Im November 1966 – nicht lange nach der Einführung des Fiat 124 Sedan – brachte Fiat die Spider-Version dieses 124 auf den Markt. Pininfarina war für die Entwicklung und Produktion verantwortlich, die ein um 14 cm verkürztes Chassis des erwähnten Fiat 124 Sedan hatte. Das Design des Fiat 124 Sport Spider war kraftvoll und umstritten. Kenner nennen es eines der besten und erfolgreichsten Designs von Pininfarina. Es war schon immer ein begehrtes Auto. Sicherlich sind die europäischen Versionen – wie der Debütant mit dem 1438-ccm-Motor – begehrte und seltene Objekte. Auch der Abarth 124 Rally auf Spider-Basis – eigentlich zu brutal für den Straßeneinsatz – erfreut sich großer Exklusivität und Interesse.
Evolution
1970 erhielt der Fiat 124 Sport Spider – nachdem bereits 1969 die ersten kosmetischen Änderungen vorgenommen worden waren – den 1608-cm³-Motor des Fiat 125, jedoch mit einer Leistung von 110 PS. Die Kraftquelle – erhältlich zusätzlich zu den 1438 ccm – atmete durch 2 doppelte Weber IDF-40 Vergaser und verlieh dem Sport Spider eine Höchstgeschwindigkeit von 185 Stundenkilometern. Äußerlich war der stärker motorisierte Sport Spider an den beiden Luftblasen auf der Motorhaube zu erkennen: Sie sollten den hochkarosserietauglichen Motor aufnehmen. Im August 1972 lieferte Fiat den Sport Spider mit dem neuen – und länger gebauten – Motor aus dem 132. Dieser hatte einen Hubraum von 1592 cm³. Ein Jahr später kam der größere 1756 cc hinzu, der 118 PS leistete. Sie waren mit einem Doppel-Weber-Vergaser ausgestattet.
Abfahrt aus Europa, Namensänderung
In den Vereinigten Staaten war der Fiat 124 Sport Spider so erfolgreich, dass Fiat ab 1975 begann, das Auto mit der 1756-cm³-Kraftquelle ausschließlich für Nordamerika zu produzieren. Diese Variante des Fiat 124 behielt den Namen Sport Spider bis 1978. 1979 wurde der Wagen in Spider 2000 umbenannt. Die Typenbezeichnung bezog sich unter anderem auf seinen neuen Motor mit 1995 cm³ Hubraum.
1981 erschien auch in Amerika eine geblasene Version – als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Fiat und Legend Industries. Gegen Ende des Jahres 1981 übernahm Pininfarina – der De-facto-Gründer – den gesamten Produktionsprozess des Autos. In jenen Jahren war der Wagen auch wieder in Europa erhältlich. Im Herbst 1982 nahm Fiat den 124 Spider aus dem Programm. Auch das legendäre Design blieb in Produktion. Er setzte seine Karriere in Europa als Pininfarina Spidereuropa fort. In Amerika hieß er Pininfarina Azzura. Die amerikanische Version war serienmäßig mit einer Lederausstattung, einem Stereo-Radiokassettenspieler und elektrisch betriebenen Seitenfenstern ausgestattet.
Sonderausführung: Spidereurope Volumex
1983 wurde sogar eine spezielle – auf 500 Stück limitierte – Spidereuropa Volumex eingeführt. Der Zweiliter-Motor war mit einem Rootes-Kompressor ausgestattet. Diese Anpassung führte zu einer Leistung von 135 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 190 Stundenkilometern. Nach fast 200.000 Spidern endete 1985 die Produktion des ursprünglichen Fiat 124 Sport Spider.
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Noch 8000-registrierte Spider in den USA, auch in Europa beliebt
Der Großteil aller gebauten Spider (sowohl „Fiat“ als auch „Pininfarina“) wurde in den Vereinigten Staaten verkauft: Mehr als 170.000 Exemplare gelangten zwischen 1968 und 1985 dorthin. Laut Fiat gibt es in den USA noch etwa 8000 registrierte Exemplare. Aber auch in Europa erfreut sich der charakterstarke, zeichnungsstarke und beliebte Klassiker nach wie vor großer Beliebtheit. Mehrere Exemplare werden auf unseren Kontinent zurückgebracht. Nicht ohne Grund, denn aus unserer Sicht schaffen die kosmetischen und technischen Eigenschaften eine schöne Harmonie zwischen Sportlichkeit, Flair und Solidität.
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Stimme total zu
Allerdings wundert es mich, dass zuletzt ein Zweiliter mit Kompressor mit nur bescheidenen 135 PS auf die Beine gestellt wurde. Auf jeden Fall genug für viel Fahrspaß. Und ja, wie schön es war. Sehr schön !
Einer der schönsten Roadster die je gebaut wurden.