Benelli Tornado

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Der Benelli Tornado war wunderschön, sehr durchdacht gestaltet und stand nach italienischer Tradition erst Jahre nach seiner Einführung zum Verkauf. Und das war der Schlag für ihn. Denn 650 war die Ära der 1970er Schubstangen-Twins wirklich vorbei. Da half auch nicht, dass das Unternehmen nach bester italienischer Sitte in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.

Sorgfältig gebaut

Die sorgfältig gebauten – nur zehn wurden an einem Tag hergestellt – Benelli Tornados wurden jeweils einer ernsthaften Probefahrt unterzogen, bevor sie zum Händler/Kunden gingen.

Diese Kunden mochten das Handling der Benelli Tornado, die – für einen Pushrod-Twin – hohen Drehzahlen und den Sound. Die Vibrationen waren deutlich weniger anregend, während man bei Benelli mit viel vibrationsdämpfendem Gummi so gut wie alles dagegen getan hatte.

Ich war noch jung, als ich in Maarssendorp einen silbergrauen Benelli-Tornado sah.

Er suchte einen Kommunalbeamten, der beruflich krankgeschrieben war und seine Tage damit verbrachte, ältere Motorräder zu reparieren, während er ständig über Sex sprach. Die klügeren Kunden nahmen ihre Freundin oder eine zufällige junge Dame mit, weil der Anblick von etwas so Schönem immer zu billigeren Reparaturen führte. Vor allem, wenn sich so ein Kind mit kurzem Rock und/oder Dekolleté die Mühe machte, sich zu bücken, um etwas aufzuheben. Ach ja: Dieser Benelli-Tornado. Das Ding lief im Leerlauf und die gummigelagerten Instrumente tanzten den Samba…

Eine turbulente Geschichte

Die Zeit, als der berühmte argentinische Kapitalist Alessandro de Tomaso (die Schreibweise dieses Namens muss mitgeteilt werden) eigentlich der Beginn einer Achterbahnfahrt von Übernahmen, Neustarts und Wiedergeburten war. 1989 wurde Benelli an Giancarlo Selci verkauft, einen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen, der besonders an der neuen Fabrik in Pesaro interessiert war. Aus steuerlichen Gründen wurden 50-cm1996-Modelle noch spärlich gebaut, aber Benelli war eigentlich tot. Im Februar XNUMX wurden die Rechte am Namen Benelli von Andrea Merloni gekauft, der in Pesaro eine neue Fabrik baute. Dort wurden vorerst Motorroller gebaut, um die finanzielle Basis für größere Pläne im Motorradbereich zu legen. Denn an großen Plänen hat es den Italienern nie gefehlt.

2005 wurde (der Name) Benelli von der chinesischen Quianjiang-Gruppe übernommen

Geplant war, ab 2010 eine neue Modellreihe als Benelli QJ auf den Markt zu bringen. Um den Anschein der Italianität zu wahren, haben die Chinesen ein Büro in der ursprünglichen Heimat eröffnet. Ist egal. Volvo ist chinesisch, BMW kauft dort Motorblöcke. Rolls-Royce ist deutsch. Rotax glaube ich auch und ein guter Freund hat Chromteile von einer Fabrik, die das gleiche auch für Harley macht. Ural ist jetzt eigentlich amerikanisch und die Produktion dieser Dreiräder (mit zweijähriger Garantie!) wurde gerade nach Kasachstan verlagert.

In 2011 feierte das Unternehmen Benelli sein 100-Jubiläum.

Aber es sieht nicht so aus, als ob die Benelli 650 Tornado vorerst wieder in Produktion gehen wird, wie auch immer "in" "retro" im Moment ist. Aber du kannst es nicht wissen. Marketer und Chinesen überraschen immer wieder.

Das Model stammt von Theo Terwel, der für seine BMW-Restaurationen international bekannt ist, aber im Gegensatz zu vielen BMW-Fans einen sehr breiten Blick auf Marken und ihre Schönheit hat. Ach ja: Der Benelli Tornado wird restauriert. Und der Block wird von einem Italiener umgebaut, der das einst für die Fabrik gemacht hat. Weil dieser BMW Drang nach Perfektion? Theo hat das auf jeden Fall.

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8 Kommentare

  1. 1970 war die Ära der 650-ccm-Twins mit Schubstange vorbei. Die 2V-Boxer von BMW mit gleichem Atemvolumen waren zwar keine siamesischen Zwillinge, aber dennoch Zwillinge. Und mit langen Stößelstangen sogar bis weit in die 90er hinein. Dann gab es wieder größere Zwillinge mit, ja, Schubstangen. Sie waren zwar nur wenige Zentimeter lang, aber immerhin. Es muss das Image der bayerischen Boxer sein, dass dies wieder möglich war, ohne ungeliebt zu sein oder anderweitig als veralteter Ramsch beiseite geschoben zu werden. Dagegen war das Lied für Parallel-Twins mit langen Schubstangen leider zu Ende.
    Ich kann nicht wirklich sagen, dass die BMW-Wartung jetzt so teuer ist. Es lohnt sich, ehrlich zu sein. Es kommt darauf an, welchen Typ du meinst. Ich mag die 2V-Boxer immer noch nicht. Bis auf eine obligatorische Sache: Die Überholung der Ventile, um zu verhindern, dass sie abbrechen und damit als „Kollateralschaden“ die weitere Integrität der Stromquelle ernsthaft ruinieren. Also absolut ja. Mittlerweile habe ich das bei meiner Blauwtje zweimal machen lassen. Das deutet darauf hin, dass ich viel mit ihm geritten bin.

  2. Und die Wartung Hermans? Auch so günstig wie Japaner oder genauso teuer wie BMW?
    In der Zwischenzeit; wie werden wir „chinesen“ los oder werden wir auch zu ihrer region. Der Unterschied besteht darin, dass sie eine – klare – Politik haben. Das haben wir hier komplett verloren

  3. Mein jüngster Bruder und ich hatten damals die Idee, uns eine so schöne Benelli zu kaufen, aber da wir noch Student waren, waren die 6.000 harten Gulden für uns ein Hindernis und wir mussten uns für eine Suzuki 500 entscheiden, die damals noch gekostet hat knapp 4.000 Gulden.
    Später kaufte mein Bruder einen neuen Benelli 900 Sei; war ein schöner Motor.
    Ich selbst fahre eine Laverda 750 SF.
    Italiener sind Meister im Motorenbau, während die Zuverlässigkeit heute mit Motoren aus Deutschland, Japan, England, Österreich, Kanada und den USA vergleichbar ist.

  4. Vergessen Sie nicht die späteren Tornado Tree 900cc-Modelle, schön und mit einem Kühlsystem an einem Ort, den sich kein Hersteller mit den Kühlerlamellen im Hintern vorstellen würde.

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