Der kurze Weg – Kolumne

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Ein Bekannter hat eine Reise nach Frankreich arrangiert. Alles ist komplett digital vorverarbeitet und arrangiert. Bis der Kaffee aufhört. Mittags wird kein Wein getrunken. In den Hotelzimmern ist das Rauchen verboten.

Wir machen es anders

Wir tun einfach etwas. Inland, das war dreißig Kilometer von der Karte entfernt. Karten sind nützlich. Sie haben mehr Übersicht als mit GPSserij und die Batterien gehen nie kaputt. So fuhren wir in gemächlichem Tempo durch den Wald. Der Sonne entgegen. Die Wege waren frei. Der Tag war wunderschön. Ein dicker Mann mit einer Waffe über der Schulter und ein junger, schlaksiger Mann stellten sich uns in den Weg. In Frankreich nimmt man Männer mit Waffen ernst. "Was wir gemacht haben?" „Wir haben einen kurzen Weg zu ‚X‘ gefunden“, lächelten wir unschuldig. Der Ranger hat sich unsere Motoren angeschaut. Ausländische Off-Roads, sie könnten beschossen werden. Doch zwei verwitterte Tourenräder, eines davon mit einem boulemischen Beiwagen, unterstanden nicht der örtlichen Jagdordnung. „C'est d'accord. Continuez votre route“, lächelte der Dicke.

Auf zahmer Wildschweinjagd

Wir fragten, ob er auch an einer kürzeren Route arbeite oder etwas anderes mache. Ah! Das war tatsächlich so! "Allons, nous cherchons Drouff". „Drouff avec double 'f'“ erklärte der Dünne, der sich als Förster in der Ausbildung entpuppte. Drouff mit dem doppelten 'f' entpuppte sich als das zahme Wildhausschwein des Försters. Das Tier lief manchmal weg. Aus dem Hof. In den Wald. Es folgte eine kurze Erläuterung des Wildschweinstandortes. Nachmittags sitzen sie in den Tälern, auf der Ostseite der feuchtesten Hänge. „Und er liebt weiße Schokolade“, fügte der Magere hinzu, als er in einen weißen Schokoriegel biss. Wir fragten, ob wir bei der albernen Wildschweinjagd helfen könnten und bekamen weiße Tafeln Schokolade.

Drouff wurde gefunden und grunzte glücklich an der Leine

Der Dünne und der Eber gingen in den Beiwagen. Damit hatte der Eber überhaupt kein Problem. Denn das Biest musste nicht laufen und der Vorrat an weißer Schokolade erwies sich als unerschöpflich. Der dicke ging auf die Rückseite des Honda. Von hinten betrachtet, schien der dicke Mann sorglos halb geduckt über dem Boden zu schweben. Sein Gewehr ragte keck über seinem Fahrerhelm. Das Zeug wurde an die Firma Landrover geliefert und wir wurden eingeladen, später auf der örtlichen Terrasse ein Glas zu trinken.

In Frankreich passen Verkehr und Alkohol gut zusammen

Auf der Terrasse kam ein dicker Mercedes-Benz vorbei. Er hupte. Der ebenso dicke Fahrer hob eine stark mit Gold beringte Hand. An seinem Handgelenk trug er eine goldene Uhr von der Größe eines Pizzatellers. Förster und Rangerhelfer sahen sich mit leeren Augen an. "Le con." 'Das Arschloch' also…

Der Mann war der örtliche Auftragnehmer. Hatte viele französische Euro. Er wurde nur geduldet, weil er das beste Hütehunderudel der Region hatte. Aber im letzten Herbst saß er hinter dem Wildschirm und wartete darauf, ein gejagtes Wild zum Kochen vorzubereiten. Er hörte etwas hinter sich. Mit unerwarteter Geschmeidigkeit vom Hocker gedreht, gehockt und gefeuert. Sein bester Jagdhund erhielt zwei Doppelnullen in der Brust und starb mit einem letzten erstaunten Blick auf seinen Herrn.

'Le con'. Beifall. Es wurde spät. Wir haben im Forsthaus geschlafen. Denn in Frankreich gehen Alkohol und Verkehr Hand in Hand. Aber es gibt Grenzen.

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9 Kommentare

  1. Gute Geschichte. Ich nehme manchmal gerne eine Route, die ich vor 50 Jahren gefahren bin, zu einer Ferienadresse. Wie viel sich verändert hat und wie wenig man heute sieht, sieht man nur, wenn man mit seinem Tomtom fährt.

  2. Schönes Wetter, danke 🙂 Zehn Jahre lang kein GPS gekauft, fand die Karte auf dem Schoß oder im Tankrucksack vollkommen ausreichend. Aber ja, in einem guten Moment muss man leider wirklich eine Lesebrille aufsetzen und das führt zur Wahl, eine Karte lesen oder die Straße sehen zu können. Ok, oder natürlich aufhören, die Karte zu lesen 😉 Aber das funktionierte nicht mehr gerade optimal, nachdem ich mich natürlich eine Weile durchgewühlt habe, um für dich selbst zu behaupten, dass es noch gut lief.
    Kurz gesagt, endlich ein GPS gekauft (nur im Auto) und es funktioniert normalerweise großartig, um von A> B zu kommen. Aber Karten machen Spaß und werden im Prinzip für Motorradfahrten verwendet, ebenso wie Handgesten anstelle eines Kommunikationssets, obwohl diese Motorradfahrten durch alle möglichen Umstände leider etwas aus dem Bild geraten sind. Mal sehen, ob wir es nächstes Jahr wieder abholen können!

  3. Ich denke, das GPS ist viel besser als die altmodische Karte! Ich gebe es jedem!

    Dann bleiben mir die schönsten Routen, die auf dieser altmodischen Karte eingezeichnet sind…

  4. Wenn ich hier zu Hause auf die Toilette muss, mache ich das mit dem Routenplaner, weil ich mich sonst verirre! Ich verirre mich wirklich überall und wenn es keine Routenplaner gäbe, würde ich fast nie "irgendwo" ankommen.
    Meine Erfahrung ist, dass die meisten Leute keine Ahnung haben, wie nervig das ist.
    Und gerade schöne Teile der Niederlande und Deutschlands habe ich durch den Routenplaner entdeckt: Ziel eingeben, dort gerade Linie ziehen und darauf achten, dass man überall Zwischenstopps „sticht“, damit man über die kleinsten Straßen den kürzesten Weg hat.
    Allerdings bin ich (noch) nicht auf weiße Schokolade gestoßen, die weiße Hausschweine isst….. oft rosa Elefanten, nachdem ich lokale Einrichtungen auf der Straße besucht habe.

  5. Lernen Sie mit einer Navigation zu fahren und wenn sie Maarten die Pfeife gibt, wissen Sie nicht mehr, wo Sie sind. Die Orientierung ist auf Erbsengröße geschrumpft. Wie die Deutschen sagen:
    „Im Notfall funktioniert nur einfaches“(!)

  6. In den neunziger Jahren habe ich als Vertriebsmitarbeiter in Frankreich gearbeitet, war buchstäblich überall an den unmöglichsten Orten. Und das mit Michelin-Karten, Tickets vom Tourismusverband und Fragen. Oft falsch gefahren, aber überall angekommen. Hatte eine großartige Zeit! Die Navigation ist viel einfacher, macht aber nicht mehr Spaß.

    Schöne Geschichte übrigens und lustig so ein schokoladenfressendes Schwein.

  7. Da meine Dummheit den Geist aufgegeben hat, fahre ich viel ruhiger und manchmal eine Kurve zu weit…
    Aber ich komme immer noch überall hin wie früher und im Gegensatz zum Domdom-Fahren erinnere ich mich jetzt an die Strecken (ungefähr)….

    Früher hat die Oma darauf verzichtet, jetzt kann sie auch darauf verzichten.
    Und wenn ich mal komplett verloren bin, kann ich das Telefon immer mit Karten starten…

  8. Schöner Artikel, er bringt uns einmal mehr auf den Boden in dieser überdigitalisierten Welt.
    Ein komplett im Voraus geplanter Urlaub lässt keinen Raum für Improvisation oder lustige Wendungen, und genau das macht Urlaub so viel Spaß: Improvisation und Unvorhersehbarkeit und nicht zu wissen, welches Abenteuer der nächste Tag bringt.
    Und mit einer altmodischen Karte stößt man öfter auf verborgene Schätze als mit einem langweiligen GPS, aber das ist jedem das Seine

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