer gefallen.

  3. Ein Solara ist/war ein Luxus-GT (Gran Tourismo, nicht zu verwechseln mit deutschen GTs und GTIs) ohne die Leistung des GT. Da der Motor begrenzt war, handelte es sich nicht um einen schnellen Tourenwagen wie die italienischen GTs. Dies machte ihn zu einem erschwinglichen Luxusauto für einen wohlhabenden Fahrer mit einem kleineren Budget.
    Auf der Messe in Reims vor zwei Jahren gab es zwei perfekte Beispiele.

  4. Schöne Geschichte, aber was mir fehlt, ist, was die Pullman-Version beinhaltet? Ist das dasselbe wie bei Mercedes, was den Innenraum betrifft?

  5. Ein Kamerad aus dem Dorf hier hat einen, der als Alltagsauto mit Flüssiggas betrieben wird. Nicht im Wettbewerbszustand, das ist klar. Und er nutzt seine Tagora einige Monate im Jahr. Noch seltener.

  6. Dass sie selten sind, liegt nicht zuletzt an ihrer Rostempfindlichkeit, die deutlich stärker war als bei anderen Marken/Modellen.
    Legendär waren in dieser Hinsicht die Bodenbleche hinter den Vordersitzen.
    Und die Kotflügel und Innenkotflügel verrotteten weiter.
    Eigentlich das ganze Auto, aber die genannten Punkte waren top.
    Nur der alte Schubstangenmotor, der weiter lief, konnte nicht zerstört werden.
    Abgesehen vom Rost waren es sehr schöne Reiseautos.

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