Peugeot 304 Break SL und 308 SW. Auf der Suche nach den Markengenen. Zweiter Teil: Die Fahreigenschaften (final)

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Seit zwei Wochen haben wir den Peugeot 308 SW Allure Pack Business Hybrid 180. Diesen haben wir an einem schönen Samstag aufgestellt Plug-in-Hybrid gegenüber einem seiner Vorfahren: dem Peugeot 304 Break SL von Bert Hoekman und Ulko Gosma. In unserem Magazin lesen Sie bald noch viel mehr über den Klassiker Peugeot und die besonderen Geschichten dahinter. Aber jetzt reisen wir durch die Zeit. Und in zwei Unternehmen suchen wir nach den historischen Markenwerten, auf die Peugeot so viel Wert legt. Nächste Woche lesen Sie einen Fahreindruck beider Peugeots. Letzte Woche haben Sie den ersten Teil gelesen; jetzt lesen Sie Teil zwei, den letzten Teil, in dem wir die Fahreigenschaften besprechen.

Zunächst zum Leistungspotential: Der Vergleich zwischen Oldtimer und Newcomer ist eigentlich mangelhaft. Der 304 Break SL hat den 1290-cm³-Motor mit 65 DIN-PS an Bord. Der neue Peugeot 308 SW Hybrid hat eine Systemleistung von 180 DIN-PS. Der Antriebsstrang besteht aus dem EAT-8-Automatikgetriebe, dem 1598-cm³-PureTech-Kraftstoffmotor (mit Turbo) und dem Elektromotor, der von der 12,4-kW-Batterie gespeist wird. Und Sie können aus drei Fahrmodi wählen: Sport, Hybrid und Elektro. Wofür Sie sich auch entscheiden: Der Peugeot beschleunigt blitzschnell und bietet eine wunderbare Zwischenbeschleunigung. Das versuchen wir natürlich erstmal, lassen die Beschleunigungsparty aber schnell vergehen. Und bei der angegebenen Höchstgeschwindigkeit von 225 Kilometern sind wir nicht einmal annähernd dran. Dafür hätten wir nach Deutschland ziehen können, aber das Bedürfnis verfliegt schnell wie Schnee in der Sonne.

Effiziente Denkweise

Dafür gibt es einen Grund: Die Denkweise. Es wird ein Sport, möglichst lange mit vollgeladener Batterie auszukommen und die Anzahl emissionsfreier Kilometer möglichst hoch zu halten. Wenn Sie vorsichtig mit dem Gaspedal umgehen, werden Sie auch sehen, dass der Akku ein wenig nachgeladen wird. Es wird zum Sport, die Kraftstoff- und Benzinkapazität bei normalen Geschwindigkeiten so effizient wie möglich zu nutzen. Die angegebenen 56 Elektrokilometer (im vollelektrischen Modus) sind absolut machbar (insbesondere an heißen Tagen). Und im Hybridmodus kommen Sie auch weit. Wir haben die Strecke Leeuwarden-Amsterdam mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern bei einem Durchschnittsverbrauch von 1 zu 28 zurückgelegt. Der Akkupack hat bis zum Ende der Fahrt geladen. Apropos: Mit dem 7.4 KW On Board Charger (Option, bei diesem Fahrzeug nicht verbaut) laden Sie den Akkupack in etwas mehr als zwei Stunden wieder auf, ohne die Option dauert es vier Stunden, bis ein leerer Akku vollständig aufgeladen ist. Der Ladevorgang kann über die My Peugeot App verfolgt werden. Absolut hip, bis jetzt.

Aufdringliche Fahrassistenten, Sportmodus nicht schön

Im Hybrid- und Elektromodus fährt der Peugeot gut, außerdem ist der Übergang von Elektro zu Benzin und umgekehrt wirklich reibungslos. Du merkst es nicht. Innerhalb der genannten Fahrmodi zeigt sich die selbstlernende EAT8-Automatik gutmütig, besonders bei leise gefahrenen Kilometern. Am besten verzichtet man in jedem Fall auf den Sportmodus. Das Automatikgetriebe klappt dann ordentlich ein, die Schaltwege sind zu lang. Es gibt etwas weniger Anziehendes. Die Pack Business-Version hat zwei Sicherheitspakete an Bord. Sie sind direktiv und viel zu dominant, sie verletzen mit ihrem schroffen Eingriff regelrecht den Fahrspaß. Dafür funktioniert die Toter-Winkel-Erkennung wirklich hervorragend und erleichtert das Einfahren und Überholen. Auch die 360-Grad-Sicht und die Rückfahrkamera funktionieren einwandfrei (beides zusätzlich am Testwagen montiert).

Tolles Gehäuse

Peugeot hat einen hervorragenden Ruf in Sachen Fahrwerkstechnik. Auch in diesem Bereich lieferten die Techniker – mit Hilfe des heutigen Konzernmitglieds Opel – wieder eine hervorragende Leistung ab. Auch das Fahrwerk des 308 SW Hybrid stimmten sie auf das beachtliche Fahrzeuggewicht ab. Das sind mehr als 300 Kilo mehr als bei den regulären Fuel-Versionen (also ohne Akkupack). Wie bereits erwähnt, leisten die Ingenieure hervorragende Arbeit. Bei ausgeschalteten Fahrassistenten kommt der angenehm dynamische Charakter wunderbar zur Geltung. Genau genommen erinnert der 308 SW stark an Peugeots D-Segment-Modelle der Vergangenheit und an den aktuellen 508. Die Abstimmung ist schön gemacht, die Fahrdynamik und der komfortable Charakter sind vollkommen ausgewogen. Allerdings ist der fast 1650 Kilo schwere Peugeot ziemlich untersteuert. Aber insgesamt hält man es lange aus, der Peugeot 308 SW ist (sicherlich ohne Sicherheitspakete) ein sehr schönes und komfortables Reiseauto. Und das liegt nicht zuletzt an der exzellenten Ausstattung und allen (individuell einstellbaren) digitalen Annehmlichkeiten an Bord. Das schöne Design des Innenraums verstärkt das Bild einer angenehmen Reise.

Exzellenter Komfort, schön abgestimmtes Fahrwerk beim 304 Break SL

Alle Widgets, Sicherheitssysteme und Gadgets von heute sind natürlich nicht im alten 304 Break SL enthalten. Er kommt aus einer ganz anderen Zeit. Aber auch heute noch überzeugen die hervorragenden und recht komfortablen Fahreigenschaften des Klassikers. Bei einer Fahrt durch Gaasterland fällt es uns im Klassiker von Bert und Ulko auf. Das Fahrwerk (ab Mitte 1977 mit der neuen McPherson-Konstruktion vorne) sorgt für einen angenehmen Schwerpunkt, Federweg und Dämpfung sind aber schön aufeinander abgestimmt. Es wird nie weich, aber die Fahrwerkseigenschaften sind äußerst komfortabel. Dazu trägt auch das hervorragende Sitzmöbel bei, das angenehm gestützt und höher platziert ist als beim modernen Nachfolger. Kritikpunkt: Die Kopfstützen der Vordersitze sind etwas niedrig. Die Bewegungsfreiheit des 304 Break tut einander gut. Sagen wir es so: In diesem klassischen und fein verarbeiteten Peugeot hält man es einfach lange aus. In diesem Sinne hatte der 304 seinen Ruf als hervorragendes Reise- und Familienauto zu wahren.

Schöner Motor, schönes Lenkrad

Wie bereits erwähnt, ist der 304 Break SL mit dem feinen XL5-Motor mit einem Vergaser und 1290 ccm Hubraum gesegnet. Die gleichmäßige Kraftquelle ermöglicht es dem klassischen Peugeot, einigermaßen gleichmäßig zu beschleunigen. Die Zahnräder fließen auch schön ineinander. Die Kombination bedeutet, dass in dieser luxuriösen 304 Break-Version relativ gesehen einiges an Würze steckt. In Teil eins des Vergleichs zwischen nestor und benjamin haben wir bereits die Anordnung verschiedener Bedienelemente erwähnt, das Layout ist eigenwillig, aber man kann es umgehen. An das Zusammenspiel von Lenkgetriebe, Getriebe und (mechanisch arbeitender) Kupplung gewöhnt man sich sicherlich schnell. Der Regelkreis arbeitet leichtgängig, mit großen Reichweiten und mit viel Gefühl. Die Bremsen erfüllen ihre Aufgabe hervorragend, die Lenkung ist weitgehend neutral. Ganz zu schweigen davon, dass die hervorragende Rundumsicht im 304 Break SL ein wunderbares Merkmal der passiven Sicherheit ist. Sie verlieren nie aus den Augen, was um Sie herum passiert. Sehr angenehm.

Peugeot Individualität auf ihre Art

Der 304 ist in jeder Hinsicht sofort als echter Peugeot zu erkennen, mit einem dezenten, individualistischen Design, einer abweichenden Ergonomie und wunderbaren Fahreigenschaften. Das gilt in mancher Hinsicht auch für den gestreckten und tiefgezogenen 308 SW, der gerade ohne aktivierte Fahrsicherheitssysteme den charakteristischen Peugeot-Fahrcharakter wiedererkennbar auf Sie überträgt. Wenn die Sicherheitssysteme nicht eingebaut sind oder die Techniker es schaffen, sie zu verfeinern, kommen Peugeot-Fans, die eine eigenständig gestaltete Station innerhalb des C-Segments suchen, am 308 SW nicht vorbei. Denn früher konnten sie in dieser Klasse dem 304 Break ausweichen. Denn beide Autos bieten auf ihre Weise Individualität und eine Designphilosophie, die so gut zum Markennamen Peugeot passt. Beim klassischen und äußerst ausgewogenen Peugeot 304 wird dies jedoch noch deutlicher. Fair ist fair.

In Teil eins dieses Diptychons geht es um das Design des 304 Break SL und des 308 SW.

Fotos: Bart Spijker

Vielen Dank an Ellis Blase von Peugeot Nederland/Stellantis und an Bert Hoekman und Ulko Gosma, Besitzer des Peugeot 304 Break SL

Peugeot 304 Break SL und 308 SW. Auf der Suche nach den Markengenen. Zweiter Teil: Die Fahreigenschaften (final)
Die Fahreigenschaften und das kühne Erscheinungsbild machen den 308 SW zu einem unverwechselbaren Peugeot
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Wunderschöner und sehr schön fahrender Klassiker, der sich im aktuellen Verkehrsgeschehen noch gut hält.
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Der 308 SW ist ein feiner und recht aufwendig gestalteter Reisewagen. Hier kann man es lange aushalten, besonders bei ausgeschalteten Sicherheitssystemen
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Minimalismus. Die Konsole mit unter anderem einem kleinen Wählhebel für das EAT8-Automatikgetriebe ist ein schönes Designdetail im 308 SW
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Schön laufruhiger Motor: der XL5-Motor mit 1290 ccm (Einzelvergaser) im 304 Break SL
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Kraftvoll und modern: Der 1598 cm³ große PureTech-Motor leistet einzeln bereits 150 DIN-PS und arbeitet im Hybridmodus hervorragend mit dem elektrischen Teil des Antriebsstrangs zusammen
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Eine der Möglichkeiten, die Energieversorgung des 308 SW Hybrid auf den Stand der Technik zu bringen: an der Steckdose
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Zierstück zum Verschließen der Tankeinfüllöffnung beim 304 Break SL
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44 Jahre Altersunterschied zwischen dem 308 SW und dem 304 Break SL. Aber beide tragen den Namen Peugeot zu Recht

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3 Kommentare

  1. Ich hatte um 1980 auch einen 304 SW, das war ein Diesel. Die Geschmeidigkeit dieser war nicht ausgezeichnet und es war unmöglich, nach vorne zu brennen. Hatte danach nie wieder einen Peugeot.

  2. 1:28, als Dieselfahrer enttäusche ich eigentlich für so einen Benziner-Hybrid. Ich fahre einen Octavia-Diesel (mit Ad-Blue) über einen langen Zeitraum und fahre durchschnittlich 100 km, 1:35 (ja, 35 km pro Liter). Automatik und Take it easy, max 100 und manchmal ein bisschen hinter einem LKW her, aber sonst ohne großen Aufwand. So wie es ein Sport ist, mit einer Batterie so schnell wie möglich zu kommen, ist es für mich ein Sport, im langen Durchschnitt über 35 km zu bleiben.

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