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MG MGA. Eine neue Ära in Abingdon (1955-1962)

MG MGA. Eine neue Ära (1955-1962)

MG war jahrelang auch für seine Modelle der T-Serie bekannt. Das war eine illustre Serie von Roadstern, die das Image des Herstellers aus Abingdon mitbestimmten. Die Nachkriegszeit inspirierte jedoch Albert Sydney (Syd) Enever, über einen neuen Hausstil nachzudenken. 1951 entwarf er eine stromlinienförmige Karosserie für die MG TD Le Mans-Version von George Philips. Die authentischen Trittbretter und die hervorstehenden Kotflügel verschwanden und wurden durch eine glatt gefütterte Pontonkarosserie ersetzt. Der Le Mans TD wurde zur Inspiration für ein völlig neues MG-Modell: den MG MGA, der von 1955 bis 1962 in Abingdon in Großbritannien und Enfield in Australien gebaut wurde. Er hat vor sechzig Jahren ein schönes Vermächtnis hinterlassen.

Bruch mit traditionellem Design

Mit dem neuen Design brach Syd Enever mit der traditionellen Linienführung der MG T-Serie. Darüber hinaus sah Leonard Lord – ein echter Austin-Mann und der große Chef von BMC – zunächst wenig Bein im (zukünftigen) MG MGA-Design. Der MG TF und MG TF 1500 Midget stammten ursprünglich vom TA, der 1936 eingeführt wurde. Es wurde immer weniger nachgefragt, auch weil das Design des TF in den fünfziger Jahren nicht mehr zeitgemäß war. Damit startete Syd Enever die neue MG-Sportwagen-Generation.

Völlig neu

Die Arbeit von Syd Enever führte zu einem völlig neuen und äußerst schön gestalteten MG MGA. Der neue Sportwagen aus Abingdon würde die Nachfolge des MG TF und des TF 1500 Midget antreten. Er zeichnete sich vor allem durch seine niedrige Bauweise und die daraus resultierende tiefe Sitzposition aus. Das Fahrwerk war komplett neu. Der Roadster erhielt vorne eine Aufhängung mit Querlenkern und Schraubenfedern. Die Hinterradaufhängung bestand aus einer Kombination aus halbelliptischen Blattfedern und einer starren Hinterachse. Der MGA bekam auch vier Trommelbremsen. Es wurde ein echter britischer Sportwagen, der auf der IAA in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Erscheinungsjahr: 1955

Debüt mit 1488-cm³-Motor

Der MG MGA hatte eine Body-on-Frame-Konstruktion. Der neue Sportwagen aus Abingdon debütierte als 1500. Der vorn montierte BMC-Motor der B-Serie hatte einen Hubraum von 1489 cm³. Zunächst lieferte er eine Leistung von 68 PS. Der MGA 1500 war gut für eine Höchstgeschwindigkeit von 155 Stundenkilometern. Später wurde die Leistung auf 72 PS gesteigert. Der 1500er Motor war zuverlässig und fand auch seinen Weg in das MG A Coupé, das 1956 zum geschlossenen Bruder des Roadsters wurde. Vier Jahre lang wurde der 1500 produziert: Insgesamt liefen 58.750 MG MGA mit diesem Motor vom Band, bevor ihm 1959 ein auf 1.588 Hubraum vergrößertes Modell folgte: der MG MGA 1600. Doch zuerst kam der sportliche Bruder des MG MGA 1500: die Twin-Cam.

Die Ankunft der Twin Cam

1958 debütierte der MG MGA Twin Cam. Dieser erhielt einen 1.588-cm³-Motor der B-Serie. Diese wurde speziell für die Twin Cam von Harry Weslake an sportliche Vorgaben angepasst. Zum Beispiel bekam es zwei obenliegende Nockenwellen. Zunächst leistete der sportliche Motor im Twin Cam 107 PS. Dank eines etwas niedrigeren Verdichtungsverhältnisses und weiterer technologischer Verbesserungen stieg diese Leistung auf 100 PS. Der MG MGA Twin Cam hatte rundum vier Scheibenbremsen. Auch die Leistung der Twin Cam war beeindruckend. Weniger ansprechend war die Zuverlässigkeit des sportlichsten MGA, die stets an den geschlossenen Rädern ohne Radabdeckung und mit Nabenschlössern zu erkennen war. Die Twin-Cam war nicht mit Speichenrädern erhältlich.

Technische Schwierigkeiten

Technische Schwierigkeiten mit der Twin Cam setzen den guten Namen MG unter Druck. Es gab viele Probleme mit der falschen Ventilsteuerung in Kombination mit den teuren Nockenwellen. Dies war insbesondere bei der anfänglichen 107-PS-Version der Fall. Der technische Malheur war mitverantwortlich dafür, dass 1960 das Ende der Twin Cam eingeläutet wurde – nachdem 2.111 Exemplare gebaut worden waren. Die Leistung war für die damalige Zeit jedoch beeindruckend: Die schnellste Version erreichte eine Spitze von 180 Stundenkilometern und beschleunigte in 9,1 Sekunden auf „hundert“. Es ist heute das wertvollste MGA. Zudem sind die damaligen technischen Probleme bei diesem Typ heute weitgehend Geschichte.

1588 ccm ohne Twin Cam

Wie bereits erwähnt, brachte Morris Garages 1959 den MGA 1600 als Nachfolger des Debütanten von 1955 auf den Markt, der ebenfalls den Motor der B-Serie mit 1.588 cm³ Hubraum erhielt, jedoch ohne den Aufbau der doppelten obenliegenden Nockenwellen aus der Twin Cam. Dieser größere Motor war nicht die einzige Änderung gegenüber dem MGA 1500. Da der MG MGA mit mehr Hubraum und einer Leistung von 78 k besser abschnitt als sein Vorgänger, war der Einbau von zwei Scheibenbremsen vorne notwendig. Die Briten behielten jedoch die hinteren Trommelbremsen.

1600er Version, zwei Getriebestufen

Viele Änderungen gab es im Vergleich zum Vorgänger ohnehin nicht. Sie konnten den Unterschied in der Platzierung der Beleuchtung sehen. Im Übrigen wurde das charakteristische Äußere vollständig erhalten. Die bis 1961 in einer Auflage von 31.501 gebaute Version 1.600 war in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich: der Standardversion und der De Luxe. Letztere zeichnete sich durch spezielle, zentral blockierte Räder und Scheibenbremsen rundum aus. Die Luxusversion entstand, weil MG Ersatzteile hatte, nachdem die Twin Cam aus der Produktion genommen worden war.

Zum Schluss mit den neusten Änderungen

Nach 31.501 Exemplaren des MGA 1.600 kam der Mark II. Anpassungen waren optisch kaum sichtbar. Der Mark II bekam einen auf 1.622 ccm vergrößerten Motor und eine andere Hinterachse. Letztere Modifikation führte zu einem verbesserten Handling und mehr Möglichkeiten, die Power des 90 PS starken Motors gut auf den Asphalt zu bringen. Der Mark II war wieder in zwei Versionen erhältlich und lief von 1961 bis 1962 noch 8.719 Mal vom Band. 1962 wurde der sehr schöne MG MGA durch einen neuen und berühmten MG ersetzt: den MG MGB, ebenfalls von Syd Enever signiert.

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3 Kommentare

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  1. Mein Vater hatte eine Fahrschule in Amsterdam und kaufte als einer der ersten in den Niederlanden einen MG A. Darin gab er Fahrstunden. Unglaublich, natürlich verbrachte er manchmal 1 Stunden am Tag damit, Fahrstunden in diesem schönen Sportwagen zu geben. Aufgrund eines neuen Gesetzes in den Niederlanden, dass mindestens 12 Personen in einem Auto sitzen müssen, war die Party leider vorbei. Fahrschule Roelvink. Willemsparkweg 3 Amsterdam. Mittlerweile schon lange her.

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