Opel Corsa und der Heiligabend 1997

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Den Beginn von Heiligabend 1997 hatte ich mir anders vorgestellt. Plötzlich fand ich mich auf dem Rücksitz eines Toyota Corolla von 1985. Dort war ich zwischen ein paar surinamischen Hindu-Teenagern eingeklemmt. Und ich hatte noch einen auf meinem Schoß. Die Familie war auf dem Weg von Leeuwarden nach Den Haag, um einer mehrtägigen Trauerzeremonie beizuwohnen. Der Grund war, dass ein geliebter Mensch gestorben war.

Der Fahrer des Toyota hatte mich gerade in der Nähe des Monuments am Abschlussdeich abgeholt. Dort war ich mit meinem Opel Corsa 1.2 S LS gestrandet. Die Zündkerzendrähte waren durch den strömenden Regen zu feucht geworden, um ihre Aufgabe richtig zu erfüllen. Der sonst immer zuverlässige Opel OHC Block hatte den Schluckauf aufgegeben und zum Glück konnte ich das Monument gerade noch erreichen. Der Opel hielt auf dem Parkplatz in der Nähe der Statue des Ingenieurs Lely.

Notfall auf dem Deich

In diesem Moment wurde mir klar, dass es nicht so schlau gewesen war, Tücher und Anti-Feuchtigkeitsspray zu Hause zu lassen. Es war stockdunkel und der Wind blies heftig. Außerdem regnete es in Strömen, sodass ich beschloss, das ANWB-Notruftelefon eine Weile in Ruhe zu lassen. Ich hatte die Warnblinkanlage des Opels eingeschaltet, und das war der sympathischen Hindu-Familie aufgefallen. Sie setzten mich im Motel van der Valk in Wieringerwerf ab, denn wo ich jahrelang in Leeuwarden gelebt hatte, stand mein Elternhaus noch im Dorf Nordholland.

Turbulentes Jahr mit dem Corsa

Die Szene war der Höhepunkt eines besonderen Jahres mit dem Opel Corsa von 1986. Ich kaufte ihn Anfang 1997. Ich erzählte dies bei der Arbeit, worauf einer meiner Kollegen mit einer tödlichen und urkomischen Reaktion kam: „Es ist noch nicht so weit ein Kadett“. Alle sind durchgedreht, auch ich. Der Corsa war gut für besondere Momente. Ein Freund von mir war gerade mietlos geworden und fragte, ob er sich den Corsa für ein Vorstellungsgespräch ausleihen könne. Kein Problem, aber der Opel hat meinen Kameraden in Verlegenheit gebracht. Während der verregneten Fahrt von Leeuwarden nach Capelle ist ein Scheibenwischer kaputt gegangen (der linke, die Mechanik stellte sich als verschlissen heraus), so dass mein Kumpel einen Teil der Fahrt in schiefer Position zurücklegte. Und ja, auch er musste nach dem Termin in Capelle in die friesische Hauptstadt zurückkehren. Mit dem Corsa hatte ich bis dahin übrigens keine Probleme. Der Opel hat mir immer viel Freude bereitet.

Schöne Ausflüge. Und dreimal eingebrochen

Ich bin mit dem Opel überall hingefahren, habe Kilometer im Innenraum damit gegessen. Ich habe auch eine wundervolle Reise durch Deutschland und die Vogesen gemacht. Benutzte es für Umzüge, fuhr es zu Freunden und Familie auf dem Land. Ich liebte den Karren, der mir immer neue Abenteuer bescherte. Pack deine Tasche in den Kofferraum und los geht's. Der Corsa verzauberte mehr Menschen, er war auch freundlich zu Einbrechern. Dreimal sah es der Bösewicht auf dem Opel voraus. Ein Akku, ein Werkzeugkasten und ein Blaupunkt Radio/Cassettenplayer wurden unabhängig voneinander erfasst. Ich habe alles gelöst. Aber ich hatte genug von der Einbruchssensibilität des alarmlosen Opels. Das Vertrauen war weg.

Tücher und ein Wundermittel

Und dann war noch Heiligabend 1997. Nach einer Tasse Kaffee im Elternhaus fuhren mein Vater und ich von Wieringerwerf zum Denkmal. Mit der Carina E, ob Zufall oder nicht: das war Toyota Nummer zwei, der mir auf dem Weg zum Opel wieder geholfen hat in Betrieb bekommen. Wir waren jetzt praktisch, um Anti-Feuchtigkeits-Spray und -Tücher mitzunehmen. Am Monument habe ich die Kabel getrocknet, kurz mit dem Wundermittel behandelt, das sicher seither zur Standardausstattung meiner Werkzeugtasche gehört. Der Opel lief im Nu wieder. Wir sind nacheinander nach Wieringerwerf gefahren und thuis Wir haben Heiligabend mit der Familie gefeiert. Eine Woche später habe ich im Corsa gehandelt. Das habe ich später oft bereut, weil ich mit dem Opel in einem Jahr ziemlich gewachsen war.

Ewig dankbar

Aber die Erinnerung bleibt, ebenso wie der Gedanke an diese süße, freundliche surinamische Familie, die keinen Moment zögerte, an diesem dunklen und regnerischen Abend zu helfen. Und teilen die Weihnachtsstimmung auf ihre Weise. Daran denke ich immer noch in Dankbarkeit und Liebe regelmäßig zurück.

Diese Erinnerung an den Heiligabend 1997 wurde in leicht abgewandelter Form in Folge 108 des Podcasts BNR Petrolheads von Carlo Brantsen und Bas van Werven präsentiert. Das kannst du benutzen hier nachhören, die automatische Erinnerung beginnt bei 7 Minuten und 40 Sekunden.

Ich wünsche allen schöne Feiertage!

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9 Kommentare

  1. Ich fahre einen Opel Corsa Sport hellblau halbautomatisch Baujahr 2 es ist manchmal ein Geisterauto während der Fahrt geht ein Licht an und wieder ein Auto mit Schlüssel im ANWB zeigt an dass es ein Stecker unter der Haube ist ist der andere sagt ist am brems- oder gaspedal. das war meine frage vorher gr

  2. Mein erster Corsa, privat gekauft, ein weißer 1.3SR. Ein Dreitürer. Gut versorgt. Tiefergelegtes Fahrwerk mit Feder- und Dämpfersatz. Stabilisatoren von einem Corsa GSI.
    Federbeinbrücken vorne und hinten.
    Innenraum von Braun auf Grau umgestellt.
    Montiert zwei Recaro LS Sitze von einem Manta, Momo Sportlenkrad und eine große Pioneer Stereoanlage. Natürlich Schroth-Sicherheitsgurte.
    Der Komfort war nicht viel besser, aber das Auto war wie ein Kart auf der Straße.

  3. In den Achtzigern fuhr ich zwölf Jahre problemlos die 'Luxusversion', einen Opel Corsa Strada 80 ein feines Auto, das mich problemlos überall hinbrachte.

  4. Ich selbst bin viele Jahre in einem Corsa 1.2 Swing von 1984 gefahren. Super Auto. Hatte immer, nur was ich hatte, ist eine gebrochene Schneekette in den Dolomiten in Italien. Leider Schäden am Radlauf, aber das Auto konnte nichts dagegen tun. Sehr zuverlässiges Auto.

  5. Jahrelang in einem Corsa Diesel rumgepoltert wie eine Art verherrlichter Dienstwagen.
    Rücksitz raus und Werkzeug rein.
    Nie aufgebrochen, sogar das alte Feuerwehrauto auf dem 2 Meter Band, das ich an das Armaturenbrett geschraubt hatte, blieb zurück, zu schwer und unübersichtlich, um es zu stehlen.
    Durch einen defekten Kühler und damit Überhitzung hat die Sache ein Ende...

  6. Habe selbst einen Corsa 1.2 OHC.
    Ich bin keinen Meter gelaufen. Nach Nachforschungen stellte sich heraus, dass diese Dinger massiv unter einem Verteiler litten, dessen Stifte zwischen Ober- und Unterdeck des Fliehkraftvorschubs locker waren. Infolgedessen wurde der Vormarsch weitgehend „behindert“. Seltsamerweise hat die Version 1.3 nicht (!) Die Pins wurden fachmännisch in der richtigen Position fixiert, der Verteiler montiert, montiert und getaktet. Dann ging das Ding wie ein Feuerwehrmann. Die Spitze von 145 km/h auf dem Zähler ging buchstäblich über 160 km/h und er schaffte weit über einen Kilometer mehr auf einem Liter des heutzutage so kostbaren Zeugs. Die Beschleunigung war für dieses Ding plötzlich erstaunlich. Ansonsten einfach ein wirklich schönes Auto. Viel Spass gehabt!

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